ist nicht das Problem. Sie ist einfach, ruht in sich, schläft in sich, trägt sich völlig schwerelos und hinterfragt sich nicht.
Das Problem fängt erst an, wo sie sich selbst infrage stellt: „Wer bin ich?“
Und das kann sie erst als Persönlichkeit.
Und warum sie (ich) es überhaupt tut? Ich weiß ich nicht.
Es gibt so auch immer die Option, mich von meiner Natur als „Existenz an sich“ nicht weiter hinterfragt tragen zu lassen, das Blatt zu sein, das im Fluss mitschwimmt.
Und es gibt die Option, dieses Köpfchen zu sein, das Verständnis, in dem sich Existenz selbst weiter hinterfragt: „Wer bin ich?“
Wenn also Ramana sagte: „Das Verständnis ist das Instrument, mit dem das Selbst seine Vielfalt erforscht.“, so trifft das meiner Ansicht nach sehr gut.
In der Persönlichkeit erlebt und hinterfragt das Selbst sich selbst.
Und je gründlicher es (=ich) das tut, desto intensiver begegnet es (=ich) der Bodenlosigkeit (=Unerklärlichkeit) seiner (=meiner) selbst: „Wer bin ich? (=Was bin ich?).
Jede Persönlichkeit ist die Existenz (=Selbst) selbst, die (=das) sich erlebt und darin meist weniger, selten mehr: hinterfragt.
Darin ist es vorteilhaft, wenn sich die Persönlichkeit erst einmal des „Urgrundes“ ihrer selbst bewusst wird: „Ich bin im Wesen die Existenz selbst, die sich erlebt und hinterfragt.“
Damit mag für manche die Angelegenheit erledigt sein. Ich mag das nicht kritisieren. Für andere ist die sogenannte Selbsterkenntnis (=Ich bin im Wesen die Existenz an sich) der Ausgangspunkt für eine noch intensivere Hinterfragung, Tenor: „Nun wird die Angelegenheit erst wirklich interessant.“ Persönliche Geschmacksache. Aber eben auch: mein persönlicher Geschmack.
Für die meisten Menschen ist es schon sehr schwer, sich selbst als die Existenz (=das Selbst) zu erkennen.
Was also für einige das Ziel der Selbsterforschung ist, ist für andere ein neuer Ausgangspunkt, die sich durch die Wirren der Persönlichkeit bis zum Urgrund (=ich bin das Selbst=die Existenz an sich) abgearbeitet hatten.
Und hier kann ich keine saubere Trennung mehr bieten. Anfangs ging es in meinen Erzählungen zum Selbst primär um die Selbsterkenntnis und nun mehr um den „Abgrund“ im Verstehen meiner selbst. Weniger um den Abgrund der Persönlichkeit, sondern der Persönlichkeit als Instrument, um in den eigentlichen Abgrund zu schauen: mir selbst als „die Existenz“ (=das Selbst).
Und hier weiß ich einfach nicht, wie sinnvoll es ist, über diesen Abgrund zu schreiben, für dessen Betrachtung mir erst einmal sinnvoll erscheint, den „Grund“ (=in der Mystik „Urgrund“) persönlich erkannt zu haben.
Ist die Irritation dann nicht zu groß? Darf oder soll ist das meinem sozialen Umfeld überhaupt zumuten? Fragen, auf die ich keine Antwort habe.
Ich begegne einem Abgrund vollständigen Nichtwissens, vor dem all unser soziales Wissen – so wertvoll, sinnvoll und -relativ gesehen – wichtig es ist – keinen wirklichen Bestand hat. Glauben jeder Couleur erst recht nicht.
Der Frage nach mir selbst ohne einen wirklichen Grund im Wissen, ohne einen wirklichen Halt im Wissen begegnen. Und um dem zu begegnen, erscheint es sinnvoll – persönlich – erst einmal um den Grund zu wissen, von dem diese Hinterfragung ausgeht.
Denn es ist ein Abgrund ohne Strohhalme im sozialen Wissen. Eine vollständige Hinterfragung jegliches Wissens.
Aber erst hier wird die Frage: „Wer bin ich?“ (=Was ist das?) wirklich interessant: dort, wo all unser soziales Wissen mich nicht mehr tragen kann. Dazu muss ich persönlich im Urgrund „schweben“ lernen, der Schwerelosigkeit der Existenz.
Hier frage ich mich, in meiner gefühlten sozialen Verantwortung: Soll ich das überhaupt meiner Umwelt zumuten?
Und ich habe derzeit keine wirkliche Antwort. Diese Nacktheit kann persönlich als ungemein „derb“ empfunden werden, ohne um den Urgrund zu wissen.
Nichts und niemand kann mich hier mehr halten als der Urgrund selbst, der Ausgangsbasis in die Tiefe und Weite der Frage ist, die sich in ihm (Urgrund) bereits in der Selbsterkenntnis als Ausgangspunkt beantwortet hatte.
Kein Guru, kein Meister, kein Begleiter – völlig alleine in der Frage, mit der Frage nach mir selbst.
(1)
(0)