Dasein ist so geheimnisvoll, dass ich als Verständnis bisher daran scheitere. Im Dasein des Universums wie in der Frage meines Daseins als Mensch.
Betrachte ich das menschliche Wissen, so wächst es derzeit zwar exponentiell, doch kratzt immer noch an der Oberfläche der grundsätzlichen Frage des Daseins: Wie kann es sein, dass überhaupt etwas existiert? Dass ich existiere?
Hier existiert etwas ohne fassbare Grenzen, ohne fassbaren Anfang und Ende. Und seine Existenz ist nach menschlicher Logik unmöglich, da es keinerlei feste Ausdehnung hat. Nicht mehr, als das jedem vertraute Gefühl eigener Gegenwart.
In ihr zerfällt in der Wahrnehmung alle Gestalt (Dualität) zu Nichts. Und trotzdem ist sie auch die Quelle und der Träger (Bewahrer) aller Gestalt.
Kali oder Shiva, Brahman oder Atman: Die hinduistischen Götter kreisen um die Unerklärlichkeit der Gegenwart: deiner und meiner Gegenwart:
Sie frisst alles auf, um es wieder auszuspeien. Wir nennen das die Zeit, die Mythologie sieht in der Zeit gerne den Zahn einer Gottheit.
Aber mit welchen Bildern ich auch die Gegenwart meiner Gegenwart dekoriere, nüchtern betrachtet erscheint sie einfach: seiend und gestaltlos.
Und diese unbestimmbare Gestaltlosigkeit ist wie ein tiefes Meer, in dessen Tiefen ein riesiges Monster wohnt: ein Gott.
Doch ganz nüchtern betrachtet, weder mir schön- noch schlechtgeredet, ist die Gegenwart einfach leer. Und wie ich im vorigen Beitrag ausführte, ist das meine Selbstwahrnehmung als die Energie des Ereignisses:
Ein leerer, physikalischer (Dualität) 4D Bildschirm. Hier bin ich der leere Bildschirm. Das ganze Universum geschieht unerklärlich in diesem Bildschirm, aber ich kann ihn nicht relativieren, denn er ist das, was übrig bleibt, ist nichts mehr da. 🙂
Hier, sprichwörtlich hier, gibt es nicht einmal mehr Anfang und Ende, Vorher und Nachher, Innen oder Außen. Auch einen Nullpunkt aller begrifflichen Dimensionen.
Und noch etwas: Er verändert sich nicht, ist derselbe Nullpunkt mit und ohne duale Existenz.
Hier leuchtet zwar alles als das „wahre Selbst“ auf, aber es verschlingt dabei alles: „nichts ist wirklicher als ich selbst“.
Wie ein Wesen, das sagt: Ich kann mich völlig selbst vernichten, ohne dass ich substanziell den geringsten Schaden an mir selbst erleide. Aber ich kann mich darin auch gebären und bewahren.
Für das Verständnis sagt das Selbst (relativ gesehen erklärt es sich mein Verständnis selbst, denn das Selbst spricht nicht): „Ich bin alles und nichts“, was übersetzt einfach heißt: „Ich habe gar keine wahre Gestalt.“
Und da ich keine wahre Gestalt habe, ist meine Gestalt mein „wahre“ Gestalt. Gestalt als das, was Gestalt ist: Der unerklärbar scheinende Ausdruck einer kreativ-intelligenten Instanz, die keinerlei erkennbare Stofflichkeit hat.
Als wäre die Ewigkeit unendlich klein, nicht einmal ein Punkt, aber darin auch immer größer als das Gesamtereignis.
Irgend etwas ist faul, meint dann das Verständnis, denn meine eigene leere Existenz erscheint realer als alle Objekte. Und die objektive Welt (Dualität)? Nicht wirklich zu existieren.
Der nonduale Zustand des Ich, in dem das Ich als das kosmische Ich (das Selbst) bezeichnet wird. Nondual bezeichnet den Zustand der Welt, wo sie dem Verständnis tatsächlich nondual erscheint.
Und hier werden Subjekt und Objekt nondual. Und erscheinen als das unbeschreibliche Selbst. Und egal, was ich drauf schreibe: Es bleibt ein Schriftzug auf diesem Papier.
Hier erkenne ich als Verständnis meine nonduale Existenz: Ich bin untrennbar von diesem Selbst: Ich habe keine reale Eigenexistenz.
Egal, was diese unerklärliche Energie ausdrückt, sie selbst hat weder echte Geburt noch echten Tod. Der Körper stirbt, aber nicht die Materie, aus der er besteht. Und „Materie“ ist eine energetische Interaktion über das ganze Universum.
Und wie wir dual der nondualen Existenz des Universums beikommen wollen, ist mir hier ein Rätsel, denn Dualität basiert auf Nondualität. Und die Nondualität ist der Nährboden der Dualität.
Langer Rede Kurzer Sinn: Nondual gibt es nur „ich bin“ zu sehen: leerer Bildschirm. 🙂 Wo wir etwas sehen, wissen, sprich unterscheiden, befinden wir und schon in der Dualität.
Und darunter leidet auch jede Aussage der Dualität über Nondualität.
Das Verständnis versucht den nondualen Zustand zu beschreiben, muss ihn dabei abgrenzen, unterscheiden, aber das lässt er sich nicht wirklich. Nicht einmal die Dualität der Welt kann von der Nondualität der Welt wirklich unterschieden werden.
Dualität ist wie eine Eigenschaft der Nondualität.
Aber ist das nicht ein Widerspruch?
Nichts kann der Nondualität widersprechen, da sie realer als die Dualität ist – und die Dualität ihr Ausdruck.
Nondual ist nämlich wirklich non dual.

