Derzeit ist mein „Drive“ zu schreiben nicht so groß, denn das meiste, was ich untersuche, ist einfach „nicht spruchreif“.
Immer noch meditiere ich gerne und betrachte mir die Wirklichkeit, so auch die Zeit. Die spirituelle Aussage: „Die Zeit gibt es nicht“ heißt besser: „Die Zeit gibt es nicht so, wie ich mir/wir uns das gerne vorstellen.“
Unsere Zeitvorstellung ist die, als gäbe es Vergangenheit und Zukunft physisch, da – kurz gesagt – Veränderung nur persönlich (also über die Gedächtnisfunktionen) wahrnehmbar ist. Ohne den Vergleich eines Zustandes mit sich selbst (als vorher) ist die Wirkung der Zeit nicht wahrnehmbar.
Und als Hilfsmittel dieser Wahrnehmung der Auswirkung von dem, was wir Zeit nennen, konstruiert das Verständnis aus der Veränderung Vergangenheit und Zukunft.
Und beobachte ich das in der Meditation genauer, fällt mir auf, dass Vergangenheit und Zukunft materiell-real gar nicht existieren, sondern eine virtuelle, aber zur Zeitwahrnehmung notwendige, Hilfskonstruktion des Verständnisses sind.
Da es dazu die vierdimensionale Raumzeit zu einem dreidimensionalen Raumzeitmodell reduziert, als hätte die Zeit eine dimensionale Größe, schrumpft in diesem Modell die Gegenwart (in der Veränderung stattfindet) zu einer unendlich dünnen (da nur zweidimensionalen) Schicht zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Aber physisch-real existiert nur die Gegenwart. Ohne die persönliche Zeitwahrnehmung erscheint die Zeit so als Ewigkeit (zeitlos). Spirituell: „ich bin.“
Was ist nun die Zeit eigentlich, hat sie dimensional gar keine reale Ausdehnung?Die hat sie erst im virtuellen Modell des Verständnisses.
Gute Frage. Sie ist Ausdruck der Eigenschaft der Energie, sich zu bewegen. Aber ohne Persönlichkeit ist diese Bewegung nicht wahrnehmbar, da sie nur wahrnehmbar ist, wo sie mit einem „voher“ verglichen werden kann- wozu es Gedächnisfunktionen braucht, also ein Gehirn.
Woher weiß dann die Energie, dass Zeit existiert, kann Bewusstsein direkt Zeit gar nicht wahrnehmen? Gute Frage – und völlig ungeklärt – ein Mysterium.
Zeit findet also real als Gegenwart statt, hinterlässt physikalisch keine Spur als Dimension, existiert nur untrennbar zur Gegenwart: Untrennbar zum Ich.
Das Ich ist also nicht nur das, was Subjekt und Objekt in sich birgt, sondern auch die Zeit.
Subjekt, Objekt und Zeit stecken ohne Persönlichkeit wie unsichtbar im Bewusstsein, besser gesagt: sie sind Bestandteil von dem, was wir als Bewusstsein bezeichnen:
Das „Ich Bin“.
In diesem einfachen anspruchslosen „Ich bin“ umfasse ich mich somit auch in meiner Eigenschaft als „die Zeit“ – und das vollständig, ohne dass ich sie in ihrer Wirkung wahrnehmen müsste. Sie „verlässt“ die Gegenwart (ich bin) real gar nicht, nur als virtuelles Modell des Verständnisses.
Und dieses Modell ist wichtig und auch richtig, um die Wirkung von Energie (Zeit) wahrnehmen zu können, aber ich befinde mich selbst in diesem Modell nur virtuell in Vergangenheit und Zukunft. Also auf einer virtuellen Unterebene zu meiner physischen Existenz als die Gegenwart: das Universum.
Und niemand ist letztlich im Wesen (ich bin) weniger als das ganze Universum, egal wie hilflos und klein das Thema „ich“ über eine Persönlichkeit gesehen werden mag.
Real bist du immer die Gesamtmasse der Raumzeit, aus der du als persönliches Ich auftauchst und in die du wieder untertauchst.
Und diesem „wahren Wesen“ unserer selbst sind wir persönlich unterworfen, auch darin, was unsere persönliche „Macht“ ist.
Zu spüren, in diesem „ich bin“ auch die Gesamtmasse der Zeit zu sein, ist eine schöne Meditation für das Verständnis. Was bedeutet es eigentlich alles, physisch die Zeit zu sein?
Die Zeit nicht als unabhängige Größe zu mir selbst? Die Zeit als Ausdruck meiner selbst?
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