fällt mir vieles auf, was mir sonst entgeht. Zum Beispiel, dass ich derzeit in der Rolle des Novizen bin.
Und derzeit gefällt sich mir am besten. Was soll all die langweilige Verehrung oder Erklärung des Selbst… wenn man das Selbst auch selbst sein kann. 🙂
Das macht den Novizen in gewisser Weise zu einem spirituellen Anarchisten. Und das „Problem“ ist, geht es um das Thema Lehre, dass er der höchste Meister im Kloster ist.
Wer hätte das gedacht? Aber er tötet damit auch gleichzeitig den Ernst der Lage – in spiritueller Hinsicht.
Ein Ziel gibt es, weil es einen empfundenen Mangel gibt.
Aber was ist, wenn der empfundene Mangel weg ist?
Was ist persönlich empfundener Mangel überhaupt? Seine Triebfeder ist die Expansion.
Nun kann ich mir die vier Aspekte so vorstellen, dass oben auf der senkrechten Achse des Kreuzes der Abt sitzt, unten der Novize. Auf der horizontalen Achse links „die Verehrung“ und rechts „die Erklärung“. Sie sind die Aspekte, über die Expansion der Persönlichkeit stattfindet. Nach links wie nach rechts.
Und die senkrechte Achse ist statisch „das ewige Ich“.
Der Novize ist der immer neue Blick, der zu Verehrung und Erklärung wird und dann wieder zurückkehrt als „der Abt“.
Worin unterscheiden sich nun Novize und Abt? Sie sind dasselbe Ich. Der Novize ist immer „die Geburt“ und der Abt „der Tod“. Und beide fühlen sich unterschiedlich an.
Ist der Novize eine leere Persönlichkeit, ist der Abt eine „Transpersönlichkeit“. Die Persönlichkeit ist in ihm eigentlich tot aber als Information vorhanden.
Vor dem Hintergrund der leeren Persönlichkeit erscheint Bewusstsein kindlich unbeschwert. Und vor dem Hintergrund der geklärten (ohne Mangelempfinden) Persönlichkeit als absolute Gleichmut.
Eigentlich sollte ja „der Erklärer“ der Lehrer sein. Aber real ist er mit sich selbst beschäftigt, sich sich selbst zu erklären.
Der Verehrer erklärt nichts. Er verehrt einfach nur. Egal was. Er kann nichts falsches verehren. 🙂
Und der Abt hat überhaupt kein Interesse, irgend etwas zu lehren.
Übrig bleibt der größte Stümper im Laden: der Novize.
Und der spielt gerne Streiche, hat etwas von Till Eulenspiegel. Aber von allen vier unfähigen Lehrern scheint er noch der beste. 🙂