Dann wieder zurück. Es ist so schön, über die weite Landschaft zu blicken. Und derzeit komme ich fast schmerzlos die übelsten Steigungen hoch. Dann gleite ich durch die menschenleere Landschaft – dieses Freiheitsgefühl ist für mich auf dem Fahrrad am intensivsten. Das mag dem Dopamin geschuldet sein.
Es heißt ja, Statine hätten eher einen negativen Einfluss auf den Muskelstoffwechsel, daher wundert es mich, dass es bei mir derzeit in die andere Richtung deutet.
Und an solchen Tagen könnte ich mir vorstellen, das Fahrrad zu packen – und einfach mal nach Süden zu radeln, ohne Ziel. Einfach durch die Landschaft gleiten und staunen. Man glaubt ja nicht, was es alles zu sehen gibt. 🙂
Andererseits bin ich faul. Und hier lebe ich ja in meinem privaten Urwald. 🙂
Gespickt mit Brennnesseln. Mich nesseln sie jeden Tag. Und irgendwie ist es mir fast egal geworden. Ich scheue mich auch nicht, das Fahrrad durch die Brennnesseln zu schieben. Angeblich soll das sogar gesund sein.
Dann putzte ich vor dem Haus das Tonic und das Muddyfox. Schaltung und Bremsen neu einstellen, Ritzel etwas putzen. Nun sind alle meine Fahrräder wieder einsatzbereit.
Derzeit ist das Edge meine Favorit, denn eine Federung ist auf steinigen Waldwegen bergab doch wesentlich schneller. Das Tonic wie das Muddyfox fangen dann an wie bockige Ziegen zu springen. Der Fahrer wird gründlich durchvibriert.
Dann putzte ich die Küche und kochte.
Am Nachmittag noch einen Besuch in Pressigny. Ich empfand es heute nicht als so warm wie gestern. Es hatte auch nur um die 31° C. Auf dem Fahrrad gut erträglich.
Derzeit reizt es mich wieder, doch noch dieses Buch zu schreiben, wozu ich zu „Sai Sesmlasch“ „in die Lehre“ ging.
Seit den vier Aspekten der spirituellen Persönlichkeit ging das aber nicht mehr weiter. Sah ich mich anfangs eher in der Rolle des Sprechers des Klosters, bin ich nun der Novize wie der Abt gleichzeitig.
Der, der gar keine Ahnung hat und nur Blödsinn macht. Und die Gleichmut, die dazu einfach weise schweigt. Schweigen ist in den meisten Fällen eh das beste, was ich tun kann. 🙂
Öffnet sich der Mund, verschlimmere ich meist die Lage.
Also spielen diese vier Aspekte derzeit miteinander. Und für den Novizen ist das Klosterleben einfach „Urlaub“ – und er geht seiner Nase nach. Der Abt will nichts von ihm. Und die beiden anderen sind mit sich selbst beschäftigt. 🙂