Diese Zeiten gehen auch nicht spurlos an mir vorbei.

Am Morgen war ich verkatert, setze mich aufs Fahrrad und radelte nach Fayl – und wunderte mich, wie schnell ich war, obwohl ich mich total „Scheiße“ fühlte.

Und wunderte mich auch, wie neutral ich mich allem gegenüber fühlte, auch den Schmerzen.

Kaum aus dem Dorf, sah ich die Katze von Colette am Straßenrand liegen, in der Nacht überfahren. Auf dem Rückweg half ich dann Colette, sie zu beerdigen.

Und fühlte mich dabei so „neutral“ wie derzeit dem neofaschistischen Theater gegenüber. Nicht, dass ich es gut heiße, ich verschwende darin eher keine Energie mehr. Nicht, dass es mich nicht berührt, aber ich möchte mich davon emotional nicht mehr einnehmen lassen.

Im Garten bin ich weiter, als überhaupt geplant. Gurken und Kürbisse sind angesetzt, das Gewächshaus ganz restauriert, die Terrasse ganz fertig – und ich überdachte mit einer der Gewebefolien von Lidl sogar den Graben seitlich meines Hauses.

So fühle ich mich heute „Scheiße“, aber es ist auch o.k. so. Es ist einfach das, was gerade ist. Und so viel habe ich dazu auch nicht mehr zu sagen, als dass ich es einfach so sehen will, möglichst unverfälscht, wie es ist – ohne eine Lösung zu haben, ohne ein Ziel zu kennen.

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