Ich radelte auf den Morêt.

Und auf dem Berg wuchs in der Magerwiese kleiner Spitzwegerich, der sehr mild im Geschmack war. Von dem sammelte ich und machte mir einen Salat.

Derzeit sammle ich alles Grünzeug in der Natur. Zu Mittag gab es wieder eine Brennnesselsuppe. Ich probiere derzeit auch neue Pflanzen, oder mische sie unter, je nachdem, wie sie mir schmecken.

Eigentlich müsste ich im Garten gar nichts anbauen, denn das Wildgemüse wuchert in Unmengen und ist viel schmackhafter als seine Bedeutung in der heutigen Ernährung.

Es tropft Wasser in meinen Keller, aber ich habe den Schaden schon lokalisiert. Eine Regenwasserleitung unter der Terrasse ist verstopft. Das Wasser staut sich in ihr und tropft aus einem Verbindungsstück auf die Kellerdecke.

Sobald das Wetter etwas taugt, wollte ich die Terrasse neu machen, zeichnete gestern schon einen Plan. Dieses Mal sehe ich einen höheren Hohlraum zwischen Teichfolie und Konstruktion vor, der sich nicht mehr so schnell mit Laub füllt und den ich ab und zu mit dem Schlauch ausspülen kann. Dann halten auch die neuen Eichenholzdielen länger.

Die letzten Tage arbeitete ich mich in LibreCAD ein, ein open source CAD. Die alte Version hatte viele Bugs, aber die Version von 2022 erscheint mir bisher als eine recht gute Alternative zum sündhaft teuren AutoCAD, sofern mir 2D genügt. Für meine Projekte reicht es auf alle Fälle.

Ich sollte für unser Rathaus noch ein behindertengerechtes Bad planen, wovor ich mich schon länger drücke, da ich auch kein brauchbares CAD mehr hatte. Die Frage scheint mir nun beantwortet.

Dann könnte ich auch wieder das eine oder andere kleinere Projekt in der Gegend bearbeiten, also Baugenehmigungen für Gebäude bis 150 m2 Wohn- und Nutzflächen.

Seit ich diese seltsame Geschichte

schreiben will, habe ich mich immer mehr in die Rolle des Schülers begeben und dieses eigenartige „Alter Ego“ (oder was auch immer) „Sai Sesmlasch“ zu meinem „Guru“ verpflichtet.

Das ging mit dem Walnüsse sammeln los, davon habe ich noch ca. 100 kg (so gewissenhaft war sein Schüler), bis hin zum derzeitigen meditativen Retreat im hinteren Zimmer.

Wobei die Retreats von „Sai Sesmlasch“ keinem traditionellen Programm folgen. Das Chaos ist Programm.

Der bekannte Retreat folgt einer Ordnung, die kann ich bei meinem nicht erkennen.

Der Mensch redet weit mehr, als er wirklich weiß.

Und wissen wir über die Eigenschaften dieses seltsamen Stoffes, den wir „Materie“ nennen, noch relativ viel, können vieles im eigenen Erleben auch direkt nachvollziehen, wissen wir nicht, was Materie ist.

Und alle Modelle sind fundierte Spekulation: „Sie könnte dies und jenes sein.“ Und alle drei Tage kommt einer mit einer neuen Vermutung.

Im Spirituellen ist das noch viel schlimmer. Da ist das meiste blanke Spekulation. Man kennt zwar Phänomene und dichtet ihnen etwas an den Hals,

aber das ist der Frosch im Teich, der nachts in den Himmel blickt und sich zu erklären versucht, was diese Lichtpunkte am Himmel sind. Womöglich schmackhafte Fliegen? Aber außer Reichweite der Zunge.

Und bei Lichte betrachtet ist das eben das, was wir im Thema tun. Wir blicken in einen unerklärlichen Himmel und interpretieren die Sterne, als Frosch.

Und in 1000 Jahre wird uns jemand bemitleidend belächeln und das Unwort aussprechen: Deppen waren sie halt doch, so viel sie sahen.

Gestern fragte mich ein Reporter der Passanten Fragen stellte im Traum, wie ich das in diesen schrecklichen Zeiten so sehe: Und ich fühlte mich wohl, und das konnte ich alles eh nicht ändern, worauf er sich bezog.

Was ich eh nicht ändern kann, interessiert mich immer weniger. Damit muss ich so oder so leben, ich kann mich damit belasten, völlig überflüssig, kann ich es nicht ändern – oder einfach damit leben und für mich das beste draus machen.

Ich diskutierte die letzten Jahre so viel Themen, die ich eh nicht ändern kann, z.B. die soziale Einstellung zur Frage Klimaerwärmung.

Ich finde das Thema immer noch sehr interessant, aber ich belaste mich damit persönlich emotional immer weniger.

Diesen Retreat bei Sai Sesmlasch erlebe ich als ein Zurücktreten von allen Themen, zu denen ich persönlich nichts beitragen kann. Ich mache Dinge, wozu ich eine Lösung sein kann, sofern ich überhaupt will. Zum Beispiel Ursula zum Einkaufen fahren. Oder Kräuter sammeln. Oder die Vögel und die Katze füttern.

Oder die Maus. Ich verstehe nun auch, warum Raman das so gemocht hat, dass die wilden Tiere mit den in seinem Ashram einfach partizipieren durften.

So viel Chaos Tiere produzieren, sie sind „stille“ Zeitgenossen. Es ist eine von unserer Weltvorstellung losgelöste eigene Welt.

Es gibt keine vom Verständnis losgelöste Erkenntnis. Will ich über das Verständnis hinausblicken, muss ich das Verständnis reformieren. Dazu meine eigenen Irrtümer suchen.

Ich blicke in der Spiritualität nicht über das Verständnis hinaus, selbst das Selbst kann nur das Verständnis erkennen, da es das Selbst dazu virtuell von sich selbst trennen muss.

Er konstruiert dazu ein künstliches Nicht-Selbst, aber das Selbst ist immer alles umfassend. Da gibt es nichts, was nicht das Selbst ist.

Aber um es (als Prinzip) zu erkennen, trenne ich es virtuell von seinen Inhalten.

Was ist allen Inhalten gemeinsam, selbst widersprechen sie sich auf Ewigkeit?

Da das Selbst mit jedem Inhalt ist (und war), destilliert das Verständnis so lange, bis es das gefunden hat, was mit allen Inhalten gleich geblieben ist.

Und da dieses Selbst keinem Inhalt exklusiv gehört, ist es halt geszaltlos.

Wie soll ich es nun beschreiben, ist es mit jeder Gestalt, auch mit jeder Meinung über das Selbst, ist ihm auch meine versuchte Beschreibung im Wesen gleich?

Und ist es dann destilliert, fließt es wieder in die Erscheinung ein, denn die ist genauso das Selbst. Selbst die Verwirrung über das Selbst ist das Selbst selbst.

Ich war nur kurz mit dem Fahrrad weg,

es wehte ein unangenehm kalter und stürmischer Wind, und sammelte Löwenzahn und wilden Lauch. Auch sah ich schon Knoblauchsrauke.

Derzeit esse ich nur Wildgemüse, bereitete einen Salat mit Walnüssen.
Die Vögel bekommen derzeit auch aufgeschlagene Walnüsse, was sie begeistert.

Eine bettelnde Meise rumpelte gegen das Fenster, stürzte ab, lag dann rücklings im Graben. Ich nahm sie ins Zimmer, trug sie in der Hand herum, setze sie dann vors Fenster. Schnell hatte sie sich erholt. Das ist seltsam bei den Vögeln. Lasse ich sie liegen, stirbt sie recht schnell.

Vermutlich der Schock. Es ist hilfreich, stellt ich fest, lenke ich den Vogel ab, indem ich ihn mit neuen Eindrücken „bombardiere“.

Eine Maus wohnt derzeit unter meinem Ofen, wohl hat sie die Nase voll vom Winter. Die rannte vorher in der Zwischendecke zu Speicher herum. Seit ich sie auch mit Walnüssen füttere, schläft sie fast nur noch unter dem Ofen.

Es soll heute Nacht Frost geben. Vor ein paar Tagen träumte ich, im April erfriere alles, und im Juni gäbe es eine lange Hitzewelle, in der dann alles verdorren würde. Mein Unterbewusstsein als Meteorologe. Mal sehen.

Die Schlehen und der Erdrauch blühen.

Und ein kalter Graupelschauer zog über das Dorf.

Wenn ich mich gruseln will, lese ich Nachrichten, während die schwarze Katze im Salatsieb unter dem Vordach ruht.

Sie will regelmäßig gefüttert werden. Und verschlafe ich, schaut sie vorwurfsvoll. Gleichzeitig hat sie furchtbare Angst vor mir.

Ich kochte meine Brennnesselsuppe und wunderte mich, wie lecker die ist.

Ich schlug mich mit CAD-Problemen herum, gleichzeitig lebe ich derzeit gerne wie im Mittelalter.

Komplexität ist bunt und erscheint oft widersprüchlich, aber ist emotional ein harmonischer Fluss. Mitgestalten und Geschehen lassen, ohne Widerspruch.

Ein Ritt auf einem wilden Gaul, der andererseits still steht. Empfundene Anstrengung, die andererseits einfach ein sich selbst tragendes Geschehen ist.

Erscheinender Widerspruch, der keiner ist. Knallbunt ist das Nichts, das nichts ist. Laut tönt die Stille, die erst durch den Lärm hörbar ist.

Der Morgen widerspricht dem Abend. Und beide liegen sich friedlich in den Armen.

Was ich heute ankündige, tue ich morgen eh nicht.

Am Morgen kamen zwei Monteure.

Nun habe ich auch den neuen intelligenten Stromzähler montiert bekommen.

Mit Überspannungssschutz. Überspannung, ich hänge am Ende der Stromleitung, war wohl der Grund, warum die alte Livebox innerlich anschmorte.

Und da ich die letzten Tage das hintere Zimmer renoviert und aufpoliert hatte, und gleich umzog, bohrte ich heute drei Löcher durch die Wände, damit ich mich hier hinten direkt an die Livebox anschließen kann. Das WLAN ist doch recht schwach, 65 cm Mauerwerk sind im Weg.

Der Kamin ist nun auch dicht, zwei Kartuschen Silikon auf dem Dach verschmiert. Der Pfuscher am Werk.

Das Minibad sieht aus wie neu. Das Gewächshaus ist renoviert. Mich treibt derzeit der Putztrieb um.

Aber nicht nur der. Ich meditiere derzeit viel und gerne. Zudem esse ich nun täglich meine Brennnesselsuppe. Die sind so jung sehr lecker.

Bis auf Kleinigkeiten ist für meinen Geschmack nun alles „perfekt“.

Der Ofen im hinteren Zimmer

Was war?

Ich hatte nun einige Zeit kein Internet.

Heute kam nun ein Techniker und fand heraus, dass die Livebox beim Gewitter vor einigen Tagen wohl einen Schaden nahm. Das Glasfaser selbst war intakt. So kostet die Reparatur auch nichts, nur hatte ich hohe Smartphone-Kosten, um alles zu regeln.

Und den Kommentar von Sponti beantwortete ich per Mail. Und stellte zudem fest, dass ich hier weitgehend überflüssig bin.

Es war so still und besinnlich ohne Internet, ich meditierte viel, putzte viel. Und es ist gut möglich, dass ich zukünftig den Lebensstil, der sich durch den Ausfall des Internets ergab, beibehalte.

Ich las auch keine Nachrichten, nicht einmal den Wetterbericht. Und siehe da, ich verpasste auch nichts.

Ein furchtbares Wetter.

So stand ich erst um 10 Uhr auf, sonst meist vor Sonnenaufgang, vermummte mich in Regenklamotten und zog Gummistiefel an. Und zog mit dem Rad los, um Löwenzahn zu sammeln.

In der Küche eine Lache Wasser, das gestern beim Gewitter unter der Türe hineinfloss. Das trocknet von selber, keine Lust.

Löwenzahn fand ich reichlich, machte dann einen Salat gemischt mit Walnüssen und Knoblauch: sehr lecker.

Nun ist Schnee angekündigt, dann soll es fast wieder 20° C warm werden. Hoch und runter, wie es dem Wetter gefällt.

Nun ließ der Wind nach, die erste Kaltfront ist durch, schnell etwas Holz in den Ofen und dann einen Mittagsschlaf.

Zwei Hagelgewitter

musste das neue Dach auf dem Gewächshaus schon am ersten Tage schultern. Das erste Gewitter war sogar eine rotierende Superzelle, die allerdings auf einen Tornado verzichtete. Wäre im März auch etwas übertrieben gewesen.

Ich will mehr im Garten machen, weniger Zeit im Internet verbringen, kurzum: alles Gemüse selber anbauen.

Kali Rex ist jetzt bei einer Bekannten ein Dorf weiter. Da hat sie Ansprache von anderen Hühnern. Und das schien mir nach der erfolglosen Brut die beste Lösung. Irgendwie trauere ich den Hühnern nach, aber ich will mich in Hinsicht auf Garten und Tiere erst einmal neu orientieren.

Derzeit bin ich bei „Null“ angelangt, beruflich wie in der Lehre des Erwachens, und das ist andererseits, so seltsam das klingen mag, recht angenehm.

Nur ein Zuschauer der laufenden Horror-Picture-Show, der erleichtert aufatmen darf, nicht mehr mitmischen zu müssen: kein Akteur mehr.

Und das erscheint mir derzeit auch als die attraktivste Rolle: der schräge Opa auf dem Fahrrad, der Brennnesseln isst. Die sind derzeit sehr lecker und ganz zart.

Ich habe auch wenig Bedürfnis, zum laufenden Wahnsinn viel beizutragen. Da kann man sich nur die Finger verbrennen.

Durch den Schnee und dann die Stürme

war fast das ganze Dach meines Gewächshauses erst eingestürzt und dann im Winde verweht worden.

Vor Jahren hatte ich ein Paket Polycarbonat als Ersatz gekauft. Und das reichte gerade, um heute das Dach am Gewächshaus zu reparieren.

Nun habe ich es auch innen gerodet (Brombeeren und Brennnesseln) und schon die ganzen Blumentöpfe reingestellt.

Ich habe bereits Petersilie, zwei verschiedene Salate, Gurken und die Tomate von Colette (unbekannte Wildform) gesät.

Heute ist mal mild, nun kommt ein Gewitter und übermorgen soll es schneien.

Derzeit kommen so viele Vögel,

dass meine Futtervorräte sichtbar schrumpfen. Oft kommt derzeit eine große Schar Stieglitze. Und mit ihnen Erlenzeisige, die hier wohl überwintern. die scheinen sich gut zu vertragen, auch wenn die Zeisige eher Winzlinge sind.

Ich wundere mich immer wieder, wie bunt die Vögel näher betrachtet sind. Dazu gesellen sich derzeit gerne Buchfinken. Und erstaunlicherweise sehe ich dieses Jahr mehr Blaumeisen als Kohlmeisen.

Es stürmte, ich radelte zur Perte, um Bärlauch und junge Brennnesseln zu sammeln, aber dann machte mir das Radfahren im Sturm so viel Spaß, dass ich noch eine Runde von über 30 km fuhr.

Ich weiß nicht warum, aber das Radeln im Sturm machte mich euphorisch, wie der Wind an mir zerrte und rüttelte, das Rauschen und die Pfeifgeräusche in den Objekten am Wegesrand. Es war nicht kalt. Und in meiner Winterjacke und mit Regenhosen bin ich winddicht verpackt. Der eine und andere Baum war umgefallen, aber das ist bei uns derzeit normal. Es fallen ungewöhnlich viele Bäume um, fragt mich nicht warum. Am Wind alleine kann es nicht liegen.

Heute nahm ich das MuddyFox. Das ist nun über 30 Jahre alt, aber ich fahre es sehr gerne. Ich weiß gar nicht, ob es an der Rahmengeometrie liegt. Es ist irgendwie handlich und gutmütig.

Nun ist die Zeit, zartes Wildgemüse zu sammeln. Und so ziehe fast täglich einmal los, da ich derzeit gerne Salate esse.