Das Auto ist repariert.

Gestern holte ich es in der Mittagshitze mit dem Fahrrad ab. 34° C. Es ging, solange ich fuhr, aber blieb ich stehen, lief der Schweiß in Strömen.

Am 9. August ist dann Wiedervorführung des Autos bei der controle technique.

Rechne ich die Unterhaltskosten für das Auto pro km, hat sich das Trekkingbike vom Flohmarkt mit wenigen Einkaufsfahrten bereits amortisiert.

Gestern fuhr ich das kleine MuddyFox, da das besser ins Auto passt, aber heute spüre ich es im Kreuz. Der Rahmen ist einfach zu klein für mich.

Und zufälligerweise hat dieses Trekkingbike auch die optimale Rahmengröße.

Ich wollte einmal etwas über die „Dunkelheit“ im Selbst schreiben, gerade weil das menschliche Verständnis gerne Angst vor dieser Dunkelheit hat.

So klar und einzig hier das ICH strahlt, so fällt das Licht auf keinerlei Inhalte. Es erhellt nichts. Und so klar Ich ist, so sehr wie in einem absoluten Dunkel beheimatet.

„The dark side of myself.“

Was in diesen Tiefen lauert, weiß niemand. Und ich darf mir Sorgen machen, oder es auch lassen. 🙂

Das Verständnis kleistert gerne dieses Dunkel mit Erklärungen zu: Spiritualität, Naturwissenschaft, Religion, Esoterik – aber dieses Dunkel ist so echt, dass es sich nicht wirklich bannen lässt.

Und da all die Zukleisterei, die sich derzeit in den globalen Konflikten artikuliert, eh dieses Dunkel nicht bannen kann, darf ich mich auch unverkrampft einfach in das Dunkel entspannen.

Was all diese religiösen und ideologischen Konflikte treibt, sind virtuelle Scheinidentitäten, die sich der Mensch im Dunkel erstritt.

Es fällt dem Mensch als Verständnis schwer, im Wesen ein „dunkles Wesen“ zu sein. Ein unbewusstes Wesen. Ein Wesen seiner unbewussten Natur.

Persönlichkeit ist ein Wesen, das auf einem Unbewussten so groß wie das Universum sattelt.

Friede mit diesem unbewussten Wesen meiner selbst, das mich trägt, erspart mir ideologische Verkrampfungen, die eh nur virtuell „heilen“ können, was ich als Mensch bin: Ausdruck des Unbewussten.

Berührungängste mit dem Unbekannten.

Aber das Unbekannte sind wir in dieser Erforschung selbst.

Das ist kein Feind, sondern der Weg der Erforschung der Vielfalt des Selbst. Und es ist das Selbst, das sich dabei selbst erforscht: das Universum erforscht sich selbst.

Erschreckt sich und erstaunt sich an sich selbst.

Und hier muss es eben „erwachsen“ werden. Die Dunkelheit ist kein Feind, sondern der Lockruf in die Weite.

Das Unbekannte zu ehren ist offenen Auges ins Unbekannte zu blicken, ohne es mit Erklärungen zukleistern zu müssen.

Diese ganzen religiös-politischen Streitereien sind vor der wahren Frage so lächerlich. Ein Streit um wirkungslos Placebos in der Frage:

Wer bin ich?

Ich radelte meine Mutter besuchen,

nahm den Weg durch den Wald und sah eine Pflanze, die mein Interesse weckte, aber die ich nicht kannte.

Der Heilziest oder die echte Betonie, wusste dann das App meines Schwagers. Eine sehr interessante Heilpflanze, von der ich noch gar nichts wusste.

Nachdem ich zuletzt so gute Erfahrungen mit dem Weidenröschen gemacht hatte – obwohl ich ja der Brennnessel huldige 🙂 – sammelte ich gleich reichlich und machte mir einen Tee.

Es gibt Gerüchte, hörte ich dann auf YouTube, dass die Pflanze, getrocknet und geraucht, einen die Stimmung aufheiternden Rausch erzeugen soll. Auf alle Fälle soll sie gegen fast alles helfen, von Zahnschmerzen bis Leber und Darm, ist seit der Antike geschätzt, aber irgendwie in Vergessenheit geraten.

Also das Mädesüß fand ich gut, auch geschmacklich, das Weideröschen ebenso – und nun stieß mich das selbst auf die echte Betonie, also den Heilziest.

Nun überlege ich doch, wieder tiefer in das Thema Heilkräuter und Wildgemüse einzusteigen, zumal ich inzwischen mehr Tee trinke und dann immer abwechseln kann.

Und so füllt sich der Boden im Wohnzimmer mit immer mehr Kräutern, die ich zum Trocknen ausgelegt habe. Der wilde Majoran ist fast schon fertig getrocknet.

Vorgestern war ich in Deutschland

zu meinem Zahnarzttermin. Alleine den Zahn zu ziehen dauerte eine Stunde, dann noch zwei Wurzelextraktionen, Abgüsse, etc. …

ich habe furchtbare Hakenwurzeln, zudem war der Zahn völlig poröse, zudem weigerte er sich hartnäckig.

Wie auch immer, vor diesem Schritt drückte ich mich seit über zehn Jahren, aber im Frühjahr machte ich aufgrund einer „Eingebung“ diesen Termin.

Ich schrieb eine Email, und mein Kieferchirurg antwortete noch abends um 10 Uhr und machte einen Behandlungsvorschlag. Damit ich nicht so oft fahren muss, zwei Termine. Im August werden die Ersatzteile eingebaut. Mit diesem komplizierten Zahn wollte ich auch nur zu ihm, denn er ist der geschickteste Zahnarzt, den ich jemals hatte.

Gestern radelte ich nach Fayl und putzte das Sunn. Eine neue Kette brauchte es auch. Die war schon so überdehnt, dass sie nicht mehr sauber über die Ritzel lief. Nun stehen vier Fahrräder in der Küche, drei habe ich verliehen, dazu noch die zwei MuddyFox, dazu noch der Fahrradschrott hinter dem Haus.

Ich denke, es reicht nun. 🙂

Aber gerade werden die ganzen Nicht-E-Bikes immer billiger, sodass ich für nichts garantiere.

Sehr viele jung Meisen habe ich derzeit am Futterhaus, denen ab und zu ein Falke nachstellt. Aber sie haben einen Trick, sah ich gestern.

Eine flog direkt auf das Fenster zu, drehte kurz davor ab, aber der Falke schlug sich mit einem lauten Rums den Kopf daran an und saß dann erst einmal verdattert im Baum.

Ich fuhr mit dem gestern erworbenen Fahrrad nach Fayl,

fand unterwegs auch reichlich Weideröschen … auf dem Rad denke ich öfter über Fragen nach, die mir gestellt werden:

Wie gehe ich mit Angst um?

Mir bleibt meist nur, sie einfach zu ertragen. Davor schützt „spirituelles Erwachen“ nicht, auch wenn sie persönlich erträglicher erscheint, bastle ich nicht noch eine große Geschichte um die Angst herum.

Das Leben stahlt manchmal eine widerliche Kälte aus. Und so dachte ich mich in Situationen zurück, in denen ich diese „widerliche Kälte“ verspürte, fühlte mich hinein und dachte darüber nach.

Am Ende fehlt auch das Gegenüber, das ich dafür verantwortlich machen könnte. Ich bin mit ihr alleine. Und es erscheint mir wenig sinnvoll, zu projizieren, da ich nur für mich selbst die Lösung sein kann.

Und die habe ich nicht. Also muss ich sie ertragen, taucht sie auf.

Es gibt natürlich spirituelle Zustände, in denen sie ganz weg ist, die tiefste Geborgenheit, ja, sogar Schutz und Fürsorge ausstrahlen. Aber die haben meiner Erfahrung nach alle ein Verfallsdatum.

Ich „natürlichen Zustand“ (erwachten Zustand) ist die Angst einer der Farbtöne im Gemälde des Lebens … und ich weiß letztlich nicht einmal wirklich: Wozu?

Aber wie ich mit dem Rad unterwegs war, fiel mir etwas auf … nur ist das noch nicht „spruchreif“ und wird es womöglich nie.

So, nun will ich das neu erworbene Fahrrad warten … das ist nämlich gar nicht schlecht.

Gestern war Flohmarkt im Dorf.

Ich kaufte mehr, als ich vorhatte.

Und dann noch ein altes Trekkingbike für 20 Euro, alles dran, Reifen fast neu – aufgepumpt, etwas Öl auf die Kette – läuft einwandfrei.

Das hatte sich ein Holländer hier im Dorf vor 20 Jahren gekauft, aber so gut wie nie benutzt. Dann ist er auf ein E-Bike umgestiegen.

Einen alten Vogelkäfig aus Draht von Hand geflochten für 5 Euro und einen Maischebehälter aus Plastik, 200 Liter, für 10 Euro kaufte ich auch noch.

Seltsame Träume in der Nacht, als läge etwas in der Luft, aber ich konnte es nicht identifizieren.

Und ich fand dann auch noch Weideröschen. Die wuchsen als „Unkraut“ in einem meiner Blumentöpfe. 🙂

Ich hatte vor ein paar Tagen eine Diskussion,

in der mir jemand schrieb, dass aus seiner Sicht (spirituelles) Erwachen extrem selten sei.

Es geht derzeit ja eine große Erwachenswelle um den Globus, in der die Leute von einem ideologischen Mist in einen anderen Erwachen, aber wie unterscheidet sich davon nun eigentlich „spirituelles Erwachen“?

Es ist kein ideologisches Erwachen, auch nicht zu einer Philosophie wie dem Advaita. Erwacht bin ich mit und ohne Advaita, mit und ohne die „richtigen“ und „falschen“ Ansichten, mit und ohne Hund oder Katze …

Mit und ohne dem Instrument (Körper) und seinem Verständnis, das mir sein Weltbild zeichnet … somit auch ohne die ganze Diskussion um Erwachen.

Da es so einfach ist, ist es so schwer. Ich kann alles abziehen und bin es immer noch. Ich kann alles dazuzählen und bin es immer noch.

Ich kann es ignorieren … und bin es immer noch.

Ich kann es als nicht zu mir gehörig interpretieren und glauben – und bin es trotzdem.

Ich kann es bezeichnen, wie ich will, sein „Name“ ist seine Existenz.

Es Ist.

Warum sollte der-die-das, der-die-das, immer ist, was „erwacht“ genannt wird, nicht erkennen können, bezeichnet es sich selbst als ich: also, es kennt sich bereits, sonst wüsste es nicht um sich selbst. Ich.

Wer oder/und was ist Ich?

Die Antwort ist immer hier … kann jederzeit gesehen (erkannt) werden … ohne dass das geringste anders ist, als es gerade ist.

Ich hat keine richtige oder falsche Form als Gestalt. Die Frage nach mir selbst findet in der Form immer nur eine relative Antwort. Und diese erscheint als die Persönlichkeit. Warum, verdammt noch mal, auch immer?

Das, was mich als sein Gespenst ins Leben rief, kann ich persönlich nicht beanspruchen, aber es ist auch kein echtes Gegenüber.

Der Persönlichkeit gehört (gehorcht 🙂 ) es nicht, aber es ist auch nichts, was nicht zu ihr gehört. Sie ist untrennbar in die Gesamtbewegung eingebunden.

So bin ich, ist jede/r das Selbst, das Herz des Ich, aber als Mensch auch das Opfer seiner allumfassenden Natur, von der wir derzeit ein Universum mit dem Durchmesser von über 90 Milliarden Lichtjahren bestaunen.

Ich als die Persönlichkeit bin Bestandteil einer Gesamtbewegung, die über das ganze Universum interagiert – und da ist noch sehr wenig gewusst.

Gerade da sie von etwas getragen ist, dem Selbst, im Vergleich zu dem die ganze Raumzeit virtuell erscheint … letztlich ohne absolute Substanz.

Etwas, das wirklicher als die Raumzeit ist, aber inhaltlich nicht fassbar, da das Verständnis nicht über die Raumzeit hinausblicken kann …

in die wahre Heimat des ICH.

Du bist wirklicher als das Universum, aber darin auch ein völliges Rätsel.

Ich ist hier so ich, dass ich nicht mehr von ich zu trennen ist, so innig, so verwoben, so untrennbar in sich verschlungen, in sich selbst aufgegangen, dass kein Gegenüber mehr existiert. Als hätte ich sich selbst verschlungen, gefressen, aber ist darin nicht anders wie sonst immer auch:

Ich.

Was hatte ich mich früher über den Spruch von Ramana geärgert, der lautet: „Du wirst einmal darüber lachen, wie einfach es war, das Selbst zu erkennen.“

Und ich erdolchte das Buch, ärgerte mich, starrte Löcher in die Luft: Wo bist du, verdammtes Selbst?

Es ist eben kein DU. Sondern?

Gestern sammelte ich wilden Majoran.

und entdeckte dabei den Gemeinen Wirbeldost, der eine potente Heilpflanze sein soll.

Mit dem Majoran will ich „vegane“ Leberwurst herstellen. Meine Schwester meinte, Linsen mit Zwiebeln und Knoblauch pürieren, dann den Majoran dazu: schmeckt wie Leberwurst. Mal sehen. 🙂

Da das Wetter schön ist, radle ich etwas, mache Besuche, suche Pilze. Ja, die sind derzeit unauffindbar, keine Lust, zu nass, was auch immer. Dafür gibt es dieses Jahr bissige Bremsen im Wald. Es ist immer noch alles rutschig und schlammig.

Am Vormittag will ich Bekannten helfen, Brennholz einzulagern, und dann Mädesüß sammeln, das ich pulverisiert als Zuckerersatz ausprobieren will.

Außerdem reagieren einige Verbindungen im Körper zu Salicylsäure, die so ähnlich wie Acetylsalicylsäure wirken soll, also wie ein leichtes Schmerzmittel, aber dabei auch noch protektive Eigenschaften haben soll. Mal sehen.

Dann will ich mich etwas um die Weideröschen kümmern, auch einmal ausprobieren, wie ein Tee aus fermentierten Weidenröschen schmeckt.

Kurzum, etwas „Beschäftigungstherapie“, nichts Ernstes, aber da ich als Gärtner eine Niete bin, muss ich die Gewächse ernten, die auch ohne meine Bemühungen gedeihen.

Ich staune ja immer wieder, wie unfähig ich bin … und trotzdem überlebe.

Glück oder Gnade: das mag jede/r so interpretieren, wie ihr/ ihm beliebt.

Im Selbst scheint alles zu verschwimmen, so auch Interpretationen wie „Glück“ und „Gnade“, und als Mensch stehe ich im Unbekannten.

Und an dem beiße ich mir gerne die Zähne aus, denn sie lockt wie eine nonverbale „Versprechung“, aber schwebt dabei wie das Schwert des Damokles über dem eigenen Haupt.

Die eigentliche Ohnmacht des Menschen erstaunt mich immer wieder, auch seine Einbildung, etwas permanent halten zu können …

aber permanent ist nur der erwachte Zustand und löst sich darin von jeder versuchten Festlegung. Und der Ausflug geht weiter:

„Hoppe, hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er …

Leben fühlt sich gerne unglaublich intensiv an und berührt die Persönlichkeit im allertiefsten Mark ihrer Identität.

Das fühlt sich manchmal wie ein Ritt durch ein Feuer an, manchmal sanft und angenehm, manchmal wie in Watte gebettet, manchmal wie der Blick in einen unbarmherzigen Abgrund.

Und das ist letztlich diese „höhere Macht“, die ich auch nicht verstehe, und je tiefer ich in sie blicke, desto rätselhafter und freier von meinen Ansichten (was sie wäre) scheint sie zu sein.

Und ich komme mir wie ein völliger Ignorant vor, ein Dummkopf vor dem Leben.

Die „Vichara“ in den Traum ziehen.

Wer Atman Vichara übt und das Gefühl hat, nicht schnell genug – oder gar nicht – voranzukommen, kann versuchen, die Selbstbetrachtung in den Traum zu ziehen.

Dazu muss ich mir nur vor dem Einschlafen fest vornehmen, im Traum so weit aufzuwachen, dass ich mich an diese Motivation erinnere.

Mystische Erfahrungen kann ich nicht nur im Wachzustand haben. Sie sind auch im Traumzustand möglich. Das Ich ist für „den Wachen“ und „den Träumenden“ dasselbe, zumal eine Unterscheidung in Wachzustand und Traumzustand eh nur relativ (also: im Vergleich von Zuständen) möglich ist.

Für sich selbst gesehen ist jeder Zustand gleich wach. „Gleich wach“: weil der Hintergrund derselbe ist.

Der Traumzustand bietet Vorteile: Die Persönlichkeit ist in ihm weicher, sie ist offener für eine neue Erkenntnisse. Zudem regt Atman Vichara im Traumzustand meiner Erfahrung nach einfacher das Unterbewusstsein an.

Und in ihm ruht, ob als genetisches Erbe – oder „wie auch immer“, ich weiß es nicht – ein gewaltiger Erfahrungsschatz zum Thema.

Es gibt wohl, meiner Erfahrung nach, eine mehr persönliche und eine mehr kollektive Schicht im Unterbewusstsein. Je „kollektiver“ diese Schicht ist, desto archaischer im Erleben. „Archaisch“ auch im Fühlen – unglaublich klare und intensive Gefühle. Und „Menschen“, die es so auf der Erde nicht gibt. Ein zoologischer Ausflug ins kollektive Unterbewusstsein ist gerne etwas surrealistisch … aber auch das trübt den erwachten Zustand nicht, erscheint es auch erst einmal verwirrend, was ich in diesen Träumen erlebe und weiß nicht, ob und wie die Puzzelstücke zusammen gehören.

Ich fand diese Unterstützung aus dem kollektiven Unterbewusstsein als sehr hilfreich. Besonders der Traum vor meinem Erwachen, in dem ich im Körper Ramanas „aufwachte“ ( 🙂 ) und mich wunderte, dass er sich von innen genau so anfühlt wie ich mich selbst. 🙂

Das Unterbewusstsein „lehrt“ durch Erleben, nicht durch Worte. Es teilt eine Erfahrung durch Miterleben – und das ist viel eindrücklicher als verbale Lehren.

Ich nehme Ich allumfassend wahr.

Immer wieder lese ich über „Ego“ und „da ist niemand“, aber im Thema Ich kommt es meiner Meinung nach nicht auf das Objekt (Definition des Ich) an, also auf eine Aussage über ich, über mich, sondern auf das Subjekt: Mich: Wem erscheint diese Aussage?

Im Aspekt der Vielfalt ist Ich immer abgegrenzt, ja hat überhaupt nur eine Kontur durch vergleichende Abgrenzung. Die Persönlichkeit.

Im Seins-Aspekt ist Ich aber Solitär, das alles überstrahlt.

Ich kann mich an allem möglich festmachen, mir so eine Gestalt geben, aber das, was das tut, ist letztlich die Wirklichkeit selbst.

Erscheine ich mir selbst in der Beschränkung meines Selbstverständnisses (Ich) über mich selbst als ein Lebewesen, das mit „der Wirklichkeit“ konfrontiert wird, stellte ich auf der Suche nach dem Ich fest, dass das Ich einerseits als Persönlichkeit im Ereignis steht, andererseits als „ewiges Hier“ hinter dem Gesamtereignis.

Und keiner dieser beiden Aspekte des Ich ist „falsch“.

Die Persönlichkeit ist wahr wie auch die erstaunliche Feststellung, dass die Wirklichkeit denselben „Namen“ trägt wie die Persönlichkeit: „Ich“.

Es gibt nicht einmal „nichts“ ohne „Ich“. Und das macht Ich für das Verständnis (Ich als Verständnis) zu einem völligen Mysterium.

Wer bin ich? Und ich erscheine mir „immaterieller als nichts“ (für mich als Verständnis), aber in diesem „weniger als alles weniger“ allumfassend.

Das „Spirituelle Herz“ ist so nicht irgendwo im Ereignis, als wäre ich als etwas Bestimmtes im Ereignis als mein „wahres Ich“ zu finden … nein, das Ereignis findet in diesem „Herzen“ statt.

Das ganze Ereignis „Leben im Universum“, ja, das ganze Universum, ist in diesem „Herz“.

So klein „Ich“ als Persönlichkeit – und gerne als Tollpatsch – im Ereignis erscheint, so bildet „Ich“ gleichzeitig den Grund für das Gesamtereignis.

Dadurch habe ich aber im Ereignis persönlich nicht mehr „Macht“ über das Ereignis.

Als das Herz bin ich „das ewige Hier“, über das ich vor Jahren ewig predigte. 🙂

„Das ewige Hier“ zu sein, bedeutet aber nicht, dass ich als dieser Mensch dadurch mächtiger im Ereignis wäre, geschützter, privilegierter.

Aber es ist eben der Ruhepunkt, den ich, egal wie die Diskussionen und Ereignisse sich entwickeln, real nie verlasse.

Und wie das „Ewige Hier“ einerseits wie eine absolut leere „Form“ des Ich erscheint, leere direkte Präsenz, verschweißt es mich andererseits untrennbar mit dem Ereignis.

Die Frage „Wer bin ich?“ ist die Frage nach meiner eigenen Wirklichkeit und Hier ist sie untrennbar mit der Frage nach der Wirklichkeit der Welt verbunden.

Genau hier. Über das Hier kann ich ja nur sagen, dass es hier ist. Es kann ja nichts sein, was an eine bestimmte Gestalt gebunden ist, sonst wäre es irgendwann „nicht hier“, was für das Hier unmöglich ist.

Denn es ist hier. Gerade jetzt. Und durchstrahlt in seiner Leere alles, was es gibt.

Und was das ist, was ich bin? Ich weiß es nicht. Ich kann dies und jenes hinein interpretieren, darf es auch, darf es auch lassen.

Subjekt und Objekt münden hier in einem Kontinuum, das nicht als Raumzeit gegliedert erscheint, sondern wie die Essenz ihrer Gesamtmasse.

Und wie fühlt sich die Gesamtmasse des Universums an?

Ich … als Empfindung klar und einfach, für das Verständnis ein Aal, der ihm immer wieder entkleidet.

So vertraut, einfach vertraut, ich … aber im Verstehen, im Erleben als Persönlichkeit, eine harte Nuss.

Aber um im Sozialen voranzukommen, dem sozialen Aspekt des Ich, müssen wir uns selbst besser verstehen lernen.

Ich ist sich selbst auch die Unbekannte seiner selbst.

Und je tiefer ich in das Ich blicke, es zumindest als Verständnis versuche, desto mehr fällt mir auf, wie wenig wir uns selbst über die Heimtücke uns selbst zu sein bewusst sind.

Ich zu sein hat ja auch alle Nachteile, zum Beispiel der, zum Opfer meiner selbst zu werden.

Wir können zwar so tun, als blicken wir im Universum in ein Objekt. Und dieses „so tun als ob“ hat auch Vorteile im Erkenntnisgewinn.

Aber letztlich blicken wir in das Subjekt, etwas, was nicht einfach nur eine „objektive Welt“ ist, sondern eine Art Para-Psyche zu Persönlichkeit und Welt bildet.

Was ist das? Das muss das Verständnis erst weiter erforschen.

Im Aspekt der Persönlichkeit, aber das ist nur meine persönliche Erfahrung, geht die Selbsterforschung immer weiter. Die ist ein Projekt der Gesamtevolution des Lebens.

Und so erwacht ich auch sein mag, vor dem Ereignis stehe ich auch meist hilflos. Und manchmal entzückt mich seine Schönheit. Und manchmal gruselt es mich fast zu Tode.

Ich bin mir selbst die Unbekannte. Und darin meine eigene Heimtücke. 🙂

Ich stehe oft in Ohnmacht vor mir selbst. Die ganzen Kontraste sind so nah beieinander.

Mich persönlich stört am meisten diese völlige Ohnmacht vor mir selbst.

Als warte ich bei einer Hinrichtung, bis ich an der Reihe bin und dabei zuschauen muss, wie einer nach dem anderen hingerichtet wird.

Um zum Beispiel das zu ändern, müssen wir verstehen, warum es so ist. Denn das, was uns piesackt, ist auch ausgerechnet das, was wir selbst „transpersonal“ sind.

Wir können das nicht loswerden, was wir sind, das Leben. Aber wir können versuchen, uns als das Leben besser zu verstehen.

Die Tragödie ist, dass das Leben unter sich selbst leidet.

Daher wird auch der ganze Neopopulismus zu nichts führen.

Da ist niemand, der uns von uns selbst erlösen könnte. Leben kann sich nur selbst „der Erlöser“ sein.