„Der einzige Zeuge“.

Derzeit widme ich mich des nachts gerne der „spirituellen Forschung“, derzeit interessiert mich besonders „der einzige Zeuge.“

Der persönliche Beobachter lässt sich als Teil des Ereignisses (Welt) einfach relativieren, als ein Zeuge unter unzähligen (persönlichen) Zeugen, was eine erstaunliche Fähigkeit von mir als das Verständnis ist.

Das Verständnis als „die Weltwahrnehmung ordnender Zeuge“ fußt jedoch auf einem Zeugen, dem Bewusstsein, das ich in der direkten Erfahrung nicht mehr relativieren kann – und hier „den einzigen Zeugen“ nenne.

Ich kann als Verständnis Bewusstsein zwar relativieren, als wäre es in der Welt virtuell, „erschaffen“, wie es dominante Vorstellung ist, aber es bleibt immer Hintergrund jeder Erfahrung, auch seiner theoretischen Relativierung.

Hierin ist Bewusstsein das, ohne das es so etwas wie Wirklichkeit, Dasein, ob als Person oder Welt: nicht gibt.

Die Welt mag theoretisch unbewusst existieren, jedoch ist sie ohne die Instanz, die sie wahrnimmt, ohne jede Bedeutung in theoretischer Existenz wie Nicht-Existenz.

Alle Probleme beginnen mit dem Zeugen. Wie auch alle Wohlgefühle.

Und verfolge ich mich in die Gegenwart meiner selbst, stoße ich irgendwann von selbst auf das „reine Bewusstsein“: „der einzige Zeuge“ oder (wenn ich so will): der nackte (der Persönlichkeit entkleidete) Zeuge: Ich als Bewusstsein.

Ich als die Welt ist die sogenannte Dualität. Ich als Bewusstsein ist die sogenannte Nondualität: Im Hintergrund der Persönlichkeit ist wie ein Raum „absoluter Gegenwart“.

Dieser ist für das Verständnis, als duales Instrument, ein guter Sparringspartner, denn es erkennt, dass es auf etwas fußt, das zwar die Dualität trägt, aber selbst im Wesen gar nicht dual ist.

Ein Sparringspartner, der mich als Persönlichkeit in der Frage nach mir selbst völlig relativiert: „Im Wesen bin ich gar keine Persönlichkeit“. Sie ist zwar relativ /dual wirklich, aber im Hintergrund ist etwas wirklicher. Und das stellt jegliche Dualität infrage.

Angefangen mit der Raumzeit ist hier alles wie „ein Fake“.

Aber auch keine andere Wirklichkeit zu sehen, die irgend eine beschreibbare Größe hätte. Das berühmte leere Blatt Papier in den Legenden Buddhas.

Ich bin zwar, aber nicht definiert. Ich bin zwar, aber auf nichts festlegbar.

Ich nenne das: „das Ich hinter dem Nichts.“ Für mich gründet die Persönlichkeit nicht auf dem Nichts, sondern „dem Zeugen des Nichts.“ Auch wo nichts mehr ist, wird dies bezeugt.

Und dieser „Zeuge“ ist eine harte Nuss. Weder kann er geboren sein, noch kann er sterben. „Er“ ist im Thema Ich ein völliges Rätsel: „Nichts kann, nichts wird sein ohne mich.“ Ja wen?

Ich fühlt sich hier völlig natürlich an, wie in der Persönlichkeit auch, einfach nach mir selbst: ich- und ist doch als Wesen völlig unerklärlich.

Kein Kontrast in sich selbst, keine vorher und nachher, kein ferner und näher: nichts von all dem, auf dem die persönliche Welt gründet.

Und gerade dadurch der Sparringspartner, der befreiend (wie auch irritierend) und befruchtend auf die Betrachtung des Themas: „Wer bin ich?“ wirkt.

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Die Perfektion des Lebens.

Ich erinnere mich noch gerne an meine mystische Gottesbegegnung, denn dieses „alles ist perfekt“, das sie als Aussage des schöpfenden Universums begleitet, wirkt persönlich zutiefst befreiend.

Allerdings ist der Kater (und Hader) auch groß, schließt sich dieses Fenster wieder, denn „warum alles perfekt ist“ durchdringt das Verständnis nicht.

Warum ist alles perfekt? Warum erscheint in dieser Perspektive alles perfekt?

Gerne wird ja die Welt als „virtuell“ bezeichnet, aber ihre „Perfektion“ scheint gerade darin zu liegen, dass sie so echt erscheint: „Die Illusion ist perfekt.“

Oder anders gesagt: „Die Schöpfung fällt auf sich selbst herein.“

Ich weiß es nicht wirklich, aber ein Meisterwerk ist perfekt, gerade im Thema „Illusion“, geht es als „überzeugend echt“ durch. In diesem Falle: Ich bin überzeugend echt (für mich selbst) ein „Mensch“ (was immer das sei)…

jedoch könnte ich auch alles mögliche andere sein. Tiere, die es gibt und die es noch nicht gibt – ein unendliches Spielfeld möglicher Persönlichkeit.

„Alles ist perfekt“ hieße, in dieser Vermutung, auch: „Alles ist ein Fake.“

Schöpfung ist kreativ und wo sie sich selbst „blendet“, selbst wie zu ihrem „Kunstwerk“ wird, scheint sie eine tiefe Befriedigung zu empfinden.

Wie ein Spieler, der ganz in ein Videospiel eintaucht und ganz mit der Spielfigur verschmilzt. Maya, die Göttin der Blendung, ist so heimtückisch, da sie sich selber „blendet“ (oder erfüllt, anders gesehen).

Da ist ja kein Gott Maya und dann noch wirklich jemand anderes, den sie blendet.

Maya fällt auf sich selber rein. 🙂

Maya ist sich in ihrer Leere und in ihrer Fülle wie auf selber Augenhöhe.

Die sogenannte „Illusion“ ist somit auch ihre wahre Natur. Und dieser wahren Natur begegne ich tagtäglich als „das Leben“. Alles wahre Natur des Selbst, wenn auch sein Aspekt der Schöpfung.

Und dieser Intelligenz bin ich persönlich völlig unterlegen. Die macht mir vor, was sie will. Und warum? Da niemand wirklich von ihr getrennt ist, getrennt agiert, denkt, handelt. Als wäre sie das bestimmende Programm im Ereignis.

Diese unendliche Tiefe kann ich als Mensch gar nicht ausloten … aber wo ich sie zu spüren beginne, verneige ich quasi mein Haupt (als Verständnis im Sehen „tieferen Verständnisses“), als würde ich spüren: „Da hat sich etwas intelligenteres als ich dabei gedacht.“

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Die zwei Essenzen der Persönlichkeit.

In der Vergangenheit erwähnte ich immer wieder, dass bei mir die Vichara (Selbstbetrachtung) von selbst zwischen dem „Materie-Ich“ und dem „Bewusstseins-Ich“ pendelt.

Ich überlege derzeit dazu an einem Modell, denn das Persönlichkeits-Ich besteht aus beiden.

Das Bewusstseins-Ich ist der nonduale Aspekt des Ich. Das Materie-Ich ist der duale Aspekt des Ich.

Rein nondual gesehen erscheine ich voll bewusst, aber im Wesen leer (dimensionslos). Rein dual gesehen erscheine ich als alle Inhalte (Persönlichkeit und Welt), aber unbewusst.

Ich bin als Persönlichkeit also weder rein dual noch rein nondual, sondern wie eine Mischform aus zwei Essenzen, die sich diametral widersprechen.

Als wäre ich im Wesen weder dual noch nondual.

Ist das Fühlen mehr vom dualen Aspekt des Ich dominiert, ist das Denken mehr vom nondualen Aspekt des Ich bestimmt. Mischformen sind sie beide.

In der klassischen Chakra-Beschreibung (die für mich kein Gebetbuch ist) spiegelt sich das wider. Wo die Ausscheidungsorgane sind, dominiert der duale Aspekt (Erde), im Gehirn mehr der nonduale Aspekt (Bewusstsein) – und das Persönlichkeits-Ich bildet so „Anahata“ und sitzt ca. in der Mitte.

Thematisiert sich bei mir das Materie-Ich, thematisiert sich das „Buddha-Thema“ „alles Leben ist Leid“. Thematisiert sich das Bewusstseins-Ich, thematisiert sich „die Erlösung aus dem Leid“.

Weder der rein nonduale noch der rein duale Aspekt des Ich ist leidvoll.

Nondual ist es hellwach aber darin leer. Dual ist es die Inhalte, aber darin unbewusst.

Weder die Form noch das Bewusstsein leiden. Das Thema Leid und Freude ist das Thema der Begegnung des dualen mit dem nondualen Aspekt des Ich.

Und was bringt diese Erkenntnis? Erst einmal ist sie für mich einfach nur interessant, auch in Hinsicht auf die Philosophie des Advaita mit seinem „nicht-zwei“: Ich bin als Persönlichkeit weder nur „zwei“ noch nur „eines“,

weder rein nondual noch rein dual. Erscheinend (Verständnis) wie eine Mischform aus zwei sie völlig widersprechenden Essenzen.

Wer bin ich, bin ich im Wesen weder dual noch nondual?

Ich verbindet sie und geht im Wesen auch über sie hinaus, hat Wirklichkeit in und über Dualität und Nondualität hinaus.

Wie ein: Ich bin, da ich WEDER nondual NOCH dual bin. Eine doppelte Verneinung, die das Geheimnis des „Nichts“ (Begriff von Buddha) berührt.

Und dieses „Nichtser-als-nichts“ erscheint als völliges Rätsel, als wäre Existenz nur möglich, dual und nondual, da Ich über beide hinausgeht.

Aber hier streikt das Verständnis, da ihm Wirklichkeit als unversöhnlicher Widerspruch erscheint. Nur weil im Wesen absolut nichts ist, kann sein. Meine Nichtexistenz bedingt meine Existenz.

So erscheint es mir als Verständnis.

Als wäre Dualität wie Nondualität bereits ein „Fake“, geht es um die Essenz des Ich: ein virtueller Raum seiner Entfaltung zwischen diesen beiden Polen.

Und was ist nun die Wirklichkeit, wäre sie im Wesen weder nondual noch dual?

Gute Frage, keine Antwort. 🙂

Trotzdem bin ich. 🙂

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Bewusstsein.

Ich erinnere mich, als ich vor fast 20 Jahren ein YouTube von Adyashanti anschaute und er, von mir frei zitiert, sagte: „Bewusstsein ist überall“ und in den Raum deutete.

Ich schaute und sah da nichts außer materielle Objekte. „Wo soll da dieses Bewusstsein nun sein?“ fragte ich mich: „Da sind ja nur Objekte und sonst nichts?“

„Bewusstsein“ ist das, was die Objekte wahrnimmt und hat darin keine eigene Gestalt. Es ist das Wahrnehmende der Gestalt. Und in der Verbindung mit dem Körper und seinen Sinnen die wahrnehmende Persönlichkeit.

Betrachte ich Bewusstsein für sich selbst, ist es wie ein leerer Raum der Präsenz. Wessen Präsenz? Ich. Aber Ich nicht im Sinne der Persönlichkeit mit der es sich verbindet/ verbunden fühlt, sondern einfach: leere Präsenz.

„Das eigentliche Subjekt ist unsichtbar.“, sagen daher einige aus gutem Grunde, denn hier nehme ich mich selbst als das „leere Ich“ wahr, aber es ist nicht zu erkennen – im Sinne von Gestalt oder Form – was es trägt.

Vielmehr bildet es hier den Raum, in dem das Ereignis stattfindet, bzw. wahrgenommen wird, je nachdem, wie ich ihn interpretiere.

Bewusstsein ist somit das eigentliche Rätsel, aber als etwas inhaltliches im Ereignis nicht anwesend. Suche ich Bewusstsein in den Inhalten, suche ich vergeblich, und ich muss erst einen Schritt zurücktun: „Wodurch werden die Objekte wahrgenommen? Durch die Körpersinne.

Diese sind aber immer noch „Objekte“ wie das Verständnis auch. Was nimmt durch die Körperinne wahr, was nimmt die Gefühle und Gedanken wahr, die der Körper hervorbringt? Bewusstsein.

Somit die Frage: „Was nimmt die Persönlichkeit wahr?“ Bewusstsein. Und dann klärt sich auch die Frage nach dem Ich-Empfinden.

Was erzeugt das Ich-Empfinden im Zuge der sinnlichen Wahrnehmung? Bewusstsein.

Persönlichkeit und Ich-Empfinden mögen einschlafen, träumen, in den Tiefschlaf fallen, wieder aufwachen, aber Bewusstsein nicht.

Es ist das, was den Wechsel der Zustände wahrnimmt, jedoch inhaltlich (als Wechseln von Zuständen) erst über eine Persönlichkeit unterscheiden kann.

Wenn Bodhidharma dem Kaiser von China die Frage, wer er sei, mit: „Ich weiß es nicht.“ beantwortet, dann daher, da Bewusstsein als das eigentliche Ich selbst keinerlei erkennbaren „Leib“ hat und sich trotzdem ganz klar nach „mir selbst“ „anfühlt“ … und dabei auch noch mit dem was wir Wirklichkeit nennen verschmolzen ist.

„Gott verbirgt sich in einem ewigen Dunkel“, sagen so manche, aber meinen eigentlich sich selbst: „Ich“.

Was ist Ich? Was ist Ich ohne jede Gestalt? „Bewusstsein“. Was ist Bewusstsein? „Wirklichkeit“. Was ist „Wirklichkeit?

Die Frage nach dem Ich berührt hier unmittelbar die Frage nach der Wirklichkeit selbst.

Als Persönlichkeit bin ich in der dualen Wirklichkeit, aber in der Frage nach mir selbst berühre ich die Frage nach der ganzen Wirklichkeit: Was ist Wirklichkeit?

Und diese Frage umfasst das Gesamtereignis, das wir als Universum umschreiben. Die Frage: „Wer bin ich?“ und „Was ist das Universum?“ sind im Grunde dieselbe Frage.

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Virtualität und Verlangen.

Ich darf – muss nicht – aus der Leere des Selbst gesehen die Welt als virtuell bezeichnen. Wobei das, zu dem die Welt dann als virtuell interpretiert wird: Nichts ist: Wie ein leerer seiender Hintergrund zu jeder Erscheinung.

Da er mit und ohne jede Erscheinung gleich bleibt, verleitete er Ramana zu der bekannten Aussage: „Wohin soll ich gehen? Ich bin doch hier.“

Empfinde ich mich in der Gegenwart fixiert: als die Gegenwart still stehend, egal, was in der Gegenwart – meiner Gegenwart – kommt und wieder geht: ist meine leere Gegenwart größer als alle Erscheinung.

Warum erscheint dann die Erscheinung, also das Leben, so wirklich, so berührend, so mich selbst bis in den Urgrund infrage stellend?

Meiner Beobachtung nach ist es das Verlangen des Selbst nach sich selbst. Sich auch in er temporären Form als „echt“ zu empfinden: sich selbst.

Das fühlt sich als Mensch gerne wie ein unerbittlicher Griff an, in der das Selbst in der Persönlichkeit nach sich selbst greift… bis hin zu einer völligen Ohnmacht der Persönlichkeit, diesem Griff zu entgehen.

Diese Intensität, gerade auch in der Identitätsfrage, tut als Mensch gerne weh, ohne dass er verstünde, warum das Selbst in dieser Form nach sich selbst greift.

Er ist eher das Opfer dieser intensiven Berührung als eine Form von wirklichem Täter, aber … er ist eben auch das Selbst … Ausdruck seiner persönlichen Berührung.

Das selbst liebt die Form, aber hat als Mensch damit auch seine Probleme, da es sich selbst als Mensch in den Raum einer unendlich erscheinenden Geschichte der Selbstberührungen wirft. Und es gibt kein Entkommen, denn Ursache ist das Nirwana.

Das Selbs in seinem Verlangen nach Selbstbegegnung zu verstehen ist hier der mir einzige erscheinend gangbare Weg.

Was ist seine Motivation? Wie spiegelt sie sich in persönlicher Motivation?

Und in der Motivation zur Form, also zur Dualität, verstehen wir uns leider selbst (noch) nicht.

Ich kann die Form verleugnen, alles virtuell, aber das bewahrte mich nicht davor, geboren zu werden und mir diese Fragen zu stellen. 🙂

Hier ist die Form schon höhere Macht (persönlich gesehen) über mich selbst- und ich (wie jede Persönlichkeit) ihr Ausdruck.

So stehe ich in Ohnmacht vor dem, das ich im Wesen auch bin, und das mich in dieses Ereignis wie „stieß“: die unbekannten Tiefen meiner selbst.

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Das Selbst.

Das Selbst erscheint mir als Wesen, das keinerlei erkennbar verbindliche Gestalt hat.

Und da es in meiner Selbst-Wahrnehmung keinerlei verbindliche Gestalt hat, ist die Gestalt (Persönlichkeit und Welt) wie ein unendlich scheinender Entfaltungsraum des Selbst.

Was keine verbindliche Gestalt hat, im Wesen dem Verständnis wie ein Nichts erscheint, hat so in der Gestalt auch keine Begrenzung. Es hat in ihr eine unendliche Freiheit zur Gestaltung.

Ich muss in der Frage nach mir selbst, zumindest ist das meine Erfahrung, irgendwann die Gestalt von jedem Absolutheitsanspruch befreien.

Sie ist so meine „wahre“ Natur, aber eben „wahr“ im Kontext der Schöpfung(en?) des Selbst.

Wahrscheinlich sind selbst die in diesem Ereignis geltenden Naturgesetze eher „Möglichkeiten“ einer Schöpfung einen festen Rahmen zu geben, als letztlich im verbindlich.

Ich vermute aber, Spekulation meinerseits, dass sie auf Erfahrungswerten des Selbst im Thema Schöpfung beruhen. Ein Anfänger ist er im Thema nicht. 🙂

Das mag zwar einerseits betrüblich erscheinen, auf den ersten Blick, dass ich keinerlei verbindlichen Griff nach mir selbst in der Gestalt habe, andererseits eröffnet es einen schier unendlichen Raum der Freiheit des Selbst, alles sein zu können, was sich ergibt.

Es ist ein Raum der Gestaltung, an dem auch die Persönlichkeit partizipiert. Die Gestalt ist frei davon, ein festes oder verbindliches Ziel haben zu müssen, eher ist Gestalt ein Raum unbeschränkter Möglichkeiten.

Und da muss ich an Buddha und seine Welten denken – und seine unendlich vielen Leben. In allen ist keine Antwort auf „seine“ wahre Gestalt, denn sie sind alle Möglichkeiten zu einer Gestalt.

In der Gestalt bin ich nicht fest, aber in ihrer Entwicklung in einen festen Rahmen eingebunden, den Gestalt einfach braucht, um sich entfalten zu können. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen.

Im Thema Gestalt ist das Selbst so unberechenbar, da es immer in die Weite greift: Etwas, was es noch gar nie gab. Etwas völlig Neues.

Und das kann es, weil es keine verbindliche Gestalt hat, nicht einmal in dem, was es jemals war.

Und das ist wie ein Paradox. Gerade weil es keine Gestalt hat, kann es sich in der Gestalt unendlich weiterentwickeln und darin alles in den Schatten stellen, was jemals war.

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Dasein, Dualität und Nondualität

Dasein ist so geheimnisvoll, dass ich als Verständnis bisher daran scheitere. Im Dasein des Universums wie in der Frage meines Daseins als Mensch.

Betrachte ich das menschliche Wissen, so wächst es derzeit zwar exponentiell, doch kratzt immer noch an der Oberfläche der grundsätzlichen Frage des Daseins: Wie kann es sein, dass überhaupt etwas existiert? Dass ich existiere?

Hier existiert etwas ohne fassbare Grenzen, ohne fassbaren Anfang und Ende. Und seine Existenz ist nach menschlicher Logik unmöglich, da es keinerlei feste Ausdehnung hat. Nicht mehr, als das jedem vertraute Gefühl eigener Gegenwart.

In ihr zerfällt in der Wahrnehmung alle Gestalt (Dualität) zu Nichts. Und trotzdem ist sie auch die Quelle und der Träger (Bewahrer) aller Gestalt.

Kali oder Shiva, Brahman oder Atman: Die hinduistischen Götter kreisen um die Unerklärlichkeit der Gegenwart: deiner und meiner Gegenwart:

Sie frisst alles auf, um es wieder auszuspeien. Wir nennen das die Zeit, die Mythologie sieht in der Zeit gerne den Zahn einer Gottheit.

Aber mit welchen Bildern ich auch die Gegenwart meiner Gegenwart dekoriere, nüchtern betrachtet erscheint sie einfach: seiend und gestaltlos.

Und diese unbestimmbare Gestaltlosigkeit ist wie ein tiefes Meer, in dessen Tiefen ein riesiges Monster wohnt: ein Gott.

Doch ganz nüchtern betrachtet, weder mir schön- noch schlechtgeredet, ist die Gegenwart einfach leer. Und wie ich im vorigen Beitrag ausführte, ist das meine Selbstwahrnehmung als die Energie des Ereignisses:

Ein leerer, physikalischer (Dualität) 4D Bildschirm. Hier bin ich der leere Bildschirm. Das ganze Universum geschieht unerklärlich in diesem Bildschirm, aber ich kann ihn nicht relativieren, denn er ist das, was übrig bleibt, ist nichts mehr da. 🙂

Hier, sprichwörtlich hier, gibt es nicht einmal mehr Anfang und Ende, Vorher und Nachher, Innen oder Außen. Auch einen Nullpunkt aller begrifflichen Dimensionen.

Und noch etwas: Er verändert sich nicht, ist derselbe Nullpunkt mit und ohne duale Existenz.

Hier leuchtet zwar alles als das „wahre Selbst“ auf, aber es verschlingt dabei alles: „nichts ist wirklicher als ich selbst“.

Wie ein Wesen, das sagt: Ich kann mich völlig selbst vernichten, ohne dass ich substanziell den geringsten Schaden an mir selbst erleide. Aber ich kann mich darin auch gebären und bewahren.

Für das Verständnis sagt das Selbst (relativ gesehen erklärt es sich mein Verständnis selbst, denn das Selbst spricht nicht): „Ich bin alles und nichts“, was übersetzt einfach heißt: „Ich habe gar keine wahre Gestalt.“

Und da ich keine wahre Gestalt habe, ist meine Gestalt mein „wahre“ Gestalt. Gestalt als das, was Gestalt ist: Der unerklärbar scheinende Ausdruck einer kreativ-intelligenten Instanz, die keinerlei erkennbare Stofflichkeit hat.

Als wäre die Ewigkeit unendlich klein, nicht einmal ein Punkt, aber darin auch immer größer als das Gesamtereignis.

Irgend etwas ist faul, meint dann das Verständnis, denn meine eigene leere Existenz erscheint realer als alle Objekte. Und die objektive Welt (Dualität)? Nicht wirklich zu existieren.

Der nonduale Zustand des Ich, in dem das Ich als das kosmische Ich (das Selbst) bezeichnet wird. Nondual bezeichnet den Zustand der Welt, wo sie dem Verständnis tatsächlich nondual erscheint.

Und hier werden Subjekt und Objekt nondual. Und erscheinen als das unbeschreibliche Selbst. Und egal, was ich drauf schreibe: Es bleibt ein Schriftzug auf diesem Papier.

Hier erkenne ich als Verständnis meine nonduale Existenz: Ich bin untrennbar von diesem Selbst: Ich habe keine reale Eigenexistenz.

Egal, was diese unerklärliche Energie ausdrückt, sie selbst hat weder echte Geburt noch echten Tod. Der Körper stirbt, aber nicht die Materie, aus der er besteht. Und „Materie“ ist eine energetische Interaktion über das ganze Universum.

Und wie wir dual der nondualen Existenz des Universums beikommen wollen, ist mir hier ein Rätsel, denn Dualität basiert auf Nondualität. Und die Nondualität ist der Nährboden der Dualität.

Langer Rede Kurzer Sinn: Nondual gibt es nur „ich bin“ zu sehen: leerer Bildschirm. 🙂 Wo wir etwas sehen, wissen, sprich unterscheiden, befinden wir und schon in der Dualität.

Und darunter leidet auch jede Aussage der Dualität über Nondualität.

Das Verständnis versucht den nondualen Zustand zu beschreiben, muss ihn dabei abgrenzen, unterscheiden, aber das lässt er sich nicht wirklich. Nicht einmal die Dualität der Welt kann von der Nondualität der Welt wirklich unterschieden werden.

Dualität ist wie eine Eigenschaft der Nondualität.

Aber ist das nicht ein Widerspruch?

Nichts kann der Nondualität widersprechen, da sie realer als die Dualität ist – und die Dualität ihr Ausdruck.

Nondual ist nämlich wirklich non dual.

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Ursprung.

Auf der psychischen Ebene, also der Ebene, die wir Persönlichkeit nennen, liegt der Ursprung (ihr Ursprung) in dunkler Vergangenheit. Auf der Erde, nach meinem Kenntnisstand, ca. 3,5 Milliarden Jahre zurück, als die erste Urzelle entstand. Und die ist nie gestorben. Sie teilte sich und teilte sich, Teile starben ab, aber die Urzelle lebt in jedem Lebewesen weiter.

So wie ich hier sitze, prägten mich, als Kollektiv von Zellen, 3,5 Milliarden Jahre Evolution des Lebens auf der Erde. Egal, was passierte, welche Katastrophe auch immer, die Urzelle überlebte sie bisher alle. Und sie hat sich bis tief in die Erdkruste dieses Planeten ausgebreitet.

Mein Ursprung auf der persönlichen Ebene liegt also in einem schier unentwirrbaren Dunkel, Und ob das überhaupt der Anfang war? Die Urzelle vielleicht aus dem Weltraum kam, nochmal Milliarden Jahre unterwegs, tief schlafend? Ungeklärt.

Auf der materiellen Ebene, der der Substanz, aus der auch Zellen bestehen, ist der Ursprung jedoch immer nur Gegenwart, da die Zeit physikalisch keine dimensionale Größe hat. Sie ist „nur“ Ausdruck der Veränderung der Gegenwart.

Materie wandert nicht von der Vergangenheit in die Gegenwart: Sie verändert sich in ihrer Gegenwart, in ihrem Dasein.

Auch Bewusstsein wandert nicht von der Vergangenheit in die Zukunft, sondern bezeugt Veränderung in der Gegenwart und ist Gegenwart und bleibt Gegenwart, ohne die eigene Gegenwart jemals zu verlassen: Alles geschieht in seiner Gegenwart.

Und die Persönlichkeit verändert sich in dieser Gegenwart und nimmt diese Veränderung über die Gedächtnisfunktionen wahr.

Aber der materielle Körper, der sie hervorbringt, ist und bleibt an die Gegenwart gekettet, da er Materie ist.

Ob es nun den Urknall gab oder nicht, ist noch Diskussion, doch für die Energie, die ihn auslöste, ist immer noch dieselbe Gegenwart wie vor dem Urknall.

Wie ich mich persönlich empfinde, ist also auch eine Frage, worauf sich meine Aufmerksamkeit richtet. Die Persönlichkeit empfindet sich, da sie Veränderung wahrnehmen kann, als Gebilde aus Zeit, aber die Materie empfindet sich als Energie. Und die kennt nur Gegenwart. „Ich bin doch immer nur hier?“ Wo soll ich hin? Energie entsteht nicht, vergeht nicht, und die Veränderungen, die sie als Energie durchläuft nimmt sie nicht wahr. Warum? Da sie ohne Persönlichkeit kein Gedächtnis hat. Um Veränderung wahrnehmen zu können, muss ich vorher und nachher vergleichen können.

Was wir als den „erwachten Zustand“ bezeichnen, scheint so die Selbstwahrnehmung der reinen Energie zu sein.

Und worin sich Persönlichkeit und Energie verbinden scheint die mir erscheinende Tatsache, dass Energie bewusst ist und nicht einfach „tot“, wie es naturwissenschaftlicher Tenor ist.

Auf dieser Ebene ist sie aber unpersönlich-bewusst. In dem Zustand, den Buddha Nirvana nannte.

Energie ist unzerstörbar, aber da Energie und Bewusstsein (Selbstwahrnehmung der Energie) untrennbar erscheinen, als blanke Gegenwart (Existenz) der Energie, liegt vermutlich im Bewusstsein der Energie um sich selbst der „Funke zur Schöpfung“.

Aber derzeit ist alles noch ungeklärt: Mein persönlicher Ursprung liegt in einem schier unendlichen Dunkel – und mein Sein als Energie ist nicht weniger ein völliges Rätsel.

Keine Ahnung, wer oder was ich bin. Aber auch kein so großes Problem, empfunden, sehe ich auch, dass ich als die Gegenwart im Grund unsterblich bin: Energie.

Und wie dabei dieser Mensch herauskam? Keine Ahnung.

Wie die Existenz von Energie unerklärlich ist, bin ich es selbst, aber auch ganz selbstverständlich von der Unerklärlichkeit getragen.

Um getragen zu sein, muss ich nicht einmal wissen, wer ich bin.

Und um mich getragen zu fühlen, muss ich mir nur dessen bewusst werden, was ich substanziell bin: das, aus dem Persönlichkeit besteht: Energie.

Und dann sitze ich wie ein dicke Made in einem anfangs- und endlosen HIER.

Der Existenz der Energie.

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Prostata und „das blaue Licht“.

Gestern war in der Meditation das „blaue Licht“ besonders intensiv, aber was es bedeutet, ist, kann? Mir immer noch ein völliges Rätsel.

Mit der Prostata wurde zwar durch all die Mittel, die ich ansetzte, dem alkoholischer Brennnesselwurzelauszug und dem Auszug aus dem Kleinblütigen Weidenröschen, im Gesamttenor der allgemeinen Schwankungen des Befindens wesentlich besser, doch gestern hatte ich wieder einen „Anfall“.

Darauf „sprach“ ich mit dem „blauen Licht“, ob es helfen könnte. Eine direkte Wirkung verspüre ich bisher nämlich nicht, was seine angebliche (ich bin inzwischen bei allen Behauptungen extrem vorsichtig) „heilende“ Potenz anbelangt.

In der Nacht wachte ich auf, da ich dringend pinkeln musste. Und als ich mich wieder hinlegte, ein kurzer Traum, in der mir ein seltsamer Arzt Magnesium für die Prostata empfahl. Der tauchte nur kurz auf und meinte: „Nehme für die Prostata Magnesium“. So nahm ich Magnesium, auch wenn mir das etwas seltsam vorkam. Und wie ich am Morgen recherchierte, scheint es tatsächlich einen Zusammenhang zu geben. Es ist gerade auch wieder viel besser.

Kann das blaue Licht womöglich gar nicht direkt helfen, aber über solche Ratschläge? Oder war dieser Traum ein reiner Schaum? Eine irrationale Reaktion des Unterbewusstseins?

Ich werde das nun konsequent tun – eine Zeit Magnesium hoch dosieren – und dann berichten. Vielleicht kann es ja das? Beratend wirken?

Ich bin zwar skeptisch, aber „give it a try“ … ein Versuch ist es wert.

Der Vorteil wäre, wäre an diesem Traum tatsächlich etwas dran, dass der Ratschlag personalisiert wäre, also auf meinen Fall bezogen wäre und recht bald ein Ergebnis spürbar sein müsste.

Jedoch noch viel interessanter daran wäre, würde das tatsächlich wirken, dass ich einen Ansatzpunkt gefunden hätte, wie das blaue Licht in einem persönlichen Sinne (Gesundheit) hilfreich sein könnte.

In ein paar Wochen werde ich wieder berichten. Falls nicht, wenn jemanden das Thema interessiert, mich darauf ansprechen.

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Ich mag viel über „Anfang und Ende“ nachsinnen,

Geburt und Tod, aber produktiv (in Hinsicht auf eine persönliche Antwort) wird dieses Diskussion mit mir selbst erst, werde ich mir bewusst, dass ich selbst Hintergrund dieser Diskussion bin. Ohne mich selbst in meinem empfundenen und wahrgenommenen Sein, gibt es für mich selbst weder etwas wie „Existenz“, noch die Möglichkeit eine Welt überhaupt wahrnehmen zu können.

Die direkte (aus den sozialen Meinungen entflochtene) persönliche Perspektive auf Existenz ist sehr einfach: „Ohne mich gibt es nichts.“ Und das ist das, was ich direkt wahrnehmen kann.

„Wäre ich nicht, bliebe mir dieses ganze Theater erspart.“ 🙂

Sogar die Frage: „Wer bin ich?“ ginge mir am nicht vorhandenen Arsch vorbei.

Auch wenn in dieser Diskussion das Verständnis Existenz noch gerne auf Persönlichkeit beschränkt, wird darin aber auch Existenz als „der einzige Zeuge“ sichtbar.

Entkleide ich das „Ohne mich gibt es nichts“ um die Persönlichkeit, erkenne ich darin „den einzigen Zeugen“ … „das, was durch die Persönlichkeit blickt“ … wie einen Raum reinen Bewusstseins, der nicht in Größen (auch nicht der Zeit) fassbar ist.

Und es gibt nichts, was nicht in diesem Raum geschieht, auch aller Anfang und alles Ende.

Das „Problem“ ist nicht, dass es mich nicht gibt, meine eigene Existenz künstlich wäre, also auf meiner Nichtexistenz aufbaut, sondern dass meine Existenz wie jegliche Nichtexistenz zum Leben erweckt.

Wir betrachten das Universum naturwissenschaftlich wie einen Kadaver, ein totes Lebewesen, aber die Materie ist Ausdruck seiner Existenz.

Der Leib, der bestimmte, der bestimmte, dass, wo, wie, und unter welchen Umständen ich persönlich geboren werde, -ohne weitere Erklärung.

So erklärungslos sich selbst ausgeliefert zu sein sorgt verständlicherweise für Irritation.

Die Körperlichkeit des Universum über meine menschliche Körperlichkeit hinaus bestimmt über mich als menschliche Persönlichkeit.

Das Problem ist, das Existenz (Wissen zu sein) nur scheinbar auf die Persönlichkeit begrenzt ist (als persönliche Perspektive auf das Universum), aber real schon die transpersönliche Selbstempfindung des Universums ist:

Ich bin.

Und dieses „Ich bin“ schaut durch jeden Körper, nimmt sich in ihm persönlich wahr (als Persönlichkeit), aber bleibt ein völlige Rätsel in dem, was da eigentlich durch diesen Körper schaut.

Existenz ist ganz einfach, aber für mich als Verständnis eine harte Nuss, denn sie erhebt sich über jegliche dimensionale Einschränkung in Zeit und Größen, ist sie doch ihre Ursache. Sie „erschafft“ einen Anfang, hat aber selbst keinen. Sie „erschafft“ ein Ende, hat aber selbst keines. Sie „erschafft“ relative Größen, hat aber selbst keine.

Wie ein unerklärlicher „Plopp“ ohne Anfang, Ende, echte Grenzen.

In den Augen „der ersten Ursache“ ist Anfang und Ende schon eine „Illusion“.

Von welcher Natur ist nun das, was ich bin, ist es für das Verständnis „ohne jegliche Natur“ im Sinne festlegbarer Eigenschaft?

Über das Selbst hinter/in dieser Welt, weiß ich nur:

ES ist. Und darin ist es selbst sein einziger Zeuge. Und niemand anderer da, dem es sich beweisen müsste oder könnte. 🙂

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