Am frühen Morgen führte ich nochmals eine Diskussion mit Ursula über die „schreckliche“ Impfung. Und was mich ankotzt, sind diese Diskussionen von Impfschwurblern aller Couleur, die alte Leute so verunsichern, dass sie sich einem völlig überflüssigen Risiko aussetzen.
Wenn ich selbst in einem akademischen Metier tätig war, weiß ich, dass in jedem Fachbereich Deppen herumlaufen und kann solche Diskussionen besser einschätzen. Aber viele, insbesondere gerade älteren Leute, die in dieser Pandemie ein hohes Risiko tragen, werden durch diese Deppen so verunsichert, dass es völlig überflüssige Tote gibt.
Und an diesem Punkt hört bei mir das Thema Toleranz auf, da eine Lage – wie derzeit in Deutschland und viel stärker in Osteuropa – überflüssig wie ein Kropf ist. Wenn dann kleinkariert religiöse, politische oder spirituelle Deppen (und ja, zu diesem Begriff stehe ich) das für ihre Zwecke nutzen, geht mir die Galle hoch.
Dann stehe ich – wie heute Morgen in der Nacht – und versuche es mit Engelszungen. Und ich bin nicht als Diplomat geboren.
Mein Vater litt unter schizophrenen Schüben mit Verfolgungswahn, was ihm zuletzt das Leben kostete. Und so ähnlich kommen mir einige dieser „Erleuchteten“ vor. Sie sehen nur noch Bedrohungsszenarien, völlig irrational, die große Weltverschwörung, „Q-Anon“ lässt grüßen, liegen dann mit der geladenen Pistole bibbernd im Bett.
Einen viel anderen Eindruck habe ich von einigen dieser Neo-Propheten nicht. Ich kann nur warnen. Nicht, weil ich so gut bin, ein Genie wäre, sondern weil ich selbst unter solch einer toxischen Vaterfigur aufgewachsen bin.
Ja, die können auch durchaus charmant und nett sein, haben alle ihre spezifische Genialität, stehen aber auch hilflos vor ihrem eigenen Problem, haben sogar in ihren Schüben Erleuchtungserlebnisse.
Eine meiner letzten Diskussionen mit meinem Vater kreiste darum, wie er in das Selbst rein- und rausfiel… jetzt bin ich drin… jetzt falle ich wieder raus. Damals war ich noch nicht „erwacht“, konnte nicht helfen… so wenig wie meinem Onkel. Und auch heute wäre mögliche Hilfe durch mich eher zweifelhaft.
Leute, das ist meine Warnung, seid mit solchen Menschen einerseits nachsichtig aber auch extrem vorsichtig.
Wirkliches spirituelles Erwachen ist auch heute dieselbe Rarität, die es historisch immer war. Und keines ist wirklich „rein“, frei von persönlicher Verzerrung. Auch bei mir nicht. Und es laufen im Thema viele Illusionisten wie auch Wahnsinnige herum.
Daher ist der wirkliche Guru NUR das Selbst. Und wo das Thema auf den Menschen trifft, dominiert gerne der relative Wahnsinn in seinen mannigfaltigen Spielweisen. Und gegen den ist kein Kraut gewachsen.
Und warum mich das Leben gerade immer wieder mit dem Wahnsinn im „spirituellen Thema“ konfrontierte, der Naivität und seiner emotionalen Ersatzfunktionen, weiß ich nicht.
Ich versuche daher zukünftig mehr die praktische Seite auszuleuchten, wie ich selbst als Mensch zum Selbst eine Beziehung aufbauen und vertiefen kann, Atman Vichara im energetischen Ich wie im Aspekt des Bewusstseins… was nicht mehr als die endlose Baustelle ist, die das Thema seit Jahrtausenden war.
Was Milarepa seinem letzten Schüler als Hinweis zeigte, war sein mit Schwielen übersäter Arsch… als der Hinweis, wo wir im Thema sozial real stehen.