Ich kann „spirituelles Erwachen“ in der Aussage: „Du wirst niemals erwachter sein, als du schon immer bist“ zusammenfassen, was nichts anderes heißt: „Ich ist eine Frage der Interpretation.“
Halte ich mich selbst als die Leere in meiner nicht vorhandenen Hand, ist zwar die Frage nach der Essenz des Ich (meiner selbst) beantwortet, aber gleichzeitig öffnet sich für die Gestalt des Ich (Persönlichkeit) eine schier unendliche Weite.
Ich kann alle mögliche sein. Und es gibt in dieser Frage nicht einmal ein wirkliches richtig oder falsch. Auch ein richtiger Depp ist das richtige Selbst.
Und das macht diese Antwort auf die Frage: „Wer bin ich?“ so unterhaltsam, denn sie heißt nun: „Was bin ich nicht?“
Des fixen Inhaltes entleert (Ich bin nur diese Persönlichkeit) verschlingt es das ganze Universum, ohne es zu erobern.
Nun jammert Kali Rex, während ich über „Ich“ schreibe. Auch ein Huhn hat dasselbe Ich. Wem gehört nun „Ich“? „Ich“ ist auch sehr tolerant. Jeder Depp darf sich Ich nennen, und meist ist und bleibt Ich ein Depp. Wie ich, vor tieferen spirituellen Fragen.
Ist die Selbsterkenntnis permanent, da sie die Essenz erkennt, die permanent ist, bleibt die Frage nach der „wahren Gestalt“ des Ich dadurch unbeantwortet, ja, sie wird unendlich groß, in ihrer Offenheit.
Nicht einmal die Naturgesetze, so sehr sie hier gelten, scheinen letztlich „verbindlich“. Ich ist wie der „Nicht-Vorhandene“, dem daher alle Kleider passen. Und das sich gerne etwas auf seine Kleider einbildet. Auch Ich bin nicht besser.
Das wahre eigene Ich in der Gestalt zu suchen geht immer fehl, da Ich in der Gestalt keine wirkliche Grenze hat.
Als diese Persönlichkeit bin ich daher immer auch das richtige Ich. Egal, was ich mir relativ einbilde.
Ich darf alles sein, alles werden, was Es will. Und jeder, der denkt, er könne Ich in seiner Gestalt begrenzen: „Nur das ist Ich?“ wird scheitern… vor sich selbst.