Ich hörte gestern noch einen Vortag zu Kant.

Und ich denke, ich habe nun halbwegs verstanden, um was es ihm ging.

Die Frage: Wie funktioniert der Verstand? Und ich sehe das meiste ganz ähnlich, auch wenn ich seiner Aussage zu Gott nicht zustimme. (Was ich nicht wahrnehmen kann, darüber kann ich nicht sinnvoll (Erkenntnis) diskutieren).

Für mich ist diese Frage noch viel einfacher. Wenn es Gott nicht gibt, ist das was übrig bleibt, Gott.

Es gibt nichts, was einfacher zu finden wäre, als Gott, gebe ich meine Vorstellungen über Gott auf. Und Gott exsistiert im menschlichen Verständnis nur als kunstvoll dekorierte Kitschfigur.

Ich projiziert mich selbst, als der Deppe, der ich bin, in „Gott“, feilt etwas daran herum, einen längeren Penis, eine Geheimwaffe und etwas; „zu sagen zu haben“. 🙂

Gut gefällt mir, wie er ausdrücklich betont, dass wir über die „wahre“ Existenz der Sinneseindrücke nichts aussagen können- Sie regen zwar das Verständnis (Denkvorgang) an, stoßen ihn an, aber werden vom Verständnis schon gleich“abgetastet“. Die 12 Kategorien, nach denen jedes Verständnis (Mensch) funktioniert. Aber erst ihre Einordnung in die Raumzeit, vor der weiteren Analyse/Synthese, was automatisch funktioniert.

Ein „A priori“-Wahrheit des Verständnisses ist die Raumzeit, was nicht unbedingt bedeutet, dass die Dinge an sich, die den Denkvorgang anstoßen, wirklich als Raumzeit existieren müssten.

„A priori“ findet die Katalogieriserung des Sinneseindrucks in der Raumzeit statt. Als Ornungssystem (Ablage) des Verständnisses, um nun dem Sinnesdruck automatisiert nach den 12 Kategorien auf den Zahn zu fühlen, also zu einer Erkenntnis zu kommen. Z.B.: Meine Mäuse sind ziemlich fett geworden.

Ursula hat eine schöne gestreifte Spinne am Fenster, die sie immer mit erschlagenen Mücken füttert. Die ist inzwischen dreimal so groß wie vor Wochen und sehr fett geworden.

Wo war ich?

Was Kant imo schön zeigt: Kein Denkvorgang ohne „Erregung“, also Sinneseindruck, auch wenn wir nichts vernünftiges darüber aussagen können, was das ist, das den Sinneseindruck hervorruft.

Das Bild, das durch den Denkvorgang entsteht ist spezifisch menschlich und mag für andere Lebenwesen ganz anders aussehen, abhängig davon, wie ihr Verständnis funktioniert.

Aber wir haben dadurch auch ein Korrektiv, den Sinneseindruck, also können unsere Interpretation (Erkenntnis) immer wieder neu an ihm messen.

Interessant ist hier, dass es einen mystischen Zustand gibt, in dem die Raumzeit nur als Zeit („vierdimensionale Zeit“) wahrgenommen wird. Aber damit kann das Verständnis nichts anfangen. Die „große Gleichzeitigkeit aller Ereignisse“ ist zu komplex, als dass es darin Inhalte erkennen könnte.

Wollte ich also das Modell von Kant in dieser Hinsicht, nur als „Spielerei“ erweitern, ist vor dem Verständnismodell (Raumzeit) das eigenltiche Ereignis die Ebene der „Großen Gleichzeitigkeit“, als die Heimat des Ereignisses selbst.

Ich vermute, es spricht aus meinem Erleben zumindest vieles dafür, dass die drei Raumdimensionen, die wir wahrnehmen, ein vereinfachte Darstellung von Zeitdimensionen ist, die aber für uns nicht wirklich so relevant sind, als dass wir uns nicht ohne ihre Wahrnehmung als Zeit orientieren könnten.

Kant beschreibt so einfach, wie es zu Erkenntnis kommt, aber lässt elegant von allem die Finger, woran er sie verbrennen kann. Zum Beispiel darüber zu spekulieren, was die Dinge nun sind. 🙂

So funktioniert das Gerät. Ein kurze Gebrauchsanleitung mit über 1000 Seiten, wer nichts besseres zu tun hat. 🙂

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