Und ich war erstaunt, wie gut der Welle-Teilchen-Dualismus auch auf das Thema „Ich“ passt.
Die Perspektive auf das Ich als Welle wäre hier seine Erscheinung als Persönlichkeit. Die Perspektive auf das „Ich“ als Teilchen: das Ich als das eine Selbst.
Je länger ich mir das betrachtete, desto mehr faszinierten mich die Parallelen, als verhielte sich das Ich wie ein Photon.
Richte ich meine Aufmerksamkeit ganz auf die Erscheinung des Ich als Welle (Persönlichkeit), wird sein Sein als „Teilchen“ wie unsichtbar. Und greife ich als die Aufmerksamkeit nach seiner Natur als „Teilchen“ (dem absoluten Hier, dem einen Selbst), wird seine Existenz als „Welle“ (Persönlichkeit) wie unsichtbar.
Die Unschärferelation in der Quantenphysik.
Vor vielen Jahren stellte ich einmal die These auf, dass das Universum möglicherweise nur aus einem einzigen Photon besteht – und alles, was wir wahrnehmen, die Bewegungsspur dieses einen Photon wäre.
Jedoch: alles graue Theorie. Was weiß ich? 🙂
Betrachte ich mir nämlich dann das „Ich“ als „Teilchen“ – worin ich absolut still und in sich zentriert erscheine, ist das nicht so, wie ich mir ein Teilchen vorstelle. Es ist konturenlos (gestaltlos) und hat keine erkennbare Größe mehr. Was ein Teil, als Teilchen in der Veranstaltung sein soll, erscheint als „das Teilchen“ betrachtet wie die Hülle zur Gesamtveranstaltung Universum: das Ich als „Teil(chen)“ „größer“ als die Gesamtveranstaltung und alles findet im Teilchen statt.
Von „innen“ betrachtet erscheint das Ich als „Teilchen“, von „außen“ betrachtet als Welle.
Aber Vorsicht: im Ich sind schon „innen“ und „außen“ nur perspektivische Wahrheiten. Im Grunde gibt es nicht einmal ein wirkliches „innen“ und „außen“ des Ich.
Je umfassender ich Ich betrachte, desto mehr scheint Ich sich jeder festlegbaren Wahrheit zu entziehen.
Und dann ist hier nur noch ein gestaltloser Funke, der nicht nur hier ist, sondern das Hier, das Ich, selbst ist. In seiner völligen Leere an Gestalt nicht mehr zu greifen, aber im Wesen absolut „still-klar-präsent“.
Das „Teilchen“ ist im Wesen das Nichts, das sich wie in sich selbst „spiegelt“?
Was weiß ich? Zum Glück ist es völlig einfach, Ich zu sein. Ich muss mich dazu nicht verstehen. 🙂
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