die als neue Variante von Atman Vichara im sozialen Raum erscheint.
Manchmal erscheint sie mir aber zu objektbezogen, was natürlich auch seine Berechtigung hat: „bewusster mit den Dingen umgehen.“
Aber eigentlich ist die traditionelle „Achtsamkeit“ einfach als leere Präsenz im Ereignis anwesend zu sein. Die Aufmerksamkeit richtet sich also erst einmal nicht an erscheinenden Sinneseindrücke, sondern auf meine leere Anwesenheit im Ereignis.
Und aus dieser Perspektive erscheint dann das Ereignis selbst still und unglaublich klar, aber das bezieht sich dann auf die Gesamtheit der Sinneseindrücke und nicht auf ausgewählte Objekte oder Teilvorgänge im Ereignis.
Richte ich meine Aufmerksamkeit auf Objekte oder Vorgänge, ist das eine aktive Anstrengung der Achtsamkeit.
Richte ich meine Aufmerksamkeit auf meine leere (den ganzen Wahrnehmungsvorgang umfassenden) Präsenz, ist das eine „passive“ Anstrengung: „Loslassen (der Sinnes-Objekte)“.
Objektbezogene Achtsamkeit erzeugt eher eine Art „Tunnelblick“, während die von Wahrnehmungsobjekten losgelöste Achtsamkeit (die Betrachtung des „Selbst“) einen möglichst weiten (den gesamten Wahrnehmungsinhalt umfassenden) Blick ermöglicht.
Ich sehe so am klarsten, hänge ich mich an keinem Wahrnehmungsinhalt auf, mache mich an ihm fest, gebe ihm besondere Bedeutung, bevorzuge ihn – sondern nehme einfach das erscheinende Gesamtbild wahr.
Achtsamkeit ist dann einfach selbst primär still im Ereignis anwesend zu sein und das Ereignis entfaltet sich von selbst. Auch die persönlichen Aktionen und Reaktionen auf das geschehende Ereignis.
Es geht dabei gar nicht mehr primär darum, wie ich reagiere, was ich sage, was ich tue, wie ich mit den Dingen reflektierter umgehe.
Ich bin das, was ich im Ereignis einfach primär bin: Zeuge.
Und das erscheint gerne wie ein Widerspruch: Nicht dadurch, dass ich mich einzelnen Sinnesobjekten zuwende, gebe ich ihnen die höchste Aufmerksamkeit, sondern dadurch, dass ich mich ganz auf den umfassenden Beobachter zurücknehme. Und der ist anstrengungslos und still.