Die Leere und ICH BIN

Die Spiritualität ist immer noch stark vom magischen Weltbild durchdrungen, in dem der Wille die Welt bestimmt.

Aus ihm entwickelte sich das physikalische Weltbild, das einer Ebene, die über den Willen bestimmt.

Diese physikalische Ebene erscheint uns als Materie, wobei hier im Thema sehr wichtig ist, zu sehen, dass wir noch gar nicht wissen, was Materie überhaupt ist. Wir messen sie an uns (auch aus ihr bestehend) wahrnehmbaren Eigenschaften und Wechselwirkungen.

Dieses Ebene hat keine Persönlichkeit in unserem Sinne. Und wenn ich sie so aus der persönlichen Perspektive betrachte, erscheint diese Ebene als „die Leere“.

Was ist sie nun? Keine für uns wahrnehmbare Person.

Sucht so die Psyche nach ihren Eltern, sieht sie keine, obwohl sie selbst aus dieser Ebene hervorgeht.

Alleine bewusst zu erkennen, dass wir nicht wissen, was Materie ist, führt so gerne zu einem Satori, in dem diese Ebene „aufblitzt“ und die Psyche in die Leere fällt, als würde sie in einer Art Kurzschluss ausgelöscht.

Das könnte ich so erklären (nichts ist hier ein Gebetbuch, das ist ein Ergründungsversuch, in dem mit Erklärungen gespielt werden darf), dass die Leere durch die Persönlichkeit in die Leere blickt.

Ohne Persönlichkeitsfilter ist für die Leere aber die Vielfalt in der Leere nicht wahrnehmbar. So blickt im Satori die Leere direkt sich selbst, als die Leere. Und was gibt es zu sehen? Nichts.

Aber bootet der Persönlichkeitsfilter dann wieder hoch, dominiert das Gefühl einer unglaublichen Leichtigkeit, als wäre die Persönlichkeit von jeglicher Last an Vergangenheit entkleidet.

Und wie die verschiedenen Ebenen der Persönlichkeit wieder hoch booten, kehrt auch die empfundene Schwere zurück. Ganz automatisch, auch wenn das Monate oder Jahre dauert. Und hinter ihr verbirgt sich empfunden die Leere wieder.

Erst mit dem Erwachen (ich persönlich unterscheide Satori von Erwachen) kehrt dieses „Sehen der Leere“ zurück, gerne begleitet von ähnlichen emotionalen Reaktionen wie beim Satori, bis Erwachen die Persönlichkeit immer mehr „in Ruhe“ lässt und „natürlich“ wird.

Wie die Naturwissenschaft kreist so die Spiritualität im Wesen um dieselbe Ebene, die, die uns wahrnehmbar als Materie erscheint.

Was ist nun der Unterschied? Die Naturwissenschaft untersucht diese Ebene über die Ebene der Persönlichkeit, durch die ihre Vielfalt wahrnehmbar wird.

Die Spiritualität untersucht dieses Ebene im psychischen Aspekt, wie sich die Persönlichkeit aus der Leere aufbaut.

Wie ist nun die Leere im psychischen Aspekt erkennbar, ist nichts zu sehen, nichts wahrzunehmen?

Dadurch, dass NUR noch die Leere wahrnehmbar ist. „Nirvikalpa Samadhi.“

Hier wird erkannt, durch die Leere, dass die Leere substanziell alles ist, was es gibt. „Erscheinungen sind „Schemen“ ohne Bestand.“

Im Erwachen ist nun Leere und Persönlichkeit gleichzeitig wahrgenommen. „Sahaja Samadhi“.

Aber was ist nun die Leere?

Was soll das sein, von dem nicht mehr wahrgenommen wird als „die Leere“?

Sie hat keine eigene Gestalt. Die wahrnehmbare Gestalt der Leere ist die Persönlichkeit in der Welt.

Und was ist nun die Leere in ihrer direkten Wahrnehmung als Grundlage der Persönlichkeit?

Das substanzielle ICH, „die Leere“, in der Persönlichkeit und Welt erscheinen.

Und diese substanzielle Leere (mein wahres Wesen) wird in der Spiritualität

ICH BIN genannt.

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