Das Selbst.

Das Selbst erscheint mir als Wesen, das keinerlei erkennbar verbindliche Gestalt hat.

Und da es in meiner Selbst-Wahrnehmung keinerlei verbindliche Gestalt hat, ist die Gestalt (Persönlichkeit und Welt) wie ein unendlich scheinender Entfaltungsraum des Selbst.

Was keine verbindliche Gestalt hat, im Wesen dem Verständnis wie ein Nichts erscheint, hat so in der Gestalt auch keine Begrenzung. Es hat in ihr eine unendliche Freiheit zur Gestaltung.

Ich muss in der Frage nach mir selbst, zumindest ist das meine Erfahrung, irgendwann die Gestalt von jedem Absolutheitsanspruch befreien.

Sie ist so meine „wahre“ Natur, aber eben „wahr“ im Kontext der Schöpfung(en?) des Selbst.

Wahrscheinlich sind selbst die in diesem Ereignis geltenden Naturgesetze eher „Möglichkeiten“ einer Schöpfung einen festen Rahmen zu geben, als letztlich im verbindlich.

Ich vermute aber, Spekulation meinerseits, dass sie auf Erfahrungswerten des Selbst im Thema Schöpfung beruhen. Ein Anfänger ist er im Thema nicht. 🙂

Das mag zwar einerseits betrüblich erscheinen, auf den ersten Blick, dass ich keinerlei verbindlichen Griff nach mir selbst in der Gestalt habe, andererseits eröffnet es einen schier unendlichen Raum der Freiheit des Selbst, alles sein zu können, was sich ergibt.

Es ist ein Raum der Gestaltung, an dem auch die Persönlichkeit partizipiert. Die Gestalt ist frei davon, ein festes oder verbindliches Ziel haben zu müssen, eher ist Gestalt ein Raum unbeschränkter Möglichkeiten.

Und da muss ich an Buddha und seine Welten denken – und seine unendlich vielen Leben. In allen ist keine Antwort auf „seine“ wahre Gestalt, denn sie sind alle Möglichkeiten zu einer Gestalt.

In der Gestalt bin ich nicht fest, aber in ihrer Entwicklung in einen festen Rahmen eingebunden, den Gestalt einfach braucht, um sich entfalten zu können. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen.

Im Thema Gestalt ist das Selbst so unberechenbar, da es immer in die Weite greift: Etwas, was es noch gar nie gab. Etwas völlig Neues.

Und das kann es, weil es keine verbindliche Gestalt hat, nicht einmal in dem, was es jemals war.

Und das ist wie ein Paradox. Gerade weil es keine Gestalt hat, kann es sich in der Gestalt unendlich weiterentwickeln und darin alles in den Schatten stellen, was jemals war.

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