Wer Atman Vichara übt und das Gefühl hat, nicht schnell genug – oder gar nicht – voranzukommen, kann versuchen, die Selbstbetrachtung in den Traum zu ziehen.
Dazu muss ich mir nur vor dem Einschlafen fest vornehmen, im Traum so weit aufzuwachen, dass ich mich an diese Motivation erinnere.
Mystische Erfahrungen kann ich nicht nur im Wachzustand haben. Sie sind auch im Traumzustand möglich. Das Ich ist für „den Wachen“ und „den Träumenden“ dasselbe, zumal eine Unterscheidung in Wachzustand und Traumzustand eh nur relativ (also: im Vergleich von Zuständen) möglich ist.
Für sich selbst gesehen ist jeder Zustand gleich wach. „Gleich wach“: weil der Hintergrund derselbe ist.
Der Traumzustand bietet Vorteile: Die Persönlichkeit ist in ihm weicher, sie ist offener für eine neue Erkenntnisse. Zudem regt Atman Vichara im Traumzustand meiner Erfahrung nach einfacher das Unterbewusstsein an.
Und in ihm ruht, ob als genetisches Erbe – oder „wie auch immer“, ich weiß es nicht – ein gewaltiger Erfahrungsschatz zum Thema.
Es gibt wohl, meiner Erfahrung nach, eine mehr persönliche und eine mehr kollektive Schicht im Unterbewusstsein. Je „kollektiver“ diese Schicht ist, desto archaischer im Erleben. „Archaisch“ auch im Fühlen – unglaublich klare und intensive Gefühle. Und „Menschen“, die es so auf der Erde nicht gibt. Ein zoologischer Ausflug ins kollektive Unterbewusstsein ist gerne etwas surrealistisch … aber auch das trübt den erwachten Zustand nicht, erscheint es auch erst einmal verwirrend, was ich in diesen Träumen erlebe und weiß nicht, ob und wie die Puzzelstücke zusammen gehören.
Ich fand diese Unterstützung aus dem kollektiven Unterbewusstsein als sehr hilfreich. Besonders der Traum vor meinem Erwachen, in dem ich im Körper Ramanas „aufwachte“ ( 🙂 ) und mich wunderte, dass er sich von innen genau so anfühlt wie ich mich selbst. 🙂
Das Unterbewusstsein „lehrt“ durch Erleben, nicht durch Worte. Es teilt eine Erfahrung durch Miterleben – und das ist viel eindrücklicher als verbale Lehren.