Kant faszinierte mich so,

dass ich mir derzeit überlege, wie eine völlig andere Philosophie im Thema „Selbst“ aussehen könnte.

Eine Lehre, die kaum, nicht, oder nur als Placebo wirkt ist eine untaugliche Lehre. Zum Beispiel meine. 🙂

Und ein „weil man es schon immer so gemacht hat“, ist auch kein Kriterium, das nicht hinterfragt werden sollte.

Und damit bin ich wieder am Anfang, in der ersten Zeit nach meinem „Erwachen“, als ich an „hilfreichen“ Beschreibungsversuchen aller Art im Thema bastelte.

Mir fehlt derzeit noch eine durchschlagende Idee, wie ich das Projekt anpacke.

Am „Anfang“ steht zwar immer „ich bin“, aber das gibt buchstäblich „alles und nichts“ her.

Das Verständnis kann zwar das raum- und zeitlose Selbst erkennen, aber es kann mit den Körpersinnen nicht über die Raumzeit hinausschauen.

Was nimmt dann das raum- und zeitlose Selbst wahr? Und hierin bin ich aus meiner persönlichen Perspektive keine Person, die für mich erkennbar wäre, und kein Zweiter zu dieser Person.

Und verfolge ich mein differenziertes emotionales Empfinden zu seinem „Ursprung“ (der im Thema immer unmittelbar Hier ist 🙂 ), mündet es im Selbstempfinden des Bewusstseins.

Nicht nur die Ich-Empfindung, also der Same der Persönlichkeit, überhaupt jede Emotion mündet in der einen Selbstempfindung.

In den verschiedenen Emotionen differenzeit sich einfach die Ich-Empfindung in ihre verschiedenen Farben.

Und parallel zu den Kategorien der reinen Vernunft (Kant) wird das Sinnesobjekt auch emotional abgetastet. Wie sehen diese emotionalen Kategorien aus? Zuneigung, Abneigung, Ekel, Faszination… ?

Wie die Vernunft nicht ohne das Sinnesobjekt funktioniert, das sie interpretiert, funktioniert sie nicht ohne die emotionale Ebene.

Und gerade die ist bei einer Erkenntnis die Instanz, die dominant schön- oder schlechtredet, in der Erkenntnisdiskussion.

Das emotionale Bedürfnis an „die Wahrheit“.

Und das ist in meinen Augen etwas das Manko, betrachte ich die Vernunft unabhängig ihrer emotionalen Ebene.

Die verschließt ihr, aufgrund dringender anderer emotionele Bedürfnisse, gerne „die Augen“.

Ich muss nicht nur sehen können, sondern auch sehen dürfen.

Und so ist ein Klärungsprozess der Vernunft auch immer ein emotionaler Klärungsprozess. Und nicht der intellektuelle, sondern der emotionale trägt emotionale Früchte.

„Ich bin“ – die Selbstempfindung des unbekannten Bewusstseins, trägt zuerst die Emotion und dann den bildhaft-verbalen Denkvorgang. Warum? Die Emotion kann ich noch direkt auf die Selbstempfindung des unbekannten Bewusstseins zurückverfolgen. Der Gedanke taucht schon unvermittelt aus dem Nichts auf. Seine Spur verliert sich im Dunkel.

Die Spur der Emotion verliert sich im „Licht“ (dem Bewussten), die Spur des Gedankens verliert sich im Dunkel (dem Unbewussten).

So diskutieren die beiden Aspekte des Selbst miteinander – als die Vernunft.

Beruhigen sich die Emotionen, beruhigt sich auch das Denken.

Ich empfinde es zumindest als hilfreich, während dem Denken auch den emotionalen Hintergrund zu betrachten.

Fühlen und Denken ist in meinen Augen ein gemeinsamer Vorgang.

Und die Rolle der Emotion im Thema Erkenntnis wird gerne unterschätzt. 🙂

Fühlen und Denken. Für sich alleine sind beide blind.

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