Die Meditation auf das energetische Ich (3)

Bei all diesen Beschreibungen darf ich nicht vergessen, dass Atman Vichara im Wesen die einfachste spirituelle Übung ist, die es gibt.

Ich brauche dazu nicht einmal eine Theorie. Ich spüre einfach bewusst mich selbst – so, wie ich gerade bin.

Einfach, was ist.

Dabei kann der dynamische (energetische) oder der leere (rein bewusste) Aspekt des Ich dominieren.

Im Wesen ist aber der eine Aspekt ohne den anderen nicht wahrnehmbar.

Die Leere des Ich erkennt sich durch die Dynamik des Ich. Und die Dynamik des Ich ist nur durch die Leere des Ich wahrnehmbar.

Ohne die Leere (immer gleiche Ich) könnten sich Einzelerlebnisse nicht zu einer Persönlichkeit organisieren. Die Leere ist so das „alles Erleben zum Ich als Persönlichkeit verbindende“.

Ohne die Dynamik gäbe es keine Bausteine (wechselnde Erlebnisse), woraus sich eine Persönlichkeit aufbauen könnte. Und damit keine Instanz, durch die wiederum „die Leere“ (das ewig gleiche Ich) wahrnehmbar wäre.

So wächst die bewusste Wahrnehmung der Leere an der bewussten Dynamik, und die Dynamik befruchtet sich wiederum an dieser sich vertiefenden Wahrnehmung der Leere.

So schaue ich mit beiden Augen gleichzeitig.

Der „natürliche Blick (oder Zustand)“, der „Sahaja Samadhi“ genannt wird.

Bewege ich mich nun oder bewege ich mich nicht? „Ich bewege mich UND bewege mich nicht.“

Es ist nur eine Frage, welches „Auge“ ich betone. Aber keines von beiden ist für sich alleine wahr.

Die Wahrheit jenseits des Wahrnehmens kennt niemand, ist unsichtbar.

Und für uns Menschen erscheint die Wahrheit an der Basis paradox.

Gibt es nun einen Weg oder nicht?

Für den Menschen „ja“, für das Selbst (als Bewusstsein) „nein“. Es ist auf ewig gleich.

Und nun?

Hier widerspricht sich die Wahrheit meiner selbst. Und wäre dem nicht so, hätte ich eine Antwort. 🙂

Aber es funktioniert, ohne „wirkliche Wahrheit“. 🙂

ICH BIN

Was beschrieben immer komplizierter klingt, in unauflösliche (derzeit zumindest) Paradoxe mündet, ist rein praktisch gesehen unglaublich einfach, weil es aus sich heraus (von selbst) ist, ohne ein Zutun meiner selbst als Persönlichkeit.

Ist das nun „wahr“? Ich benutze es einfach wie einen Schraubenzieher.

2 Gedanken zu „Die Meditation auf das energetische Ich (3)“

  1. Wow, danke für deine ausführlichen Antworten!
    Ich muss das erst mal alles sacken lassen was du geschrieben hast und damit experimentieren…
    Teilweise vertraut, aber mit neuer Färbung!
    Liebe Grüße
    Matthias

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