hatte ich in einem nächtlichen Traum eine gewaltige Vision dazu.
Die meisten Träume in mir sind Abklärungsprozesse (Verdauungsprozesse des Tageserlebens), aber manchmal thematisieren sich in ihnen tiefere Schichten der Persönlichkeit. Diese können sogar prophetischer Natur sein, also Vorgänge thematisieren, die erst stattfinden werden.
Wie die einen von den anderen unterscheiden? Das ist eine Blume, die auf einem riesigen Berg Mist wächst. Was ist der Mist, was ist die Blume? Schwierig. Ein Indiz: Seine archaischen Bildsprache und seine archaische Emotionalität.
So intensive und reine Gefühle gibt es im Tageserleben (und zugehörigem Traumerleben) eigentlich gar nicht. Daher kleben sie so gut in der Erinnerung.
Ohne diese tiefere Schicht wäre ich nicht „erwacht“. Und in dieser tieferen Schicht erlebte ich vor 2 Jahren „die Erleuchtung“. Und interessanterweise ist „die Erleuchtung“ das Erlebnis, was mich im Nachhinein am wenigsten interessiert.
In der leeren Permanenz des „Erwacht-Seins“ kommt und geht alles. Und es steht im Vordergrund. Das unterscheidet das Erwachen (im spirituellen Sinne) von jedem Erlebnis. Keines hat die Potenz zur Permanenz… nicht einmal die Erleuchtung. Die Permanenz bindet sich an keine Inhalte.
Aber weiter:
In dieser tieferen Schicht gibt es unzählige „erwachte“ „Alter Egos“.
C.G. Jung versuchte sich am Thema: das kollektive Unterbewusstsein. Auch Buddha versuchte, eine Weltkarte in diesem Thema zu zeichnen. Wo ist was und wie komme ich wo hin?
Alles, was sich im Thema weiß und bin, verdanke ich einer Schicht, die ich im Sinne der bewussten Persönlichkeit nicht bin.
Sie profitiert zwar von dieser Schicht, aber es ist eben auch nicht auf ihrem persönlichen Mist (Verdauungsprozess des Tageserlebens) gewachsen.
Alles, was ich in diesem Haus an spirituellen Einblicken nahm, wurde in diesem Traum bereits angekündigt.
Und viele Jahre vorher hatte ich eine viel gewaltigere „Vision“, die ich noch nicht „geknackt“ habe.
In solch einer Vision wird – wie als Kondensat – in einem Traum die Entwicklung über viele Jahre zusammengefasst. Und ich verstehe ihn in seiner bildlichen und emotionalen Eruption eigentlich erst, ist der darin thematisierte persönliche Prozess abgeschlossen.
Und in mir ist eine Vision offen. Ich weiß bis heute nicht, was sie mir sagen wollte.
Und es ist ausgerechnet auch die Vision, die mich selbst von allem spirituellen Kleingeist befreite, die die sinnlich befreiende Explosion in die Weite thematisierte, die Befreiung des Verständnisses von seiner interpretativen Enge.
Aber was gibt nun der Persönlichkeit diese Potenz, die unendliche Weite zu spüren, in der alles menschliche Interpretation des Ereignisses „Kleingeist“ ist, auch was ich hier schreibe.
Das Problem ist, dass ich nicht wirklich lehren kann, ohne zu verstehen, was Weite trägt, denn verstünde ich es, verstünde ich (vielleicht) einen wirklich brauchbaren Hinweis zu geben.
Was trägt „Weite“? Was trägt den Ausbruch des Verständnisses aus der Enge, die es sich persönlich und sozial konstruiert?
Und gerade heute, in allen anstehenden sozialen Fragen, wäre einfach „etwas mehr Weite“ ungemein hilfreich.
Hier stehe ich am vorherigen Part dieser Vision und komme nicht weiter.
Und das ist ausgerechnet der Part, in dem die Lehre stattfand, die zur Weite führte.
Ich erlebte so zwar das „Ergebnis der Lehre“, aber verstand die Lehre nicht.
Von der war nichts zu sehen.
Sie fand nonverbal statt.
Sie war nur ein Gruß erwachter „Alter Egos“ aus dem kollektiven Unterbewusstsein.
„Ich grüße dich.“
„Eine Hand zum Gruße“ war die ganze Lehre.
Den Trick verstehe ich bis heute nicht. Daher bin ich ein schlechter Lehrer, der mit einem recht untauglichen Instrument hantiert: dem Verständnis. 🙂
Was ich mit tausenden von Worten nicht erklären kann, kann die Potenz in einer Geste.
Und dieser Lehrer, oder was immer es sei, ist kein Mensch. Und das kann kein Mensch.
Das ist zwar real natürlich (seiend), aber aus unserer heutigen sozialen Weltsicht auch völlig „übernatürlich“… blanke Fiktion, unmöglich.
Wer oder was bist du, „Dakshinamurti“?
Ich habe mir ein Thema für den Winter gesucht und möchte mich einmal auf die Suche nach Dakshinamurti machen.
Ich schreibe so viele impotente Worte, als „Meister der lehrenden Impotenz“ (gg 🙂 ) – und das macht eine Geste, ein „Mudra“, überreicht einen Samen, der alles enthält… alles, was gesagt und nicht gesagt werden kann.
Das ist wahre Lehre.
Und ich ein Stümper, aber was solls? 🙂