Ich meditiere derzeit gerne nachts und betrachte das Selbst.
Meinem Empfinden nach ist ein „modernes“ spirituelles Weltbild überfällig. Und dazu möchte ich hier einfach nur meine Gedanken sammeln.
Der alte philosophische Streit um die Leere ist aus heutiger Sicht völlig überflüssig, denn mit der Relativitätstheorie von Einstein gewann auch das menschliche Verständnis tiefere Einblicke in die Welt der Erscheinung.
Ob die Welt als Fülle unzähliger Ereignisse oder als Leere erscheint, ist einfach nur eine Frage der Perspektive, die das Selbst einnimmt.
Wo ich die Dinge bin, bin ich ohne Kontrast zu den Dingen: „Leere“ als perspektivische Wahrheit.
Wo ich mich über eine Persönlichkeit und ihre Gedächtnisfunktion mit mir selbst vergleichen kann, Unterscheidung, erscheine ich mir als Objekte. Die Fülle der Ereignisse.
Es geht eigentlich nicht darum, ob es die Dinge gibt oder nicht, sondern vielmehr darum, was ihre Wahrnehmbarkeit bedingt: Die persönliche Perspektive.
Das eigentliche Subjekt ist darin das erscheinende Objekt – ich schaue in mich selbst – und das eigentliche Objekt ist das Subjekt (was nehme ich dabei wahr? Mich selbst).
Und das tut das Subjekt als unzählige persönliche Subjekte gleichzeitig und in Interaktion.
In ihm (Fülle) erscheint es als ein kollektives Projekt und als es (das Selbst sein) als „Leere“.
Ich betrachte mir gerne die Leere, denn ein neues spirituelles Weltbild steht und fällt mit dem Verständnis der Leere.
Dazu spüre ich die Leere und beobachte aufmerksam, ob mir dabei etwas auffällt?
Die leisen Töne im Selbst werden ob all der Lautsprecher gerne überhört – und so auch das, was „die Leere“ über sich selbst „zu sagen“ weiß. 🙂
„Ich bin allumfassend, ewig, gleichzeitig überall in der gesamten Raumzeit, ohne Anfang und Ende das eigentliche Ich …“, ist nichts, was wirklich verborgen ist, sondern wie eine leise Hintergrundstrahlung mit dem „BIN“ (Sein) der Leere verbunden ist.
Und nur in der Leere, im sich-selbst-Sein ist ich wirklich zentriert, wie ein leerer Kloß, der behäbig und regungslos in sich selbst sitzt.
Und das ist die eigentliche Grundperspektive des Selbst durch die Persönlichkeit.
Das Ich scheint erst mit der Persönlichkeit zu beginnen, da ich als Verständnis nur auf die lauten Töne achte, die der Ereignisse.
Ohne die Persönlichkeit gibt es kein Bild von mir selbst, aber ohne mich selbst gibt es keine Persönlichkeit. Und in diesem „mich selbst“ steckt das, was man über die Persönlichkeit hinaus als die „Leere“ bezeichnet.
Das bin ich selbst – sozial gesehen: ist das Ich selbst, aber wie gesagt: Wo ich mich selbst BIN, habe ich kein Bild von mir. Hier ist Sein ohne Kontrast zu sich selbst. Um ein Bild von mir zu zeichnen, muss ich mir selbst gegenübertreten, als „scheinbarer Zweiter“: Das Ich im Gewande einer Persönlichkeit.
Jedoch ist das kein zweites Ich: Ich und Ich. Diesen ganze Zoo gibt es im Ich, wo es sich als unzählige Persönlichkeiten begegnet. „Ich und du auch ich. Und noch jemand, der vorgibt, ich zu sein? 🙂
Wie kommt nun „Ordnung“ in diesen Zoo? Kein Frage des Ordnung Schaffens, sondern die Frage, die bestehende Ordnung zu begreifen.
Um zu wissen, wohin ich gehen will – im Sinne eines Mitgestaltens, sollte ich erst einmal mehr darüber wissen, wer und was ich überhaupt bin.
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