Virtualität und Verlangen.

Ich darf – muss nicht – aus der Leere des Selbst gesehen die Welt als virtuell bezeichnen. Wobei das, zu dem die Welt dann als virtuell interpretiert wird: Nichts ist: Wie ein leerer seiender Hintergrund zu jeder Erscheinung.

Da er mit und ohne jede Erscheinung gleich bleibt, verleitete er Ramana zu der bekannten Aussage: „Wohin soll ich gehen? Ich bin doch hier.“

Empfinde ich mich in der Gegenwart fixiert: als die Gegenwart still stehend, egal, was in der Gegenwart – meiner Gegenwart – kommt und wieder geht: ist meine leere Gegenwart größer als alle Erscheinung.

Warum erscheint dann die Erscheinung, also das Leben, so wirklich, so berührend, so mich selbst bis in den Urgrund infrage stellend?

Meiner Beobachtung nach ist es das Verlangen des Selbst nach sich selbst. Sich auch in er temporären Form als „echt“ zu empfinden: sich selbst.

Das fühlt sich als Mensch gerne wie ein unerbittlicher Griff an, in der das Selbst in der Persönlichkeit nach sich selbst greift… bis hin zu einer völligen Ohnmacht der Persönlichkeit, diesem Griff zu entgehen.

Diese Intensität, gerade auch in der Identitätsfrage, tut als Mensch gerne weh, ohne dass er verstünde, warum das Selbst in dieser Form nach sich selbst greift.

Er ist eher das Opfer dieser intensiven Berührung als eine Form von wirklichem Täter, aber … er ist eben auch das Selbst … Ausdruck seiner persönlichen Berührung.

Das selbst liebt die Form, aber hat als Mensch damit auch seine Probleme, da es sich selbst als Mensch in den Raum einer unendlich erscheinenden Geschichte der Selbstberührungen wirft. Und es gibt kein Entkommen, denn Ursache ist das Nirwana.

Das Selbs in seinem Verlangen nach Selbstbegegnung zu verstehen ist hier der mir einzige erscheinend gangbare Weg.

Was ist seine Motivation? Wie spiegelt sie sich in persönlicher Motivation?

Und in der Motivation zur Form, also zur Dualität, verstehen wir uns leider selbst (noch) nicht.

Ich kann die Form verleugnen, alles virtuell, aber das bewahrte mich nicht davor, geboren zu werden und mir diese Fragen zu stellen. 🙂

Hier ist die Form schon höhere Macht (persönlich gesehen) über mich selbst- und ich (wie jede Persönlichkeit) ihr Ausdruck.

So stehe ich in Ohnmacht vor dem, das ich im Wesen auch bin, und das mich in dieses Ereignis wie „stieß“: die unbekannten Tiefen meiner selbst.

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Das Selbst.

Das Selbst erscheint mir als Wesen, das keinerlei erkennbar verbindliche Gestalt hat.

Und da es in meiner Selbst-Wahrnehmung keinerlei verbindliche Gestalt hat, ist die Gestalt (Persönlichkeit und Welt) wie ein unendlich scheinender Entfaltungsraum des Selbst.

Was keine verbindliche Gestalt hat, im Wesen dem Verständnis wie ein Nichts erscheint, hat so in der Gestalt auch keine Begrenzung. Es hat in ihr eine unendliche Freiheit zur Gestaltung.

Ich muss in der Frage nach mir selbst, zumindest ist das meine Erfahrung, irgendwann die Gestalt von jedem Absolutheitsanspruch befreien.

Sie ist so meine „wahre“ Natur, aber eben „wahr“ im Kontext der Schöpfung(en?) des Selbst.

Wahrscheinlich sind selbst die in diesem Ereignis geltenden Naturgesetze eher „Möglichkeiten“ einer Schöpfung einen festen Rahmen zu geben, als letztlich im verbindlich.

Ich vermute aber, Spekulation meinerseits, dass sie auf Erfahrungswerten des Selbst im Thema Schöpfung beruhen. Ein Anfänger ist er im Thema nicht. 🙂

Das mag zwar einerseits betrüblich erscheinen, auf den ersten Blick, dass ich keinerlei verbindlichen Griff nach mir selbst in der Gestalt habe, andererseits eröffnet es einen schier unendlichen Raum der Freiheit des Selbst, alles sein zu können, was sich ergibt.

Es ist ein Raum der Gestaltung, an dem auch die Persönlichkeit partizipiert. Die Gestalt ist frei davon, ein festes oder verbindliches Ziel haben zu müssen, eher ist Gestalt ein Raum unbeschränkter Möglichkeiten.

Und da muss ich an Buddha und seine Welten denken – und seine unendlich vielen Leben. In allen ist keine Antwort auf „seine“ wahre Gestalt, denn sie sind alle Möglichkeiten zu einer Gestalt.

In der Gestalt bin ich nicht fest, aber in ihrer Entwicklung in einen festen Rahmen eingebunden, den Gestalt einfach braucht, um sich entfalten zu können. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen.

Im Thema Gestalt ist das Selbst so unberechenbar, da es immer in die Weite greift: Etwas, was es noch gar nie gab. Etwas völlig Neues.

Und das kann es, weil es keine verbindliche Gestalt hat, nicht einmal in dem, was es jemals war.

Und das ist wie ein Paradox. Gerade weil es keine Gestalt hat, kann es sich in der Gestalt unendlich weiterentwickeln und darin alles in den Schatten stellen, was jemals war.

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Dasein, Dualität und Nondualität

Dasein ist so geheimnisvoll, dass ich als Verständnis bisher daran scheitere. Im Dasein des Universums wie in der Frage meines Daseins als Mensch.

Betrachte ich das menschliche Wissen, so wächst es derzeit zwar exponentiell, doch kratzt immer noch an der Oberfläche der grundsätzlichen Frage des Daseins: Wie kann es sein, dass überhaupt etwas existiert? Dass ich existiere?

Hier existiert etwas ohne fassbare Grenzen, ohne fassbaren Anfang und Ende. Und seine Existenz ist nach menschlicher Logik unmöglich, da es keinerlei feste Ausdehnung hat. Nicht mehr, als das jedem vertraute Gefühl eigener Gegenwart.

In ihr zerfällt in der Wahrnehmung alle Gestalt (Dualität) zu Nichts. Und trotzdem ist sie auch die Quelle und der Träger (Bewahrer) aller Gestalt.

Kali oder Shiva, Brahman oder Atman: Die hinduistischen Götter kreisen um die Unerklärlichkeit der Gegenwart: deiner und meiner Gegenwart:

Sie frisst alles auf, um es wieder auszuspeien. Wir nennen das die Zeit, die Mythologie sieht in der Zeit gerne den Zahn einer Gottheit.

Aber mit welchen Bildern ich auch die Gegenwart meiner Gegenwart dekoriere, nüchtern betrachtet erscheint sie einfach: seiend und gestaltlos.

Und diese unbestimmbare Gestaltlosigkeit ist wie ein tiefes Meer, in dessen Tiefen ein riesiges Monster wohnt: ein Gott.

Doch ganz nüchtern betrachtet, weder mir schön- noch schlechtgeredet, ist die Gegenwart einfach leer. Und wie ich im vorigen Beitrag ausführte, ist das meine Selbstwahrnehmung als die Energie des Ereignisses:

Ein leerer, physikalischer (Dualität) 4D Bildschirm. Hier bin ich der leere Bildschirm. Das ganze Universum geschieht unerklärlich in diesem Bildschirm, aber ich kann ihn nicht relativieren, denn er ist das, was übrig bleibt, ist nichts mehr da. 🙂

Hier, sprichwörtlich hier, gibt es nicht einmal mehr Anfang und Ende, Vorher und Nachher, Innen oder Außen. Auch einen Nullpunkt aller begrifflichen Dimensionen.

Und noch etwas: Er verändert sich nicht, ist derselbe Nullpunkt mit und ohne duale Existenz.

Hier leuchtet zwar alles als das „wahre Selbst“ auf, aber es verschlingt dabei alles: „nichts ist wirklicher als ich selbst“.

Wie ein Wesen, das sagt: Ich kann mich völlig selbst vernichten, ohne dass ich substanziell den geringsten Schaden an mir selbst erleide. Aber ich kann mich darin auch gebären und bewahren.

Für das Verständnis sagt das Selbst (relativ gesehen erklärt es sich mein Verständnis selbst, denn das Selbst spricht nicht): „Ich bin alles und nichts“, was übersetzt einfach heißt: „Ich habe gar keine wahre Gestalt.“

Und da ich keine wahre Gestalt habe, ist meine Gestalt mein „wahre“ Gestalt. Gestalt als das, was Gestalt ist: Der unerklärbar scheinende Ausdruck einer kreativ-intelligenten Instanz, die keinerlei erkennbare Stofflichkeit hat.

Als wäre die Ewigkeit unendlich klein, nicht einmal ein Punkt, aber darin auch immer größer als das Gesamtereignis.

Irgend etwas ist faul, meint dann das Verständnis, denn meine eigene leere Existenz erscheint realer als alle Objekte. Und die objektive Welt (Dualität)? Nicht wirklich zu existieren.

Der nonduale Zustand des Ich, in dem das Ich als das kosmische Ich (das Selbst) bezeichnet wird. Nondual bezeichnet den Zustand der Welt, wo sie dem Verständnis tatsächlich nondual erscheint.

Und hier werden Subjekt und Objekt nondual. Und erscheinen als das unbeschreibliche Selbst. Und egal, was ich drauf schreibe: Es bleibt ein Schriftzug auf diesem Papier.

Hier erkenne ich als Verständnis meine nonduale Existenz: Ich bin untrennbar von diesem Selbst: Ich habe keine reale Eigenexistenz.

Egal, was diese unerklärliche Energie ausdrückt, sie selbst hat weder echte Geburt noch echten Tod. Der Körper stirbt, aber nicht die Materie, aus der er besteht. Und „Materie“ ist eine energetische Interaktion über das ganze Universum.

Und wie wir dual der nondualen Existenz des Universums beikommen wollen, ist mir hier ein Rätsel, denn Dualität basiert auf Nondualität. Und die Nondualität ist der Nährboden der Dualität.

Langer Rede Kurzer Sinn: Nondual gibt es nur „ich bin“ zu sehen: leerer Bildschirm. 🙂 Wo wir etwas sehen, wissen, sprich unterscheiden, befinden wir und schon in der Dualität.

Und darunter leidet auch jede Aussage der Dualität über Nondualität.

Das Verständnis versucht den nondualen Zustand zu beschreiben, muss ihn dabei abgrenzen, unterscheiden, aber das lässt er sich nicht wirklich. Nicht einmal die Dualität der Welt kann von der Nondualität der Welt wirklich unterschieden werden.

Dualität ist wie eine Eigenschaft der Nondualität.

Aber ist das nicht ein Widerspruch?

Nichts kann der Nondualität widersprechen, da sie realer als die Dualität ist – und die Dualität ihr Ausdruck.

Nondual ist nämlich wirklich non dual.

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Ursprung.

Auf der psychischen Ebene, also der Ebene, die wir Persönlichkeit nennen, liegt der Ursprung (ihr Ursprung) in dunkler Vergangenheit. Auf der Erde, nach meinem Kenntnisstand, ca. 3,5 Milliarden Jahre zurück, als die erste Urzelle entstand. Und die ist nie gestorben. Sie teilte sich und teilte sich, Teile starben ab, aber die Urzelle lebt in jedem Lebewesen weiter.

So wie ich hier sitze, prägten mich, als Kollektiv von Zellen, 3,5 Milliarden Jahre Evolution des Lebens auf der Erde. Egal, was passierte, welche Katastrophe auch immer, die Urzelle überlebte sie bisher alle. Und sie hat sich bis tief in die Erdkruste dieses Planeten ausgebreitet.

Mein Ursprung auf der persönlichen Ebene liegt also in einem schier unentwirrbaren Dunkel, Und ob das überhaupt der Anfang war? Die Urzelle vielleicht aus dem Weltraum kam, nochmal Milliarden Jahre unterwegs, tief schlafend? Ungeklärt.

Auf der materiellen Ebene, der der Substanz, aus der auch Zellen bestehen, ist der Ursprung jedoch immer nur Gegenwart, da die Zeit physikalisch keine dimensionale Größe hat. Sie ist „nur“ Ausdruck der Veränderung der Gegenwart.

Materie wandert nicht von der Vergangenheit in die Gegenwart: Sie verändert sich in ihrer Gegenwart, in ihrem Dasein.

Auch Bewusstsein wandert nicht von der Vergangenheit in die Zukunft, sondern bezeugt Veränderung in der Gegenwart und ist Gegenwart und bleibt Gegenwart, ohne die eigene Gegenwart jemals zu verlassen: Alles geschieht in seiner Gegenwart.

Und die Persönlichkeit verändert sich in dieser Gegenwart und nimmt diese Veränderung über die Gedächtnisfunktionen wahr.

Aber der materielle Körper, der sie hervorbringt, ist und bleibt an die Gegenwart gekettet, da er Materie ist.

Ob es nun den Urknall gab oder nicht, ist noch Diskussion, doch für die Energie, die ihn auslöste, ist immer noch dieselbe Gegenwart wie vor dem Urknall.

Wie ich mich persönlich empfinde, ist also auch eine Frage, worauf sich meine Aufmerksamkeit richtet. Die Persönlichkeit empfindet sich, da sie Veränderung wahrnehmen kann, als Gebilde aus Zeit, aber die Materie empfindet sich als Energie. Und die kennt nur Gegenwart. „Ich bin doch immer nur hier?“ Wo soll ich hin? Energie entsteht nicht, vergeht nicht, und die Veränderungen, die sie als Energie durchläuft nimmt sie nicht wahr. Warum? Da sie ohne Persönlichkeit kein Gedächtnis hat. Um Veränderung wahrnehmen zu können, muss ich vorher und nachher vergleichen können.

Was wir als den „erwachten Zustand“ bezeichnen, scheint so die Selbstwahrnehmung der reinen Energie zu sein.

Und worin sich Persönlichkeit und Energie verbinden scheint die mir erscheinende Tatsache, dass Energie bewusst ist und nicht einfach „tot“, wie es naturwissenschaftlicher Tenor ist.

Auf dieser Ebene ist sie aber unpersönlich-bewusst. In dem Zustand, den Buddha Nirvana nannte.

Energie ist unzerstörbar, aber da Energie und Bewusstsein (Selbstwahrnehmung der Energie) untrennbar erscheinen, als blanke Gegenwart (Existenz) der Energie, liegt vermutlich im Bewusstsein der Energie um sich selbst der „Funke zur Schöpfung“.

Aber derzeit ist alles noch ungeklärt: Mein persönlicher Ursprung liegt in einem schier unendlichen Dunkel – und mein Sein als Energie ist nicht weniger ein völliges Rätsel.

Keine Ahnung, wer oder was ich bin. Aber auch kein so großes Problem, empfunden, sehe ich auch, dass ich als die Gegenwart im Grund unsterblich bin: Energie.

Und wie dabei dieser Mensch herauskam? Keine Ahnung.

Wie die Existenz von Energie unerklärlich ist, bin ich es selbst, aber auch ganz selbstverständlich von der Unerklärlichkeit getragen.

Um getragen zu sein, muss ich nicht einmal wissen, wer ich bin.

Und um mich getragen zu fühlen, muss ich mir nur dessen bewusst werden, was ich substanziell bin: das, aus dem Persönlichkeit besteht: Energie.

Und dann sitze ich wie ein dicke Made in einem anfangs- und endlosen HIER.

Der Existenz der Energie.

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Prostata und „das blaue Licht“.

Gestern war in der Meditation das „blaue Licht“ besonders intensiv, aber was es bedeutet, ist, kann? Mir immer noch ein völliges Rätsel.

Mit der Prostata wurde zwar durch all die Mittel, die ich ansetzte, dem alkoholischer Brennnesselwurzelauszug und dem Auszug aus dem Kleinblütigen Weidenröschen, im Gesamttenor der allgemeinen Schwankungen des Befindens wesentlich besser, doch gestern hatte ich wieder einen „Anfall“.

Darauf „sprach“ ich mit dem „blauen Licht“, ob es helfen könnte. Eine direkte Wirkung verspüre ich bisher nämlich nicht, was seine angebliche (ich bin inzwischen bei allen Behauptungen extrem vorsichtig) „heilende“ Potenz anbelangt.

In der Nacht wachte ich auf, da ich dringend pinkeln musste. Und als ich mich wieder hinlegte, ein kurzer Traum, in der mir ein seltsamer Arzt Magnesium für die Prostata empfahl. Der tauchte nur kurz auf und meinte: „Nehme für die Prostata Magnesium“. So nahm ich Magnesium, auch wenn mir das etwas seltsam vorkam. Und wie ich am Morgen recherchierte, scheint es tatsächlich einen Zusammenhang zu geben. Es ist gerade auch wieder viel besser.

Kann das blaue Licht womöglich gar nicht direkt helfen, aber über solche Ratschläge? Oder war dieser Traum ein reiner Schaum? Eine irrationale Reaktion des Unterbewusstseins?

Ich werde das nun konsequent tun – eine Zeit Magnesium hoch dosieren – und dann berichten. Vielleicht kann es ja das? Beratend wirken?

Ich bin zwar skeptisch, aber „give it a try“ … ein Versuch ist es wert.

Der Vorteil wäre, wäre an diesem Traum tatsächlich etwas dran, dass der Ratschlag personalisiert wäre, also auf meinen Fall bezogen wäre und recht bald ein Ergebnis spürbar sein müsste.

Jedoch noch viel interessanter daran wäre, würde das tatsächlich wirken, dass ich einen Ansatzpunkt gefunden hätte, wie das blaue Licht in einem persönlichen Sinne (Gesundheit) hilfreich sein könnte.

In ein paar Wochen werde ich wieder berichten. Falls nicht, wenn jemanden das Thema interessiert, mich darauf ansprechen.

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Ich mag viel über „Anfang und Ende“ nachsinnen,

Geburt und Tod, aber produktiv (in Hinsicht auf eine persönliche Antwort) wird dieses Diskussion mit mir selbst erst, werde ich mir bewusst, dass ich selbst Hintergrund dieser Diskussion bin. Ohne mich selbst in meinem empfundenen und wahrgenommenen Sein, gibt es für mich selbst weder etwas wie „Existenz“, noch die Möglichkeit eine Welt überhaupt wahrnehmen zu können.

Die direkte (aus den sozialen Meinungen entflochtene) persönliche Perspektive auf Existenz ist sehr einfach: „Ohne mich gibt es nichts.“ Und das ist das, was ich direkt wahrnehmen kann.

„Wäre ich nicht, bliebe mir dieses ganze Theater erspart.“ 🙂

Sogar die Frage: „Wer bin ich?“ ginge mir am nicht vorhandenen Arsch vorbei.

Auch wenn in dieser Diskussion das Verständnis Existenz noch gerne auf Persönlichkeit beschränkt, wird darin aber auch Existenz als „der einzige Zeuge“ sichtbar.

Entkleide ich das „Ohne mich gibt es nichts“ um die Persönlichkeit, erkenne ich darin „den einzigen Zeugen“ … „das, was durch die Persönlichkeit blickt“ … wie einen Raum reinen Bewusstseins, der nicht in Größen (auch nicht der Zeit) fassbar ist.

Und es gibt nichts, was nicht in diesem Raum geschieht, auch aller Anfang und alles Ende.

Das „Problem“ ist nicht, dass es mich nicht gibt, meine eigene Existenz künstlich wäre, also auf meiner Nichtexistenz aufbaut, sondern dass meine Existenz wie jegliche Nichtexistenz zum Leben erweckt.

Wir betrachten das Universum naturwissenschaftlich wie einen Kadaver, ein totes Lebewesen, aber die Materie ist Ausdruck seiner Existenz.

Der Leib, der bestimmte, der bestimmte, dass, wo, wie, und unter welchen Umständen ich persönlich geboren werde, -ohne weitere Erklärung.

So erklärungslos sich selbst ausgeliefert zu sein sorgt verständlicherweise für Irritation.

Die Körperlichkeit des Universum über meine menschliche Körperlichkeit hinaus bestimmt über mich als menschliche Persönlichkeit.

Das Problem ist, das Existenz (Wissen zu sein) nur scheinbar auf die Persönlichkeit begrenzt ist (als persönliche Perspektive auf das Universum), aber real schon die transpersönliche Selbstempfindung des Universums ist:

Ich bin.

Und dieses „Ich bin“ schaut durch jeden Körper, nimmt sich in ihm persönlich wahr (als Persönlichkeit), aber bleibt ein völlige Rätsel in dem, was da eigentlich durch diesen Körper schaut.

Existenz ist ganz einfach, aber für mich als Verständnis eine harte Nuss, denn sie erhebt sich über jegliche dimensionale Einschränkung in Zeit und Größen, ist sie doch ihre Ursache. Sie „erschafft“ einen Anfang, hat aber selbst keinen. Sie „erschafft“ ein Ende, hat aber selbst keines. Sie „erschafft“ relative Größen, hat aber selbst keine.

Wie ein unerklärlicher „Plopp“ ohne Anfang, Ende, echte Grenzen.

In den Augen „der ersten Ursache“ ist Anfang und Ende schon eine „Illusion“.

Von welcher Natur ist nun das, was ich bin, ist es für das Verständnis „ohne jegliche Natur“ im Sinne festlegbarer Eigenschaft?

Über das Selbst hinter/in dieser Welt, weiß ich nur:

ES ist. Und darin ist es selbst sein einziger Zeuge. Und niemand anderer da, dem es sich beweisen müsste oder könnte. 🙂

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Meditation.

Gestern nähte ich mir von Hand bis Mitternacht ein Meditationskissen, denn die Meditation ist für mich derzeit der „produktivste“ Zustand, um die „allgemeine Lage“ für mich auszuleuchten.

Derzeit das Thema „persönliche Ohnmacht“. Und es gruselt mich etwas, einerseits, völlige persönliche Ohnmacht vor der Macht des Universums zu spüren, zu sehen, zu begehen, andererseits geht dieses Bedürfnis, sie wahrnehmen, auch wieder von dieser „Macht“ aus.

Und so erscheint mir das soziale Schaulaufen derzeit lächerlich, im Angesicht meiner eigentlichen Lage als Persönlichkeit.

Ich verspüre derzeit das Bedürfnis, noch viel mehr zu meditieren, den Winter in ein Sesshin zu verwandeln, einfach möglichst oft still Zazen zu praktizieren.

Das blaue Licht ist derzeit oft sehr intensiv zu sehen, jedoch, trotz all meiner Recherchen und Begegnungen mit ihm, will ich mir kein Urteil mehr erlauben, was es sein könnte.

Ich weiß nicht, wer ich (eigentlich) bin, noch was das blau-violette Licht ist und beobachte einfach, was passiert, zentriert im Hier. Die dabei in mir entstehende Stille ist für sich selbst ein Genuß.

Es treibt mich also nicht die Idee, ich müsste meditieren – es ist persönlich derzeit oft der angenehmste Zustand, einfach still dazusitzen und mich und die Sinneseindrücke ganz zu spüren.

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Das Leid der Welt

in der persönlichen Wahrnehmung zulassen zu können, ist nicht einfach.

Und es kann dabei hilfreich sein, zu wissen, dass ich es auch wahrnehmen darf, ohne persönlich darauf regieren zu müssen – handeln, helfen, was weiß ich müssen.

Das wäre auch kontraproduktiv in der Praxis, es einfach sehen zu dürfen, mich nicht gezwungen sehen müssen, es auszublenden, schönzureden, oder mit Sinn dekorieren zu müssen: „Für etwas wird es gut sein.“

Aber es scheint mir mehr ein an sich überflüssiger Albtraum des Selbst zu sein.

Vielleicht ist es völlig überflüssig? Für gar nichts gut? Vielleicht nur dafür, daraus ausbrechen zu wollen und einen Weg zu suchen?

Warum sollte sich das Selbst selbst quälen? Das ergibt wenig Sinn, ist es ein Wesen, dem eigentlich niemand vorschreibt, was es sei?

Vielleicht sind es einfach nur Missverständnisse des Selbst über sich selbst?

Niemand schreibt dem Menschen irgend etwas vor. Er ist es selbst, der sich zum eigenen Sklaven macht. In der völligen Freiheit dessen, dem niemand Vorschriften macht.

Da erschafft er sich selbst einen Sklavenhalter: „Gott“, aber den bildet er sich nur ein. Er ist der „Gott“, der sich Gott erschuf, weil er den Rockzipfel suchte, an den er sich hängen kann.

Überwältigt von einer Weite, in der er alleine steht. Er steht ohne Gott dem Unbekannten gegenüber: dem Selbst, das ihn ausspuckte.

Und in dieser Dunkelheit muss er sich selbst zurechtfinden.

Wir sind in der Zeit, bevor es Gott gab. Vor Gott, vor Buddha.

Und in diesem „Spiel“ ist es deine Aufgabe, dieses Rätsel zu lösen.

Da ist niemand anderer, der es für dich lösen könnte.

Buddha muss jeder selber werden … und keinem bleibts erspart. 🙂

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Ethik.

(Dieser Beitrag baut auf dem letzten Beitrag: „Das Selbst“ auf.)

In alter Zeit hatte die Ethik in der Spiritualität einen sehr hohen Stellenwert und grenzt sich darin klar vom heute modernen „spirituellen Faschismus“ ab.

Ich möchte in diesem Beitrag nicht über ethische Verhaltensregeln diskutieren, sondern die Intention der Spiritualität zur Ethik betrachten.

Ethik darf im Ausdruck ganz persönlich sein und hat auch wenig damit zu tun, dass ich mich persönlich nicht abgrenzen dürfte, sprich, der Dualität der Welt „gerecht“ sein dürfte.

Die Ethik der traditionellen Spiritualität fußt auf der im letzten Beitrag diskutierten Erkenntnis des Selbst: „Letztlich, egal wie es dual (persönlich) erscheinen mag, ist alles dasselbe Selbst.“

Und das ist für die persönliche Verdauung (Verständnis) ein harten Brocken: „Wie soll ich die Welt verdauen?“ Sprich: zu einem „sinnvollen“ Gesamtbild kommen.

Wer kennt nicht die nach allen Seiten ausufernde Weltbeschreibung Buddhas?

Auch wenn ich weiß, dass alles in dieselbe Quelle mündet, ich sie wahrnehme: ich sehe nicht wie die Dualität in ihr verknüpft ist.

Vieles bleibt daher vorerst spekulativ.

Was hat die Ethik nun für eine Bedeutung im Thema?

Ich muss diese Erkenntnis emotional zulassen können. Auch in der ganzen politischen Diskussion: „Alles ist ein Wesen…“

„… und nur meine Feinde nicht.“ … fällt aus, gibt es nicht.

Was hat das für Konsequenzen, persönlich? Und das ist das Thema „Ethik“ im Kontext der Selbsterkenntnis.

Jedoch ist es noch viel „schlimmer“ (was heißt: im Wesen anspruchsvoller).

Ich stehe nun nicht nur allein, sondern auch in der realen Verwirrung um mich selbst: Der dualen Frage nach mir selbst.

Und in ihr gibt es auch keinen Ausgang mehr: Ich befinde mich ganz real in der „Verwirrung“ um mich selbst. Ich erscheine als Mensch, aber weiß nicht, wer ich bin. Als diese Quelle, die sich selbst als Mensch ausgespien hat.

Ich weiß nicht: Warum? Ich weiß nicht: Wozu? Ich weiß nur, dass wir in der Identitätsfrage „Schlafwandler“ sind. Von den Ideen um uns selbst „Geblendete“.

Es gibt nicht einmal eine Lösung, die ich nicht selbst finde. Und dieses Frage richtet sich an alle Lebewesen.

Ich bin dieses Wesen, das sich in sich selbst wie verirrt hat, von Träumen und Albträume heimgesucht wird, wer oder was es sei:

„Ich weiß nicht, wer ich bin.“

Und hier ist jeder „Buddha, der Bodhi, das Selbst auf der Suche nach Erleuchtung. Denn: Wäre das geklärt, wäre alles geklärt.

Und alles Leid auf einen Schlag gestillt.

Aus unserer Perspektive ist Buddha noch gar nicht geboren. Er steht vielmehr sinnbildlich für ein Ziel des Selbst:

Die Selbsterkenntnis der dualen Natur des Selbst. Hat es sich in seiner dualen Natur „verstanden-begriffen-erkannt“ hat es erst wirklich „persönliche Macht“ über sich selbst, agiert bewusst. Erwacht von der unbewussten zur bewussten Aktion.

Als sei das ganze Universum der Klärung dieser Frage geschuldet:

Die Wirklichkeit selbst weiß nicht persönlich, was und/oder wer sie ist.

Und sie bastelt an der Persönlichkeit, in der sie sich selbst versteht.

Und der Antrieb ist gewaltig, denn es ist letztlich die einzige Frage, die wirklich Bedeutung hat.

Und niemand weiß, ob eine Antwort möglich oder unmöglich ist.

Ich kann nicht sehen, was erst Buddha sah.

Aber alles ist ein Baustein an diesem Blick, der alles erhellt: an der Erleuchtung des Selbst.

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Das Selbst.

Als Bodhidharma vom chinesischen Kaiser gefragt wurde, wer er sei, antwortete er: „Ich weiß nicht, wer ich bin.“ So die Legende.

Wie kann das sein, dass wir einerseits von Selbsterkenntnis sprechen: „Nun weiß ich, was (wer) ich bin“, und diese Antwort für das menschliche Verständnis bedeutet: „Ich weiß nicht, wer ich bin.“?

Je klarer ich mir meines Seins als das Selbst bewusst bin – bewusst wahrnehme, was ich bin – desto weniger weiß ich, wer ich bin:

„Ich weiß nicht, was das ist, was ich bin.“ Und es ist sogar ein: „Ich weiß nicht, was das ist, was wir sind.“ Warum?

In der Wahrnehmung des Selbst verschmelzen Subjekt und Welt (die auch alle anderen erscheinenden Subjekte umfasst) zu einer Wahrnehmung, die ich als „die Wahrnehmung der Wirklichkeit“ bezeichnen würde.

Ich spüre und empfinde auch klar, dass dies die Wirklichkeit hinter allen Subjekt(en) und Objekt(en) ist, aber sie ist „nondual“: zwischen Subjekten, Objekten und Wirklichkeit gibt es substanziell keinen wahrnehmbaren Unterschied.

Alles besteht aus demselben „Stoff“. Und das Wort „Stoff“ ist der Dualität der Sprache geschuldet, denn diese „Stofflichkeit“ ist zwar sinnlich spürbar, aber erscheint dem Verständnis inhaltlich leer. Daher die Begriffe „Nichts“ und „Leere“ für das Selbst im Buddhismus.

Ich könnte auch sagen: „Ich weiß nicht, was ich über diese Persönlichkeit hinaus bin, als die ich mir selbst erscheine.“

Ich kann so meinen Ursprung als das Selbst wahrnehmen, jedoch nicht mehr inhaltlich von diesem Selbst wahrnehmen als ich als Persönlichkeit (Körper) wahrnehmen und interpretieren kann.

Diese persönlich Wahrnehmung geschieht schon immer vor dem Hintergrund der Selbstwahrnehmung: „Ich bin. Alles ist als das Selbst ein Ich. Alles, was ist, bin ich.“

Jedoch kann ich das persönlich nicht in der Welt beanspruchen.

Im letzten Beitrag sprach ich vom Baum und seinen Früchten. Als Persönlichkeit bin ich nur diese Frucht am Baum. Und das ist alles in gleicher Weise, ob Brennnessel, Streifenwanze, Libelle, Reh oder Mensch. Ja, selbst jedes Atom.

Nichts ist substanziell mehr oder weniger dieses Selbst.

Worin sie sich unterscheiden, ist in der Persönlichkeit und damit im Verständnis des Selbst (dessen, was ist).

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