Vorbemerkung: Die spirituelle Sprache.

Wenn ich als Mensch längere Zeit „erwacht“ bin, vergesse ich gerne, wie missverständlich spirituelle Sprache klingt, bin ich mir beim Lesen nicht dem bewusst, um was sie kreist.

Sie schaut beim Lesen wie beim Schreiben immer genau das an, um was das Thema kreist: das Selbst.

Hat ein Mensch das Selbst noch nicht erkannt, stellt er sich unter dem, was beschrieben wird, gerne etwas vor, was nicht hier ist: etwas anderes, entferntes, verstecktes, verborgenes, unauffindbar scheinend.

Obwohl sie sich DIREKT auf das Hiersein des Selbst bezieht, erzeugt sie im Leser das absolute Gegenteil: Sie spricht über etwas, das unauffindbar scheint:

das Selbst. Wo soll es nur sein? Hier ist alles „wie gewohnt“. Ich erscheine als ein Mensch im Leben. Aber genau das ist es auch, um das die Diskussion kreist: das ist schon das Selbst – und es war noch nie ein anderes Selbst. Und es wird auch immer dieses eine Selbst sein, das gerade hier ist.

Und es wird sich hinter den sich immer wandelnden Emotionen auch immer gleich anfühlen. Warum? Das Ich steckt nur scheinbar IN der Persönlichkeit. In Wirklichkeit ist Ich der unmittelbare Ausdruck der Wirklichkeit selbst: Ich (bin die Wirklichkeit).

Es ist eine Verwechslung in meiner Interpretation als Verständnis. Natürlich steht das Verständnis – die ganze Persönlichkeit – in inniglicher Umarmung mit dem Selbst, aber das Selbst steht immer auch dahinter. Und zuletzt wird es als hinter der Gesamtthematik Wirklichkeit erkannt. Als das grenzenlose Ich.

Und wie sich das Ich über alles ausdehnt, so scheint es sich in dem, was es grundsätzlich ist, zu entleeren und bleibt als absolute Gegenwärtigkeit in strahlendem Licht aber völlig leer übrig – nicht einmal übrig. Ich/Es tue/tut dies als ganz gewohnter Hintergrund zum „Lebenstraum“.

Spirituelle Sprache ist der Versuch des Verständnisses, das das Selbst erkannt hat, für das zu sprechen, was auf ewig zu sich selbst schweigt.

Der „erwachte Mensch“ ist sich nur darüber bewusst geworden und versucht sich nun als Dolmetscher von jemandem, der gar nicht spricht. Etwas, das erst durch den Menschen spricht:

Und heraus kommt die „spirituelles Sprache“, die immer eine Momentaufnahme ist und sich selbst schnell wieder vergisst.

Sie ist so wie der Baum, der seine Früchte gleich wieder abwirft und vergisst.

Sie ist eine Sprache, die immer wieder von Neuem im Hier beginnt und immer wieder wie spurlos im selben Hier verschwindet.

Es ist das Verständnis, das das Selbst besingt – und es ist immer wieder, so viel es gekannt ist, wie völlig neu.

Ein Gesang, der immer wieder von neuem beginnt, denn in seinem Urwesen ist das Selbst ewig jung, egal wie alt es, gemessen an der Raumzeit, sein mag.

Im Wesen ist es nur ein Wimpernschlag, schon das zu viel, mit dem Unterschied, dass er nie begann und nie aufhörte.

Was auch das Verständnis in das Selbst interpretiert, es kann dies wieder völlig vernichten. Es ist über die Gestalt weder wirklich begrenzbar noch beschreibbar.

Alle Abhandlungen zum Selbst werden nie zu einem Ende kommen – und trotzdem ist es, unabhängig von und ohne jede Beschreibung – und mit jeder Beschreibung, vollständig sich selbst.

Wer das versteht, mit Selbst-Erkenntnis durchdring, ist augenblicklich „erwacht“ – und der „Rest“ folgt von selbst, ganz natürlich.

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Das Wesen des Zen.

Die letzten Monate schaute ich mir auf YouTube immer mal wieder ein paar Beiträge im Thema Zen an.

Und dabei fiel mir auf, dass Zen im Wesen ebenso „Atman Vichara“ ist. Und Atman Vichara ist im Wesen das, was ich all die Jahre zu lehren versuchte, was Ramana praktizierte, was die Rishis schon in der Zeit vor Buddha praktizierten, was Buddha praktizierte, was als Chan und Taoismus von Indien nach China fand, was von China als Zen nach Japan kam, was Milarepa als Mahamudra in Tibet praktizierte – und was ich persönlich schon ganz automatisch praktizierte, bevor ich überhaupt von Atman Vichara hörte.

„Das Licht sein“ – und das hat, wie das Licht selbst, weder einen wirklichen Anfang noch ein wirkliches Ende, also kein wirkliches Endziel in der Raumzeit.

Mehr zu sagen wirkt gerne verwirrend. Es ist global dieselbe Grundpraxis, unabhängig jeder spirituellen Richtung.

Und spreche ich von praktizieren, unterscheidet sich das vom „sei, was du eh bist“ nur in der bewussten Hinterfragung meines eigenen Hier-Seins, dem bewusst beobachtenden Nachforschen nach der Essenz meiner selbst, des Ich.

Und es ist auch dasselbe, was John Sherman als „one look“ lehrte – und es ist dasselbe in jeder anderen „modernen“ Verpackung. Und es ist dasselbe ohne jegliche Verpackung.

Und es ist dasselbe als Nisargadattas „verbleibe ich ich bin“. Und es wird dasselbe in aller Zukunft sein, egal wie es dann ideologisch verpackt sein wird, als die eigentliche „Essenz des Yoga.“

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Wu Wei

Der Taoismus thematisiert das Nicht-Tun als die „höchste Tat“. Doch wie werde ich zum „höchsten Täter“?

Das Thema erscheint für das Verständnis verwirrend, denn eigentlich soll ich als Täter zurücktreten: Und das erscheint in dieser Identifikation als unmögliche Tat: Ich kann nicht tun, was das Wu Wei empfiehlt.

Um Wu Wei „zu tun“, muss ich als Verständnis nicht mehr tun, ala mich auf das zu besinnen, was ich wirklicher bin: „Das Licht, in dem das Ereignis (auch das Verständnis) geschieht“: Das Licht des Bewusstseins.

Wie ich mich auf mein ursprüngliches Wesen, blankes Bewusstsein zu sein, besinne, ziehe ich mich auch automatisch in meiner empfundenen Identität auf das „blanke Bewusstsein“ als mein absolutes Hier-Sein zurück.

Das Licht sein: Die Sonne sein: Sie scheint einfach nur. Sie tut nicht mehr, als hell zu strahlen. Und in ihrem Licht entfaltet sich automatisch das Leben. Alleine dadurch, dass sie IST.

Der Täter, der im Licht vor sich hindachte, hin wurstelte, wird zur Sonne, in deren Licht dies geschieht.

Leben geschieht doch auch ganz gewöhnlich so, selbst wird es nicht erkannt?

Ja, dem ist so.

Warum ist dann Wu Wei die „höhere Tat“?

Es gehen Reibungsverluste verloren. Es funktioniert effektiver, auch wenn keine Wunder zu erwarten sind. Es befreit mich als Verständnis davon, etwas sein zu müssen, was ich nicht sein kann: meine wahre Identität, die von meinem Hier-Sein ausgeht.

Erwarte ich von mir als Verständnis, meine wahre Identität sein zu müssen, erwarte ich ein Unmöglichkeit und setze mich als Verständnis unnötig unter Druck.

Je mehr ich einfach nur das bin, was ich im Wesen bin, das unerklärliche Licht unabhängig der Raumzeit, das Licht der Ewigkeit, desto weniger Wolken verdecken die Sonne und desto besser gedeiht das Gewächs.

Als Täter bin ich gerne ein Stümper, aber als das Licht die fruchtbarere Tat des Nicht-Tun. Das bedeutet nicht, dass der Mensch untätig ist, auch wenn er dann als überflüssige erkannte Tat gerne einspart: das nun als überflüssig erkannte blinde Gehample. Der Mensch tut dann mehr, worin er besser im Tun ist: „Nicht-Tun“.

Vieles klärt sich von selbst, bin ich einfach nur das Licht. Und was dann noch zu tun bleibt, ist gerne überschaubar und ergibt sich wie automatisch … eher angetrieben durch das Licht als durch das Fühlen/Denken

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Die „absolute Präsenz“

wird traditionell auch gerne als „das göttliche Auge“ beschrieben oder „das Auge, das sich selbst nicht sehen kann“, denn ich habe hier keinerlei erkennbare Körperlichkeit mehr, obwohl ich in vollster Klarheit bin.

Hier endet die mir bekannte Spiritualität. Und es ist auch klar ersichtlich warum: weniger geht nicht mehr. Ich bin auf das bewusste Nichts „geschrumpft“, das andererseits jegliche potenzielle Erfahrung von Inhalten umfasst. Sich selbst bewusstes Bewusstsein unabhängig der Raumzeit.

Hier wird es wieder interessant, denn ich blicke so in die „Raumzeitblase“, wie ich an dieser Stelle das Universum nennen will. Interessant, da die „Gottesbegegnung“ wiederum eine Art Körperlichkeit außerhalb dieser Raumzeitblase behauptet. Zumindest war das in meiner „Gottesbegegnung“ so, in der ich mir aus einem „vor“ diesem Universum begegnete – als würde ich aus „uralter Zeit“ (relativ über 13 Milliarden Jahre entfernt) mit mir selbst kommunizieren. Und in dieser Begegnung war das Universum eine Simulation, die ich selbst (nicht als diese Person, sondern: „Gott“, aber als dasselbe ICH) erschaffen hatte.

Die „absolute Präsenz“ ist so der „rock bottem end“, der von innerhalb dieser Raumzeitblase erkannt werden kann. Und die Instanz „Gott“ ist hier für alle Wesen innerhalb der Raumzeitblase dieselbe.

Aber ist damit das Thema durch? Fraglich, denn dieses „Auge“ schien in der „Gottesbegegnung“ wiederum auf einer Körperlichkeit aufzusatteln: „Gott“. Und diese Körperlichkeit, wie immer sie aussehen mag, ist von innerhalb der Raumzeitblase nicht wahrnehmbar. Unsichtbar.

Jedoch, um die Schöpfung zu verstehen, bleibt mir im Grunde nichts übrig, als eine erneute Gottesbegegnung zu versuchen, die vielleicht Klarheit in die Motivation dieser Instanz zu diesem Universum bringt.

Ohne die Motivation zur Schöpfung persönlich zu verstehen, bleibt sie ungeklärt, was für mich persönlich unbefriedigend ist. Warum? Um den Kreislauf von Geburt und Tod zu verstehen, muss ich „Gott“ verstehen.

Und so lange ich das nicht verstanden habe, ist für mich die Angelegenheit nicht geklärt. Wenn schon ein „Aufwisch“, dann bis zum bitteren (oder erfreulichen?) Ende. Egal, was sonst so im Thema behauptet wird: „die Suche muss aufhören“, was auch immer. Geht mich alles nichts an. Wenn schon ein „Aufwisch“ in der Hinterfragung dieses Ereignisses, dann bis zum bitteren Ende:

„Was ist Intention und Motivation des allumfassenden Ich in/zur Schöpfung?“

Es wird so viel behauptet. Und ich habe keine Antwort. Die einzige, die mich wirklich befriedigen könnte, ist die, die ich selbst erkenne – klar, sauber und frei von jeder Spekulation.

„Gott“ ist ja unglaublich von dieser Schöpfung überzeugt: „Alles läuft bis ins kleinste Detail perfekt.“ Andere sagen dazu: „Am Ende wird alles gut.“

Aber das überzeugt mich erst, so ganz persönlich, wenn ich es selbst permanent sehen und als Verständnis durchdringen kann.

Es bleibt mir also nur, das selbst zu erkennen, was Buddha angeblich erkannt hat. Und ich habe keine Ahnung, wie weit die Erkenntnis Buddhas wirklich ging.

Ich will also versuchen, durch das Loch der absoluten Präsenz zu schlüpfen. Wenn schon Spionage an der Schöpfung, dann bis zum Ende. 🙂

Theoretisch müsste es möglich sein, da über das Ich alles verbunden ist, auch das, was „außerhalb“ unserer Raumzeitblase (diesem Universum) IST.

Ich wandere ja schon durch den „Schichtenkuchen“ der Welten, der auch meine Erkenntnis der absoluten Präsenz ankündigte, die Nacht vorher. Und wollen wir sozial im Thema „persönliche Existenz“ weiterkommen, brauchen wir ein treffenderes Modell des Ich, sprich: unserer selbst, das die Religionen und die bisherigen spirituellen Modelle ablöst.

Dem derzeitigen Wahnsinn kann ich guten Gewissens nicht zuschauen. Und ich habe auch null Bock, das so stehen zu lassen. 🙂

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Bevor meine Abhandlung zu den Fragmenten der Erleuchtung spruchreif wurde,

erkannte ich gestern die „absolute Präsenz“, wie ich das „rock bottem end“ möglicher bewusster Erkenntnis behelfsmäßig nennen will, und das in einer mir völlig neuen Klarheit.

Dadurch überlebte sich die ganze Abhandlung zur Erleuchtung mit einem Schlag, wurde für mich völlig unwichtig, da ich ihre Essenz erkannt hatte.

Heute radelte ich nach Fayl, wollte etwas auf der Bank erledigen, dann brauchte ich eine Briefmarke auf der Post, ließ mich in der Apotheke gegen Grippe impfen, kaufte dicke Zigarren und dann noch Cola und Orangensaft für weihnachtliche Besucher.

Auf dem Rückweg besuche ich meine Mutter, holte Holz. Eine Kommode war auszuladen und reinzutragen.

Gestern richtete ich meinen neuer Meditationsplatz im Wohnzimmer her, nachdem ich alles geputzt hatte, die Verwüstungen der Ratten beseitigt und entdeckte dann, dass sich die Mäuse vor den Ratten in den Schrank geflüchtet hatten und nun dort hausen. Das soll mir recht sein. Die machen nicht so viel Dreck.

Ich weiß gar nicht, was das für Mäuse sind, da sie mir ungewöhnlich klein vorkommen. Minimäuse. 🙂

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Ich habe die fünfteilige Abhandlung: „Fragmente der Erleuchtung“

erst einmal wieder von meinem öffentlich Blog genommen, die als Fortführung meines letzten Beitrags gedacht gewesen war.

Was dem Verständnis als nicht auslotbarer Abgrund erscheinen mag, ist andererseits wieder fester Boden. Und ob und wie ich das Thema hier abhandeln will, weiß ich noch nicht.

Mir fiel dann auf, dass die ganze Erleuchtung (die ich selbst vom „spirituellen Erwachen“ unterscheide) um Einblicke in den „erwachten Zustand“ kreist, der im Wesen dasselbe wie das „Tao“ ist, das Lao Tse thematisierte.

Heute radelte ich erst einmal bei dichtem Nebel nach Fayl. Die Wege verschlammt. Und der Nebel schlug sich als Reif auf meiner Kleidung und dem Fahrrad nieder. Für mich das „worst Szenario“ auf dem Fahrrad: fast nichts zu sehen, die Reifen rutschen auf dem nassen Schlamm, und die feuchte Kälte dringt als mikroskopische Wassertröpfchen durch alle Nähte.

Und wieder fand ich die dicke Ratte in meinem Wohnzimmer vor. Sie verschwand durch das Loch in der Decke, ich verschloss es mit einem Stecken, den sie dann abnagte. Ich hörte ihn fallen, schaute wieder nach, wieder verschwand sie durch das Loch, aber schaute dann von oben immer wieder zu mir herunter. Warum? Zwei ihrer Jungen waren noch im Wohnzimmer eingesperrt gewesen, die ich dann entdeckte, da von einem noch der Schwanz hinter dem Regal hervorschaute. Erst als die auch durch das Loch geflüchtet waren, zogen die Eindringlinge ab. Ratten sind so sozial. Sie hatte sich Sorgen gemacht.

Dann fiel mir auf, dass sie aus der Bruchsteinwand heraus noch zwei Löcher ins Wohnzimmer genagt hatten. Ich verschloss dann alle Löcher mit Draht. Gegen Ratten hilft nur Metall, Stein oder Beton.

Wieder zurück zum Thema: Mir fiel auf, dass alle „Fragmente der Erleuchtung“ um das Thema Ich kreisen.

Reite ich nach der Selbsterkenntnis (ohne um Korrektheit der Sprache bemüht zu sein) „auf dem Pferd“ („Tao“= Selbst), blicke ich in den verschiedenen Erleuchtungen in das Pferd („Tao“= Selbst) und es thematisieren sich verschiedene Aspekte seiner „inneren“ Natur. Er gibt hier, das sei angemerkt, keine korrekte Sprache mehr, das es im Selbst kein wirkliches Innen und Außen gibt.

Nachdem mir aber in der Nachbetrachtung dieses innere Bild kam, „der Ritt auf dem Pferd“ (spirituelles Erwachen im persönlichen Erleben nach der Selbsterkenntnis) und „der Blick in das Pferd“ (die Fragmente der Erleuchtung als temporär-persönliche Einblicke in den „erwachten Zustand“) erscheint es mir sinnvoll, die Beiträge „Fragmente der Erleuchtung“ erst einmal ruhen zu lassen, bis ich zu einem mich befriedigenden Gesamtbild finde.

Ist „Spirituelles Erwachen“ irgendwann persönlich permanent, aber die „Ewigkeit“ erscheint „leer“, ist Erleuchtung temporär: temporäre persönliche Einblicke in die „innere Struktur“ der Ewigkeit.

Ist im „Spirituellen Erwachen“ Ich und Wirklichkeit irgendwann ein- und dasselbe, blicke ich in den „Fragmenten der Erleuchtung“ in die innere Struktur der Wirklichkeit = Ich = Universum.

Dieses Thema ist so interessant, dass ich erst einmal genauer darüber sinnieren will, ob ich aus all meinen Erleuchtungserlebnissen (Einblicke in die spirituelle Dimension der Wirklichkeit = „Fragmente der Erleuchtung“) ein brauchbares Bild über das Universum ableiten kann.

Und da ich nicht weiß, wie viele Fragmente es gibt, ich erlebte persönlich um die 7 Fragmente, wäre das nun ein Schnellschuss gewesen.

Jedes dieser Fragmente könnte zudem als „die Erleuchtung“ bezeichnet werden, werden sie erlebt, was die Sache zudem kompliziert. Jedes ist ein Einbruch der „spirituellen Dimension“ in die Persönlichkeit, der „inneren“ Struktur der Ewigkeit, auf der sie reitet.

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Existenz an sich

ist nicht das Problem. Sie ist einfach, ruht in sich, schläft in sich, trägt sich völlig schwerelos und hinterfragt sich nicht.

Das Problem fängt erst an, wo sie sich selbst infrage stellt: „Wer bin ich?“

Und das kann sie erst als Persönlichkeit.

Und warum sie (ich) es überhaupt tut? Ich weiß ich nicht.

Es gibt so auch immer die Option, mich von meiner Natur als „Existenz an sich“ nicht weiter hinterfragt tragen zu lassen, das Blatt zu sein, das im Fluss mitschwimmt.

Und es gibt die Option, dieses Köpfchen zu sein, das Verständnis, in dem sich Existenz selbst weiter hinterfragt: „Wer bin ich?“

Wenn also Ramana sagte: „Das Verständnis ist das Instrument, mit dem das Selbst seine Vielfalt erforscht.“, so trifft das meiner Ansicht nach sehr gut.

In der Persönlichkeit erlebt und hinterfragt das Selbst sich selbst.

Und je gründlicher es (=ich) das tut, desto intensiver begegnet es (=ich) der Bodenlosigkeit (=Unerklärlichkeit) seiner (=meiner) selbst: „Wer bin ich? (=Was bin ich?).

Jede Persönlichkeit ist die Existenz (=Selbst) selbst, die (=das) sich erlebt und darin meist weniger, selten mehr: hinterfragt.

Darin ist es vorteilhaft, wenn sich die Persönlichkeit erst einmal des „Urgrundes“ ihrer selbst bewusst wird: „Ich bin im Wesen die Existenz selbst, die sich erlebt und hinterfragt.“

Damit mag für manche die Angelegenheit erledigt sein. Ich mag das nicht kritisieren. Für andere ist die sogenannte Selbsterkenntnis (=Ich bin im Wesen die Existenz an sich) der Ausgangspunkt für eine noch intensivere Hinterfragung, Tenor: „Nun wird die Angelegenheit erst wirklich interessant.“ Persönliche Geschmacksache. Aber eben auch: mein persönlicher Geschmack.

Für die meisten Menschen ist es schon sehr schwer, sich selbst als die Existenz (=das Selbst) zu erkennen.

Was also für einige das Ziel der Selbsterforschung ist, ist für andere ein neuer Ausgangspunkt, die sich durch die Wirren der Persönlichkeit bis zum Urgrund (=ich bin das Selbst=die Existenz an sich) abgearbeitet hatten.

Und hier kann ich keine saubere Trennung mehr bieten. Anfangs ging es in meinen Erzählungen zum Selbst primär um die Selbsterkenntnis und nun mehr um den „Abgrund“ im Verstehen meiner selbst. Weniger um den Abgrund der Persönlichkeit, sondern der Persönlichkeit als Instrument, um in den eigentlichen Abgrund zu schauen: mir selbst als „die Existenz“ (=das Selbst).

Und hier weiß ich einfach nicht, wie sinnvoll es ist, über diesen Abgrund zu schreiben, für dessen Betrachtung mir erst einmal sinnvoll erscheint, den „Grund“ (=in der Mystik „Urgrund“) persönlich erkannt zu haben.

Ist die Irritation dann nicht zu groß? Darf oder soll ist das meinem sozialen Umfeld überhaupt zumuten? Fragen, auf die ich keine Antwort habe.

Ich begegne einem Abgrund vollständigen Nichtwissens, vor dem all unser soziales Wissen – so wertvoll, sinnvoll und -relativ gesehen – wichtig es ist – keinen wirklichen Bestand hat. Glauben jeder Couleur erst recht nicht.

Der Frage nach mir selbst ohne einen wirklichen Grund im Wissen, ohne einen wirklichen Halt im Wissen begegnen. Und um dem zu begegnen, erscheint es sinnvoll – persönlich – erst einmal um den Grund zu wissen, von dem diese Hinterfragung ausgeht.

Denn es ist ein Abgrund ohne Strohhalme im sozialen Wissen. Eine vollständige Hinterfragung jegliches Wissens.

Aber erst hier wird die Frage: „Wer bin ich?“ (=Was ist das?) wirklich interessant: dort, wo all unser soziales Wissen mich nicht mehr tragen kann. Dazu muss ich persönlich im Urgrund „schweben“ lernen, der Schwerelosigkeit der Existenz.

Hier frage ich mich, in meiner gefühlten sozialen Verantwortung: Soll ich das überhaupt meiner Umwelt zumuten?

Und ich habe derzeit keine wirkliche Antwort. Diese Nacktheit kann persönlich als ungemein „derb“ empfunden werden, ohne um den Urgrund zu wissen.

Nichts und niemand kann mich hier mehr halten als der Urgrund selbst, der Ausgangsbasis in die Tiefe und Weite der Frage ist, die sich in ihm (Urgrund) bereits in der Selbsterkenntnis als Ausgangspunkt beantwortet hatte.

Kein Guru, kein Meister, kein Begleiter – völlig alleine in der Frage, mit der Frage nach mir selbst.

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Maya.

Eine Nacht voller Träume.

Ich fuhr in einem Bus mit durch eine herrliche Landschaft. Da das ein Billigbus war, nahm der Fahrer die kürzeste Strecke zum Ziel, über Wiesen, Feldwege, ja sogar ein Flussbett entlang.

Faszinierend. Alles erschien mir so real wie im Tageserleben, und ich starrte gebannt aus dem Fenster. Wie heißt der Fluss? „Meer“, antwortete der Fahrer.

Dann wachte ich auf, erzählte von meinem Traum, wie ich darauf reingefallen war, wieder fuhren wir eine Straße entlang, wieder durch eine schöne Landschaft, dann durch einen riesigen Industriekomplex, alles bis ins Detail.

Und wieder wachte ich auf, wieder war es „nur“(?) ein Traum, den ich für die Wirklichkeit hielt.

Keine Chance, das „Spiel“(?) zu durchschauen. Jeder „Schachteltraum“ erschien mir so real wie ich selbst in diesem Traum.

Und so ging es in einem wilden Feuerwerk durch die ganze Nacht:

„Maya“ … Ist das Leben ein Traum? Ich weiß es nicht. Was ist ein Traum, gibt es nur Träume?

Und ich musste an meinen letzten Beitrag denken: Die Urangst ist die Angst vor mir selbst.

Was gestaltet „Träume“? Was sind Träume? Denn der Hintergrund zu allen ist dieselbe Wirklichkeit: die Ewigkeit, das Selbst.

Als Persönlichkeit bin ich in jedem Traum nicht wirklicher als der Traum. Und worin ich wirklicher bin, was sie alle verbindet: derselbe leere Hintergrund: das Selbst.

Faszinierend. Berührend – und völlig hilflos, darin, den „Traum“ wirklich zu bestimmen, zu wählen.

Angst vor mir selbst? Vor Maya?

Und dieser „Traum“, diese „Wirklichkeit“, scheint in den Faschismus abzudriften. Gruselig – und ich? Machtlos.

Wo ich etwas „Macht“ zu haben scheine, bin ich schon geträumt.

Wer bist du, Maya? Nicht mehr zu sehen als die nackte Ewigkeit, reglos, leer.

Was ist das wahre Wesen dieses Universums?

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Die Urangst.

Früher dachte ich immer, die Urangst sei die Angst vor dem Tod.

John Sherman, den ich immer noch als einen der prägendsten Menschen auf meinem Weg zur Selbsterkenntnis betrachte, meinte dann: Die Urangst sei die Angst vor dem Leben, geprägt durch das Geburtstrauma.

Das erschien mir noch plausibler, da ich mich an das Geburtstrauma erinnere.

Heute saß ich in der Meditation, und im Flattern der Gedanken tauchte das Thema wieder auf, und ich musste schmunzeln:

Die Urangst ist die Angst vor mir selbst.

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Das „soziale Ich“.

Wird im spirituellen Kontext – gerne etwas abwertend – vom „Ego“ gesprochen, spreche ich an dieser Stelle lieber vom „sozialen Ich“, denn dieser Begriff trifft meiner Einsicht nach weit besser.

In dieser Bezeichnung sehe ich auch eher, dass das Thema „Ego“ komplexer als „gut und böse“ ist, denn sie spiegelt das Thema Ich in der Dualität, der sozialen Begegnung, wobei ich hier „sozial“ auf jegliche Weltbegegnung beziehe.

Dieser Blog ist somit auch eine Veranstaltung des „Ego“, also des „sozialen Ich“, angefangen von der Empathie bis hin zu seinem umfassenden Dominanzstreben als „Despot“ im Kontext des Faschismus.

Warum verzeihen die Neofaschisten ihren Kultbildern alle Lügen, siehe Farage, Putin oder Trump? Weil sie dem Rassismus huldigen, dem Mehrwert einer Gruppe (frei definierbar) über allen anderen und ihren Anhängern diesen persönlichen Mehrwert versprechen, auch wenn sie sich für diesen „Mehrwert“ ihrem Leitbild weltanschaulich unterordnen müssen.

Ich möchte das Thema an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, emotionale Identität in der Gruppe, genetische Komponenten, sondern diese kurze und unvollständige Betrachtung des „sozialen Ich“ dient mir zur Einführung in die Aussage von Meister Eckhart:

„Zieht das Ich aus, zieht „Gott“ ein.“

Anders übersetzt: „Schweigt das „soziale Ich“ (Ego), bleibt „Gott“ (das „transpersonale Ich“) übrig, auf dem das „soziale Ich“ aufpropft.

Das ist für das „soziale Ich“ ein berührender und inspirierender Vorgang, kein Tod des „sozialen Ich“, sondern ein Vorgang der bewussten Durchdringung des „Ego“ durch „Gott“.

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