Indem ich dem Ameisenvolk zuschaute,

das in mein Zimmer quoll, fiel mir auf, dass der Wille des Kollektivs ein Tanz der einzelnen Ameisen miteinander ist. Da ist kein Wille übergeordneter Macht am Werke, wie dem Individuum erscheinen mag, sondern diese „höhere Macht“ ist dieser Tanz der unzähligen persönlichen Willen in Interaktion.

Und wie ich dem zuschaute, in eher stabilen wie instabilen Bewegungen, wurde mit emotional etwas klar, was ich aber noch nicht wirklich brauchbar in Worte fassen kann.

Wunsch und Wille gibt es nur auf der persönlichen Ebene des Selbst. Auf der unbewussten Ebene (aus persönlicher Sicht) ist Wunsch, Wille und Bewegung ein- und dasselbe.

Erst wo sich das Selbst perspektivisch (Persönlichkeit) seinem „Wunsch und Willen gegenüberstellt“ entsteht eine Abweichung zu diesem Einheitssein von Wunsch, Wille und Erscheinung.

Was verschafft nun diesem persönlichen Wunsch im Einheitssein des Selbst „Geltung“, also Erfüllung in der Gesamtbewegung?

Schaue ich auf die Ameisen, zeigt sich erst einmal keine Regel. Welcher Wunsch sich durchsetzt erscheint als Chaos: „Zufall“.

Interessant fand ich auch, dass diese Bewegung der Ameisen den Bewegungen der Lichtpunkte im blauen Licht ähneln. Dieser Tanz der Lichtpunkte miteinander sieht erstaunlich ähnlich aus, abgesehen davon, dass der Tanz der Lichtpunkte ein unzählbar großes Kollektiv aus Lichtpunkten ist, Milliarden, Billiarden.

Und ein persönlicher Wille ist schon selbst ein Kollektiv aus unzähligen Lichtpunkten, sinnbildlich gesprochen, besteht also schon aus unzähligen kleinen Willen, die sich im Tanz zu diesem persönlichen Gemeinschaftswillen artikulieren.

In diesem Kontext ist interessant, für mich, dass sich Wille nur durchsetzt – und damit Wunsch, wo er den Gesamttanz in seinem Sinne „ertanzen“ kann.

Ein Wunsch muss sich im transpersönlichen Gesamtwillen seine Erfüllung ertanzen. Und das hat weit weniger einen strategisch-rationalen Anteil, als einen emotionalen „Bauchhirnanteil“.

Plakativ gesagt: „Er muss sich gut anfühlen.“ Es ist viel effektiver, als Chance im Chaos der Stimmen, er verleiht dem Tanz das Gefühl von „Harmonie“.

Zumindest hat meine Prostata auf die ersten Versuche regiert und ist derzeit still. Zufall oder …? Ich weiß es nicht.

Ein Wunsch hat für sich keine Macht, aber anscheinend kann er sie sich ertanzen. Und wie das geht, das ist eine interessante Frage.

Vielleicht später mehr dazu. 🙂

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