Wenn ich mich nach der Allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein der Lichtgeschwindigkeit annähre, wird perspektivisch die Zeit langsamer und der Raum schrumpft.
Für ein Photon, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, existiert so (aus seiner Perspektive) weder Raum noch Zeit. Beide schrumpfen mit der Lichtgeschwindigkeit auf Null.
Und genau so fühlt sich Gewahrsein („reines Bewusstsein“) an. Es ist, aber in der Perspektive (als „reines Licht“) existieren wahrnehmbar weder Raum noch Zeit. Um Raumzeit wahrzunehmen, muss ich mich langsamer als die Lichtgeschwindigkeit bewegen (als Persönlichkeit).
Ich vermute daher, dass Gewahrsein als die Selbstwahrnehmung des Ich auf seinem höchsten Energielevel („Lichtgeschwindigkeit“) betrachtet werden könnte.
Es ist für mich eine interessant Frage, wie sich Spiritualität und Naturwissenschaft zu einem einheitlichen Weltbild vermählen könnten. Und gerade die Relativitätstheorie bietet dazu interessante Ansätze.
Die Spiritualität untersucht den nondualen Aspekt (nonduale Perspektive), die Naturwissenschaft die Dualität (Vielfalt = duale Perspektive). Letztlich gehören sie zusammen. Sie sprechen beide aus verschiedenen Perspektiven vom selben Sein.
Wie gelingt nun hierbei die Vermählung von Bewusstsein und Materie? Sprich, wie gehören sie zusammen? Spirituell gesehen (aus der höchsten Perspektive) ist Materie und Bewusstsein dasselbe: Materie IST Bewusstsein, Bewusstsein IST Materie (als die eigentliche „Substanz“).
Wie verbindet sich Subjekt und Objekt zu einem beschreibbaren Modell?
Ich empfinde die Relativitätstheorie so genial, da sie eine Beschreibung der Dualität findet, die zuvor unvorstellbar war, ein wahrer Geniestreich.
Und ich empfinde, dass gar nicht so viel fehlt, um auch analog ein brauchbares neues „spirituelles“ Modell des Ich zu zeichnen.
Es gibt so viele faszinierende Parallelen der Relativitätstheorie mit spirituellen Erfahrungen, dass ich optimistisch bin, dass irgendwann jemand solch ein Modell zeichnen könnte.
Das Weltenmodell der Spiritualität ist doch sehr antik, was nicht heißt, dass es schlecht ist. Er heißt nur, dass das Potenzial zu einem besseren Modell vorhanden ist, ein Modell, das das Weltenmodell Buddhas so in eine tieferes Verständnis führt, wie es das mechanistische Weltbild durch die Relativitätstheorie Einsteins erfuhr.
Ein Modell des Ich, auch in seiner „Physik“.
Ich bin einfach zu doof dazu. Wo ich auch ansetzte, ich ende im Nichts. 🙂
Wie gehören alle diese Perspektiven in einem Modell zusammen? Alles dehnt sich für mich undurchschaubar verworren und schier unendlich aus und verzerrt sich extrem… und trotzdem hängen alle Fäden ganz natürlich und schwerelos zusammen… koordiniert sich das Ereignis jenseits meiner Vorstellungskraft und meiner persönlichen Planungsfähigkeit.
In einem tieferen Verständnis dieser Selbstkoordination könnten wir viel tiefer (als Verständnis) an der Intelligenz dieses Ereignisses partizipieren.
Und das werden wir wohl zwangsläufig auch müssen.
Der Geist-Yoga hört nicht irgendwann auf: Da ist das Ziel. Der Geist-Yoga entfaltet sich weiter mit der Raumzeit, dem Ausdruck der ihn treibenden Intelligenz..
Leben ist Ausdruck des „Geist-Yoga“. Und hier wird es dann wieder zu seinem eigentlichen Ziel.
Dem ich entkommen wollte begegne ich in einem tieferen Verständnis neu.
Im Erwachen erkenne ich die ewige Natur des Ich, aber das ist nicht das Ende der Reise. Das ist eine Perspektive, die so wahr ist wie alle anderen auch…
nur, wie gehören sie zusammen?
Solch ein Modell wäre eine Revolution, nicht nur politisch.
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