Die Wahl endete besser, als ich befürchtet hatte …

jedoch berührt mich das alles emotional nicht mehr in der Weise wie früher.

Das Leben selbst ist das „spirituelle Rätsel“, auf das wir bisher eigentlich keine tragende Antwort haben, so fest und logisch sie alle erscheinen mögen.

Antworten verstellen gerne den Blick in das Dunkel dieses Ereignisses – und erst, kehrt hinten all dem Wissen das substanzielle Staunen zurück, blicke ich in die Tiefe des Rätsels um mich selbst. Also würde ich im offenen Meere treiben und nach unten in eine endlose Schwärze blicken, die jeden Lichtstrahl auffrisst.

Was mag in dieser Tiefe hausen? Nun darf ich mir die düstersten wie auch die schönsten Bilder ausmalen, sozial „Malen nach Zahlen“, aber nüchtern betrachtet ist die Antwort recht einfach: „Ich weiß es nicht.“

Es gibt in all dem menschlichen Wissen, das ich persönlich sehr schätze, da es relative Orientierung gibt, keine wirkliche Erklärung dafür, was Leben ist – und damit keine Antwort auf die Frage, wer ich bin.

Ich kenne mich nur als diese Persönlichkeit – und alles wie? und warum? und was? ist der Blick Richtung Grund eines Ozeans- und wie ich so in diese endlose Tiefe blicke, können mich düstere Virionen überfallen.

Ich pfropfe als Mensch auf der Unbekannten meiner selbst auf, aber ich bin es eben auch „selbst“.

Natürlich kann ich das Leben so und so erklären – und all die Erklärungen sind gut und recht, aber gerne verstellen sie den Blick in diese Tiefe, bilde ich mir ein, sie wären eine tragfähige Antwort auf die Frage:

„Wer bin ich?“

Aber diese „Antwort“ ist anders als Wissen. Ein Blick in eine unergründliche Tiefe, die viel freier und intensiver als jede Antwort nach mir selbst schmeckt.

Wie ein Wesen, das keine Antwort binden kann.

Wie ein Wesen, das zwar gerne jedes vorstellbare Lebewesen ist, aber keines wirklich verbindlich. Als wollte es sich letztlich gar keine Antwort geben, weil es sich selbst durch sie eingeschränkt fühlt.

Ich kann so die wahre Natur des Selbst an allem und an nichts festmachen, aber das sind sekundäre Befriedigungen im Vergleich zu diesem stillen Blick in die Tiefe des Nichtwissens, in dem das Wasser wahrnehmbar wird, das mich trägt.

Was hier geschieht, ist ein völliges Rätsel, aber auch der Geschmack nach einer Freiheit und Weite, die menschliches Verständnis erst erahnen kann, als folge es dem Geruch einer leckeren Speise.

Schreibe einen Kommentar