Ethik.

(Dieser Beitrag baut auf dem letzten Beitrag: „Das Selbst“ auf.)

In alter Zeit hatte die Ethik in der Spiritualität einen sehr hohen Stellenwert und grenzt sich darin klar vom heute modernen „spirituellen Faschismus“ ab.

Ich möchte in diesem Beitrag nicht über ethische Verhaltensregeln diskutieren, sondern die Intention der Spiritualität zur Ethik betrachten.

Ethik darf im Ausdruck ganz persönlich sein und hat auch wenig damit zu tun, dass ich mich persönlich nicht abgrenzen dürfte, sprich, der Dualität der Welt „gerecht“ sein dürfte.

Die Ethik der traditionellen Spiritualität fußt auf der im letzten Beitrag diskutierten Erkenntnis des Selbst: „Letztlich, egal wie es dual (persönlich) erscheinen mag, ist alles dasselbe Selbst.“

Und das ist für die persönliche Verdauung (Verständnis) ein harten Brocken: „Wie soll ich die Welt verdauen?“ Sprich: zu einem „sinnvollen“ Gesamtbild kommen.

Wer kennt nicht die nach allen Seiten ausufernde Weltbeschreibung Buddhas?

Auch wenn ich weiß, dass alles in dieselbe Quelle mündet, ich sie wahrnehme: ich sehe nicht wie die Dualität in ihr verknüpft ist.

Vieles bleibt daher vorerst spekulativ.

Was hat die Ethik nun für eine Bedeutung im Thema?

Ich muss diese Erkenntnis emotional zulassen können. Auch in der ganzen politischen Diskussion: „Alles ist ein Wesen…“

„… und nur meine Feinde nicht.“ … fällt aus, gibt es nicht.

Was hat das für Konsequenzen, persönlich? Und das ist das Thema „Ethik“ im Kontext der Selbsterkenntnis.

Jedoch ist es noch viel „schlimmer“ (was heißt: im Wesen anspruchsvoller).

Ich stehe nun nicht nur allein, sondern auch in der realen Verwirrung um mich selbst: Der dualen Frage nach mir selbst.

Und in ihr gibt es auch keinen Ausgang mehr: Ich befinde mich ganz real in der „Verwirrung“ um mich selbst. Ich erscheine als Mensch, aber weiß nicht, wer ich bin. Als diese Quelle, die sich selbst als Mensch ausgespien hat.

Ich weiß nicht: Warum? Ich weiß nicht: Wozu? Ich weiß nur, dass wir in der Identitätsfrage „Schlafwandler“ sind. Von den Ideen um uns selbst „Geblendete“.

Es gibt nicht einmal eine Lösung, die ich nicht selbst finde. Und dieses Frage richtet sich an alle Lebewesen.

Ich bin dieses Wesen, das sich in sich selbst wie verirrt hat, von Träumen und Albträume heimgesucht wird, wer oder was es sei:

„Ich weiß nicht, wer ich bin.“

Und hier ist jeder „Buddha, der Bodhi, das Selbst auf der Suche nach Erleuchtung. Denn: Wäre das geklärt, wäre alles geklärt.

Und alles Leid auf einen Schlag gestillt.

Aus unserer Perspektive ist Buddha noch gar nicht geboren. Er steht vielmehr sinnbildlich für ein Ziel des Selbst:

Die Selbsterkenntnis der dualen Natur des Selbst. Hat es sich in seiner dualen Natur „verstanden-begriffen-erkannt“ hat es erst wirklich „persönliche Macht“ über sich selbst, agiert bewusst. Erwacht von der unbewussten zur bewussten Aktion.

Als sei das ganze Universum der Klärung dieser Frage geschuldet:

Die Wirklichkeit selbst weiß nicht persönlich, was und/oder wer sie ist.

Und sie bastelt an der Persönlichkeit, in der sie sich selbst versteht.

Und der Antrieb ist gewaltig, denn es ist letztlich die einzige Frage, die wirklich Bedeutung hat.

Und niemand weiß, ob eine Antwort möglich oder unmöglich ist.

Ich kann nicht sehen, was erst Buddha sah.

Aber alles ist ein Baustein an diesem Blick, der alles erhellt: an der Erleuchtung des Selbst.

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