Nach den Diskussionen in letzter Zeit,

diagnostiziere ich, zugegeben als Laie, einen beginnenden Kollaps, der das Soziale und die Umwelt betrifft. Und das Unangenehme an solchen Szenarien ist, dass es nur theoretisch einen Ausweg gibt.

Theoretisch könnte die Menschheit dem einfach entgegensteuern: theoretisch.

Unangenehm ist auch, dass man (ich) sich persönlich nicht wirklich auf so etwas vorbereiten kann, da die Auswirkungen chaotisch geprägt sein werden.

Diese chaotischen Ausschläge sind in etwa mit dem neuen Temperaturrekord für Dezember in Kontinental-Spanien mit 29,9° C vergleichbar. Der pulverisierte den alten Rekord um über 5 Kelvin. Und je schneller und weiter sich das Klima verändert, desto extremer werden diese Ausschläge nach hinten werden, ein mehrfaches der mittleren Veränderungen. Und wen sie treffen, ist weitgehend Chaos.

Die Flutkatastrophe im Ahrtal wurde durch 150 mm/ 24 h Niederschlag ausgelöst, nun fielen gerade in Teile Australien 600 mm/ 24 h, im Sommer in Griechenland lokal 750 mm/ 24 h … und mit jedem Kelvin (im Mittel) mehr steigt der Feuchtegehalt der Erdatmosphäre um 7 %.

Dieses Schwänzeln nach hinten (Wetter) sind diese einzelnen Peitschenhiebe der Mehrenergie im Klimageschehen.

Anpassen ist einfach gesagt, aber unsere gesamte Infrastruktur ist auf das Holozän ausgelegt, die relativ ausgeglichene Klimaphase der letzten ca. 10.000 Jahre. Jetzt sind wir schon, gemessen am CO₂-Gehalt, irgendwo von vor 12 Millionen Jahren.

Für dieses Klima fehlen uns alle Erfahrungswerte. Die stammen alle aus dem Holozän. Das ist vorbei. Alle Baunormen, die die klimatischen Randbedingen betreffen, stammen aus dem Holozän. Abflussbeiwerte, Windlasten, Schneelasten, Bedachungen, Straßenbau, u.s.w.

Es ist ja schon die Frage, ob das Ziegeldach noch zeitgemäß ist. Wir müssen uns ja nur anpassen, heißt es so schön. Aber was dieses ganze Geschwafel nicht sagen kann: an was? Das ist derzeit eine Blackbox. Und das kann ich nicht laut genug sagen, auch wenn es meist mit Gelächter kommentiert wird.

Wir können schon gar nicht mehr sicher bauen, da keine Sau weiß, was uns erwartet.

Dieser Blindflug geht beschleunigt weiter und je größer die Schäden werden, desto mehr der schwindenden Ressourcen werden gebraucht, um sie zu reparieren, was wiederum das Klima anheizt.

Dazu kommen noch immer mehr Schwachsinnskriege, ausgelöst von Volldeppen aller Couleur.

Und diese wunderbare Mischung wird uns schon dieses Jahrzehnt, so vermute ich, die ersten größeren Katastrophen bescheren. Und das alles heizt sich gegenseitige ein, Klima und erhitzte Deppen, und es bleibt nur die vage Hoffnung, dass man selbst den Peitschenhieben dieses kollektiven Wahnsinns entkommt.

Da sitzt man eben daneben, schaut zu – und wundert sich. Und schreibt gegen eine Wand, die zur Schlammlawine wird, die alles überrollt:

Ein Massenaussterben auf diesem Planeten wie an der Perm-Trias-Grenze.

Eine besser Prognose habe ich derzeit nicht.

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