Ich schaute eine Doku zur Quantenphysik.

Und ich war erstaunt, wie gut der Welle-Teilchen-Dualismus auch auf das Thema „Ich“ passt.

Die Perspektive auf das Ich als Welle wäre hier seine Erscheinung als Persönlichkeit. Die Perspektive auf das „Ich“ als Teilchen: das Ich als das eine Selbst.

Je länger ich mir das betrachtete, desto mehr faszinierten mich die Parallelen, als verhielte sich das Ich wie ein Photon.

Richte ich meine Aufmerksamkeit ganz auf die Erscheinung des Ich als Welle (Persönlichkeit), wird sein Sein als „Teilchen“ wie unsichtbar. Und greife ich als die Aufmerksamkeit nach seiner Natur als „Teilchen“ (dem absoluten Hier, dem einen Selbst), wird seine Existenz als „Welle“ (Persönlichkeit) wie unsichtbar.

Die Unschärferelation in der Quantenphysik.

Vor vielen Jahren stellte ich einmal die These auf, dass das Universum möglicherweise nur aus einem einzigen Photon besteht – und alles, was wir wahrnehmen, die Bewegungsspur dieses einen Photon wäre.

Jedoch: alles graue Theorie. Was weiß ich? 🙂

Betrachte ich mir nämlich dann das „Ich“ als „Teilchen“ – worin ich absolut still und in sich zentriert erscheine, ist das nicht so, wie ich mir ein Teilchen vorstelle. Es ist konturenlos (gestaltlos) und hat keine erkennbare Größe mehr. Was ein Teil, als Teilchen in der Veranstaltung sein soll, erscheint als „das Teilchen“ betrachtet wie die Hülle zur Gesamtveranstaltung Universum: das Ich als „Teil(chen)“ „größer“ als die Gesamtveranstaltung und alles findet im Teilchen statt.

Von „innen“ betrachtet erscheint das Ich als „Teilchen“, von „außen“ betrachtet als Welle.

Aber Vorsicht: im Ich sind schon „innen“ und „außen“ nur perspektivische Wahrheiten. Im Grunde gibt es nicht einmal ein wirkliches „innen“ und „außen“ des Ich.

Je umfassender ich Ich betrachte, desto mehr scheint Ich sich jeder festlegbaren Wahrheit zu entziehen.

Und dann ist hier nur noch ein gestaltloser Funke, der nicht nur hier ist, sondern das Hier, das Ich, selbst ist. In seiner völligen Leere an Gestalt nicht mehr zu greifen, aber im Wesen absolut „still-klar-präsent“.

Das „Teilchen“ ist im Wesen das Nichts, das sich wie in sich selbst „spiegelt“?

Was weiß ich? Zum Glück ist es völlig einfach, Ich zu sein. Ich muss mich dazu nicht verstehen. 🙂

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Vormittags

bin ich meist mit dem Rad unterwegs, nachmittags schaue ich gerne YouTubes, wobei das alle Themen umfasst, denn ich genieße es derzeit, mich nur darüber zu wundern, was es alles gibt und was die Leute so treiben.

Darunter auch immer mal wieder etwas zum Thema. Und dazu gibt es auch wirklich schöne Beiträge, aber alle haben denselben Mangel, wie mein Geschreibe zum Thema auch.

Ihnen fehl diese völlige „Einfachheit“ (nicht nur im nondualen Sinne 🙂 ), die das Selbst ausstrahlt. Einfach eins nach dem anderen, es ergibt sich von selbst in der unbestechlichen Logik des Selbst.

Aber sobald ich diese Logik, die mich als humanes Ereignis schwerelos trägt, verstehen will, gleicht das Selbst einem Abgrund im Wissen.

Das Selbst zu sein ist so primitiv einfach, das jede „Lehre“ oder „Belehrung“ darüber gerne wie ein Hohn erscheint.

Und doch hat das Thema sozial ein unglaubliches Potenzial … theoretisch.

„Mal etwas runterkommen.“

Was hier passiert, ist so „abgefahren“ und eigentlich unvorstellbar, dass erst einfach nur darüber Staunen völlig genügt.

So ist zu vielen dieser Aussagen in mir ein impulsives „Ja“, andererseits sehe ich auch ihre soziale Impotenz.

Der Ur-Perspektive, auf der jede Persönlichkeit aufsattelt, ist in Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt im Wissen nicht beizukommen.

Sie erscheint aus der persönlichen Perspektive vergleichbar mit einem leeren Bildschirm, der aber „an“ ist. Der Bildschirm ist also beleuchtet (nicht aus, „schwarz“), aber es ist einfach nichts zu Sehen, auch wenn das Wahrnehmen selbst wach bleibt.

Und das ist das Rätsel um das Bewusstsein. Es ist auch da, wenn gar nichts ist, nicht einmal Raumzeit. Alles was war, ist, sein wird, erscheint in einer leeren Blase vereint, die keinerlei Ausdruck noch Größe bedarf, um jeden potenziellen Inhalt zu tragen.

Das „Ich Bin“

Im „Ich Bin“ zu verweilen ist angenehm, da ich im Sein einfach auf das schrumpfen kann, was gerade ist, ohne das Gefühl, dadurch etwas zu verlieren (denke ich nicht ständig daran).

Im „Ich Bin“ kann nichts wirklich verloren gehen. Das ist durchaus praktisch.

Im „Ich Bin“ eilt auch nichts so wirklich. Was könnte in der Ewigkeit eilen? Sie schafft so viel Zeit wie sie „will“ (Vorsicht 🙂 ).

Alle Persönlichkeiten hängen an dieser „Nabelschnur“ des Selbst, ursächlich in der leeren Selbstblase beheimatet zu sein. 🙂

Ich kann so das Selbst erkennen, aber sehe auch immer mehr, wie schier unmöglich es für menschliches Wissen ist, das Selbst zu verstehen.

Aber das müssen wir auch nicht, nur kann es heilsam sein, selbst zu sehen, wie unergründlich das Selbst auch nach der Selbsterkenntnis ist.

So finde ich zwar fast alle Themen interessant und spannend, aber das spannendste Thema ist eben das, was im Hintergrund des bunten Budenzaubers lauert … eine geheimnisvolle Weite.

Und an der zu schnuppern, lässt die meisten menschlichen Themen auch wieder als relativ „unwichtig“ dastehen. Wie ein „Thema verfehlt“.

Alles hängt mit mir zusammen, mit diesem „ich“.

Mich selbst zu sein ist unglaublich einfach, es geschieht einfach, es ist Raumzeit. Schwerelos. Aber versuche ich mich selbst in diesem Sein zu verstehen, blicke ich in einen schier unendlich tiefen „Abgrund“, der keinen Boden zu haben scheint.

Andererseits ist es völlig einfach, diesen „Abgrund“ selbst zu sein. Um ein Abgrund zu sein, muss ich nicht seinen Boden erkennen können.

Im „Ich Bin“ stehe ich auf dem einzig festen Boden im Ereignis, aber er hat keinerlei Substanz. Stehe ich nun auf Boden oder Bodenlosigkeit? Sie unterscheiden sich hier nicht mehr.

So ist das Thema im Sein unglaublich einfach, aber im Verstehen wie ein unauflösliches Rätsel.

So wie jede persönliche Wahrnehmung eine in sich geschlossene Detailwahrnehmung des Selbst auf sich selbst ist, so ist es nicht die Persönlichkeit, die sich selbst wahrnimmt, sondern jede Persönlichkeit wird durch dasselbe Selbst wahrgenommen.

Wer bin ich? In dieser Frage, die Vielfalt betreffend, habe ich nur diese persönliche Wahrnehmung und Interpretation als Mensch.

Und von dem, was ich drüber hinaus bin, habe ich nur eine „leere Blase“

und die Antwort auf die Frage: „Wer bin ich?“ lautet hier für mich: Keine Ahnung, als wäre mein Leib in einer dunklem Weite völlig unbewusst.

Es ist ja schon lächerlich wenig, was wir darüber wissen, was wir als Mensch überhaupt sind. Jeder empfindet zwar ganz natürlich, ein Mensch zu sein, aber bei Lichte betrachtet weiß niemand wirklich, was ein Mensch ist.

Etwas zu sein ist unglaublich einfach, da ich es persönlich nicht tun muss.

Aber tue ich etwas, zum Bespiel mich selbst verstehen zu wollen, wandle ich im „Darkroom“ des Selbst.

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Mein Garten ist wieder komplett verwildert.

Kommt die monatliche Mähtruppe, um die Straße zu mähen, dreht sie schon zeitig vor meinem Haus ab. Denn hier ist es für alle sichtbar „egal“, „verwahrlost“.

Ich bin derzeit, habe ich eh keine Antwort, am liebsten im Leben „verwahrlost“, ein Gewächs mit möglichst wenig Aufwand. 🙂

Und hier schwindet derzeit die „soziale Komponente“, die mir bisher noch wichtig war.

Vielleicht kommt es wieder, was weiß ich, derzeit bin ich am liebsten ein Tier in der Wildnis des Lebens. 🙂

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Derzeit habe ich wenig zu sagen

und treibe am Liebsten durch den Tag, etwas radeln, etwas Pilze und Kräuter sammeln, ein wenig Holz machen – zudem beschäftige ich mich mit KI-Modellen, die ich auf meinen Rechner lade.

Es macht auch keinen großen Unterschied, ob ich meditiere oder sonst etwas mache. Zur „Hälfte“ bestehe ich aus Nichts und das ist absolute Gegenwart – alles andere kommt erst, was ein zentriertes Selbstgefühl erzeugt.

Alles nicht wirklich wichtig – aber unterhaltsam. Und würde ich das Selbst mit einem KI-Modell vergleichen, lasse ich ihm einfach weitgehend kreative Vollmacht in meiner Tagesgestaltung.

Ist das Denken langsamer, erscheinen die Sinneseindrücke klarer und reiner, was heißt: stiller, denn der empfundene Lärm ist erst das Denken.

Im Wesen ist die Welt völlig still, und niemand hat eine Ahnung, was sie ist.

Ahnung ist immer Gedanke. 🙂

Über den Wahnsinn der Politik will ich mich auch nicht mehr aufregen – wenn das Selbst „meint“, dass … Schulterzucken meinerseits.

Überhaupt soll jeder machen, was sie oder er will, und viele gute Ratschläge habe ich auch nicht.

Es ist einfach angenehm, zur „Hälfte“ „daheim“ zu bleiben. Das ist empfunden eine angenehme emotionale Distanz zur Aufregung.

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Schwitzend im kühlen Wind

hatte ich mir den Nacken unterkühlt und laufe seit drei Tagen mit einem „steifen Genick“ herum. Zum Glück sind nun die Schmerzen erträglicher.

Da sitze ich dann nachts für Stunden jammernd in Meditation, Aua, und ich komme mir so lächerlich in jedem Anspruch vor.

Und wie ich alles laufen lasse, sehe ich wieder die Hyperkoordination, die ich derzeit eher als Mikrokoordination bezeichnen würde, da es fast alles sozial völlig unbedeutende Ereignisse sind, die sich von selbst „koordinieren“.

Heute Nacht war das blaue Licht sehr intensiv am Wabern, aber in bin vorsichtig in jeder Antwort darauf, was es sei.

Gerade wegen der nondualen Natur des Ich – ich darf auch sagen: Wirklichkeit = Ich – kann sich im Hintergrund dieses Ich alles mögliche verbergen.

Nur was deute ich in dieses „Potenzial“ hinein? Mehr als diese Persönlichkeit ist nicht sichtbar – und zur Persönlichkeit zähle ich auch die Welt.

Das Bild der Welt und das des Menschen von sich selbst sind ein Bild. In seiner Weite erscheint das Ich persönlich unpersönlich. Es ist zwar alles Ich, aber eben nicht alles ist Baustein meiner Persönlichkeit.

Der gesamtkosmisch Ichanteil erscheint hier persönlich als „Du“ (Objekt).

Die Persönlichkeit blickt in das eigentliche Ich, das durch die Persönlichkeit blickt. Und das ist, realistisch gesehen, die „Domina“, die die Persönlichkeit regiert.

So machtlos, bedeutungslos, hilflos … aber eben, andererseits, auch wieder getragen. Wenn ich erkenne, das ich ungetrennt zum Ich bin, erkenne ich auch, dass es mich trägt, was entspannend empfunden wird. Andererseits:

Es trägt nicht unbedingt dort hin, wo ich hin wollte. Im Grunde stehe ich in Ohnmacht vor mir selbst – als Mensch. Ohnmacht ist persönlich gerne auch gruselig, gerade blicke ich in den eigentlich Abgrund persönlicher Ohnmacht.

Gestern schaute ich mir etwas zu Hannah Arendt an: „Die Banalität des Bösen“.

Hat mich fasziniert. Es ist ja nicht nur einfach „Banalität“. Es ist einfach Blindheit. Man könnte auch sagen: „Maya“.

„Maya“ ist nicht die Wirklichkeit selbst, sondern das Bild, das ich persönlich aus ihr interpretiere. Und da hat der Mensch natürliche Grenzen.

Er nimmt die Welt zwar durch die Sinne wahr, aber das Bild, zu dem er diese Sinneseindrücke ordnet, bleibt immer eine persönliche „Fiktion“.

Und wie ich mich mit meiner nondualen Natur „konfrontiere“, mich selbst in ihr zu sehen versuche, ist dort ein schier unendlich weiter Raum möglicher Bedeutung. Aber es ist auch der Raum der Fiktionen, der „Trugbilder“.

„Wer bin ich?“ und „Was ist das Universum?“ sind im Wesen ein- und dieselbe Frage. Die Antwort ist hier: „das Universum“.

Aber was ist es? Wie kann sein, dass es ist? … Wie kann sein, dass ich bin?

Und schaue ich in diesen Raum, erscheinen mir die meisten sozialen Fragen wenig bedeutungsvoll. Die diskutieren in allen über etwas, was wir noch gar nicht wirklich kennen – aber tun so, als wüssten wir, wo es lang geht.

Andererseits ist das auch nur meine Wertung, denn Wert hat alles gleich durch seine Existenz. Jedes Detail gehört zum Gesamtbild. Und sei es die tiefste Verwirrung. Ein Gesamtkunstwerk in dem ich persönlich erscheine… ja wer?

Keine Ahnung, denn in der nondualen Natur des Ich ist keine Grenze auszumachen. Und beschreiben kann ich etwas nur an seiner Kontur.

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Die Tage sind trocken und sonnig.

Gestern und vorgestern wurde ich nicht nur reichlich gefüttert, ich hatte mich entschlossen, mal wieder Brennholz zu sammeln.

Ganz gemütlich mit Fahrrad, Anhänger und Fuchsschwanz. Ich hab zwar meine Elektrosäge, aber es eilt ja nicht. Zeit ist vor dem Hintergrund der Ewigkeit gesehen weniger eine Größe, die von Mängel behaftet scheint: „zu wenig, zu viel …“ – sie erscheint mir inzwischen mehr als eine Größe, die untrennbar Mitausdruck des Ereignisses ist. Ist ein Baum 15 m hoch, ist er weder zu groß noch zu klein: er ist einfach 15 m groß.

Derzeit bin ich in einem Waldstück, von dem ich dachte, dort ist kaum etwas zu finden. Aber wie ich im Wald stehe, wundert es mich immer wieder, wie viel Holz ich entdecke, das ich auf den ersten Blick gar nicht sah.

Das meiste ist „Charme“, also Hainbuche. Und die wächst gerne wie ein Busch, wird sie in der Niederwaldwirtschaft zur Brennholzgewinnung missbraucht, wie hier. An diesen „Baumbüschen“ fallen immer wieder Stämmchen dürr. Dürrständer.

Die ernte ich derzeit am liebsten, ca. armdick, gut zu sägen, da trocken relativ leicht. Ich kann den Anhänger voll beladen.

Das dünne Holz ist zwar einiges an Mehraufwand, gemessen am Heizwert, aber ich habe keine Lust auf dicke Stämme mehr.

Schaue ich mir alte Bilder an, sehe ich oft, dass früher meist nur dünne Stämmchen und Äste verheizt wurden. Das ist ohne Motorsäge, Traktor u.s.w. die einfachste Methode, um mit reiner Muskelkraft das eigene Brennholz zu sammeln.

Mich erstaunt auch immer wieder, wie still die Welt abseits des menschlichen Getöses ist. Es gibt ja nicht nur den akustischen Lärm, sondern – weit dominanter – den gedanklichen Lärm. 🙂

Solche ganz einfachen Tätigkeiten können in ihrer Stille sehr befriedigend sein. Wie erstaunlich bunt die Natur doch ist, die Gerüche, Farben, Formen, Insekten, Pilze, Moose, Würmer, Vögel.

Wie auch immer, nachts meditiere ich gerne 2 bis 3 Stunden, denn das brauche ich derzeit, um mich von der Nachrichtenlag wieder „loszulösen“: „Was da was?“ 🙂

Einen schönen Tag wünsche ich.

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Relativitätstheorie und „Geist-Yoga“.

Wenn ich mich nach der Allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein der Lichtgeschwindigkeit annähre, wird perspektivisch die Zeit langsamer und der Raum schrumpft.

Für ein Photon, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, existiert so (aus seiner Perspektive) weder Raum noch Zeit. Beide schrumpfen mit der Lichtgeschwindigkeit auf Null.

Und genau so fühlt sich Gewahrsein („reines Bewusstsein“) an. Es ist, aber in der Perspektive (als „reines Licht“) existieren wahrnehmbar weder Raum noch Zeit. Um Raumzeit wahrzunehmen, muss ich mich langsamer als die Lichtgeschwindigkeit bewegen (als Persönlichkeit).

Ich vermute daher, dass Gewahrsein als die Selbstwahrnehmung des Ich auf seinem höchsten Energielevel („Lichtgeschwindigkeit“) betrachtet werden könnte.

Es ist für mich eine interessant Frage, wie sich Spiritualität und Naturwissenschaft zu einem einheitlichen Weltbild vermählen könnten. Und gerade die Relativitätstheorie bietet dazu interessante Ansätze.

Die Spiritualität untersucht den nondualen Aspekt (nonduale Perspektive), die Naturwissenschaft die Dualität (Vielfalt = duale Perspektive). Letztlich gehören sie zusammen. Sie sprechen beide aus verschiedenen Perspektiven vom selben Sein.

Wie gelingt nun hierbei die Vermählung von Bewusstsein und Materie? Sprich, wie gehören sie zusammen? Spirituell gesehen (aus der höchsten Perspektive) ist Materie und Bewusstsein dasselbe: Materie IST Bewusstsein, Bewusstsein IST Materie (als die eigentliche „Substanz“).

Wie verbindet sich Subjekt und Objekt zu einem beschreibbaren Modell?

Ich empfinde die Relativitätstheorie so genial, da sie eine Beschreibung der Dualität findet, die zuvor unvorstellbar war, ein wahrer Geniestreich.

Und ich empfinde, dass gar nicht so viel fehlt, um auch analog ein brauchbares neues „spirituelles“ Modell des Ich zu zeichnen.

Es gibt so viele faszinierende Parallelen der Relativitätstheorie mit spirituellen Erfahrungen, dass ich optimistisch bin, dass irgendwann jemand solch ein Modell zeichnen könnte.

Das Weltenmodell der Spiritualität ist doch sehr antik, was nicht heißt, dass es schlecht ist. Er heißt nur, dass das Potenzial zu einem besseren Modell vorhanden ist, ein Modell, das das Weltenmodell Buddhas so in eine tieferes Verständnis führt, wie es das mechanistische Weltbild durch die Relativitätstheorie Einsteins erfuhr.

Ein Modell des Ich, auch in seiner „Physik“.

Ich bin einfach zu doof dazu. Wo ich auch ansetzte, ich ende im Nichts. 🙂

Wie gehören alle diese Perspektiven in einem Modell zusammen? Alles dehnt sich für mich undurchschaubar verworren und schier unendlich aus und verzerrt sich extrem… und trotzdem hängen alle Fäden ganz natürlich und schwerelos zusammen… koordiniert sich das Ereignis jenseits meiner Vorstellungskraft und meiner persönlichen Planungsfähigkeit.

In einem tieferen Verständnis dieser Selbstkoordination könnten wir viel tiefer (als Verständnis) an der Intelligenz dieses Ereignisses partizipieren.

Und das werden wir wohl zwangsläufig auch müssen.

Der Geist-Yoga hört nicht irgendwann auf: Da ist das Ziel. Der Geist-Yoga entfaltet sich weiter mit der Raumzeit, dem Ausdruck der ihn treibenden Intelligenz..

Leben ist Ausdruck des „Geist-Yoga“. Und hier wird es dann wieder zu seinem eigentlichen Ziel.

Dem ich entkommen wollte begegne ich in einem tieferen Verständnis neu.

Im Erwachen erkenne ich die ewige Natur des Ich, aber das ist nicht das Ende der Reise. Das ist eine Perspektive, die so wahr ist wie alle anderen auch…

nur, wie gehören sie zusammen?

Solch ein Modell wäre eine Revolution, nicht nur politisch.

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Die Praxis des Geist-Yogas (2).

Ziel dieses Asanas ist, mein Denken so weit zu beruhigen, bis eine stille Heiterkeit zu spüren ist, die sich wie in den Hintergrund des Fühlens einschleicht, leise. Die erst einmal gerne fast unbemerkt bleibt.

Jedoch, wie das Denken stiller wird, wird das Fühlen viel intensiver empfunden.

Das vertiefend Beruhigen des Fühlens.

Das Fühlen: Das emotionale Pferd, auf dem das Denken reitet, aber nun die Dringlichkeit verliert, darauf regieren zu müssen.

Die mein Denken treibende Ebene ist das Fühlen. Und ohne Fühlen fehlt dem Denken die Energie. Und damit auch die Lieblingsbotschaft des Denkens, permanent einen Mangel zu verkünden: Das braucht es noch, das muss weg, das muss erledigt werden, und überhaupt: Was gibt es zu Mittag?

Der Verkünder reitet auf dem Fühlen. Und das Fühlen ist ein permanenter Mutant. Gerade fühlte ich mich noch wohl, nun zwickt es da, plötzlich sieht alles betrüblich aus, persönliche Existenz wie ein ewiges Fegefeuer. Und wie er in ihm auf ewig gefangen schien, flattert der Schmetterling des Fühlens wieder woanders hin.

Ein Schmetterling, den kein Gefühl dauerhaft binden kann und der doch alle kostet, wie Nektar der Blüten persönlichen Erlebens, die er besucht.

Ich muss mich nicht gut fühlen, ich muss mich nicht schlecht fühlen:

Ich fühle einfach, was zu fühlen ist, nicht was ich meine, dass sein sollte: Einfach das, was hier ist.

Und wie ich bewusst koste, intensiv wie sie sind: Gefühle, so sehe ich als Denker nicht nur mit direkten Auge, was mich treibt. In dieser direkten Betrachtung verliert sich auch die empfundene Dringlichkeit, auf jedes Gefühl „hören“ ( regieren) zu müssen.

Ich darf diesen bunten Ritt durch den Tag, der weit mehr eine Berg- und Talfahrt ist, als oft bewusst, auch einfach wie eine Achterbahn genießen: Die Achterbahn des Fühlens.

Eintauchen ins Fühlen ist hier andererseits dieses Loslassen, das die hintergründige Heiterkeit erzeugt. Ich sehe das, was mich als Denker treibt, aber darf ihm auch einfach nur zuschauen.

Kann ich das nicht, bin ich als Denker empfunden der Getriebene, den das Fühlen bunt (und sich der treibenden Kraft des Fühlens weitgehend unbewusst) durch den Tag jagt.

Was mich treibt, ist nicht das Denken, sondern das Fühlen, das das Denken treibt. Frei im Fühlen wird erst der, der ihm ins Auge schauen lernt.

Im Fühlen begegnet das nonduale Bewusstsein der dualen Energie. Dominiert im Denken das nonduale Bewusstsein, dominiert im Fühlen die duale Energie.

Die „brodelnde Urkraft“, die sich im Lichte des Bewusstseins ordnet.

Es gleicht einer geheimnisvollen Fähigkeit des nondualen Lichtes, die duale Energie an ihre nonduale Natur zu „erinnern“. „Licht“ in sie zu bringen.

Und wie das sich selbst bewusste Licht direkt auf das Fühlen fällt, so entfaltet es auch hier seine ordnende Natur.

Und der Betrachter, als direkter Ausdruck des betrachtenden Bewusstseins, tut nicht mehr als dieses Licht zu sein. Ordnen tut sich alles von selbst, wird es bewusst wahrgenommen.

Ich ist die integrative Kraft des Bewusstsein, ihr unmittelbarer Selbstausdruck.

Ich fügt alle scheinbaren Einzelteile wieder zusammen, baut aus ihnen eine Gesamtfigur.

Jede Persönlichkeit ist der Versuch (besser: die Eigenschaft) der ordnenden (Einzelteile in einen gemeinsamen Tanz versetzenden) Kraft des Bewusstseins.

Energie scheint ein unbewusstes Chaos zu sein, ist aber im Wesen so nondual wie das Bewusstsein selbst. Es teilt und es ordnet sich in seinen Teilen gleichzeitig, da alle Teile wie ein magisches Band verbindet.

Dasselbe „Ur-Teil“ zu sein, das nie ganz wirklich zu zwei Teilen wurde.

Und dieses magische Band, nicht wirklich zwei zu sein, versetzt das Universum in einen sich ordnenden Tanz: die uns erscheinende duale Welt.

Und hier werde ich selbst erst einmal zu nichts und alles zu einem Objekt.

Der, dem nichts gehört, dem mangelt es auch an nichts, gar nichts. Wem absolut gar nichts mehr gehört, dem kann es unmöglich an etwas mangeln.

Schaut sie doch an, denen so vieles gehört (relativ gesehen). Sie können vieles verlieren. Aber was will der gewinnen oder verlieren, der nichts ist und dem gar nichts gehört?

Und plötzlich, schlüpft er durch das Nadelöhr des Nichts, gehört ihm alles, ohne dass ihm etwas davon gehört. Und er ist der reichste Mann der Welt.

Aber nur wer nichts ist, nichts hat, nichts kann, nicht einmal Yoga … der das ist, was er ist … und diese Heiterkeit verspürt… dessen, das ohne eigentliches Bedürfnis ist.

Unerklärlich völlig zufrieden mit sich selbst. Ja, welchem Selbst?

Das, was ist.

Die unerklärliche Heiterkeit des reinen (nondualen) Bewusstseins.

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Die Praxis des „Geist-Yogas.“

Was ich hier zur Praxis des Geist-Yogas schreiben will, orientiert sich primär an meiner eigenen Erfahrung und mag Anregung, aber soll kein „Gebetbuch“ sein.

Die Beruhigung des Geistes.

Das Hauptthema im Geist-Yoga ist die Beruhigung des Geistes, also des Denkens. Das Denken ist eine Körperfunktion. Persönlich empfundene Klarheit geht von einem beruhigten Denken aus, das gewöhnlich wie ein Schmetterling umherflattert.

Da das Denken mit allen anderen Körperfunktionen zusammenhängt, kann ich hier einen psychosomatischen Ansatz wählen: Den Geist über den Körper beruhigen. Effektiv erweist sich hier ein aufrechter Sitz, wobei mir persönlich der sogenannte „Schmetterlingssitz“ einer der geeignetsten erscheint.

Die Beruhigung des Körpers.

Ich setze mich aufrecht hin, die Fußsohlen berühren sich, die oberen Unterarme ruhen auf den Schenkeln, die Hände auf den Füßen, die Fingerkuppen berühren sich sanft. (Ich werde später eine Zeichnung dazu einfügen).

Durch die Berührung der Fußsohlen und der Fingerkuppen „mit sich selbst (der Gegenseite)“ erde ich mich körperlich in mir selbst: „keine vom Denken getriebene Körperaktivität“.

Die Beruhigung des Atems.

Ist so der Körper in seiner Haltung „beruhigt“, beruhige ich den Atem, indem ich sanft und tief in den Bauch atme. Nicht verkrampft oder angestrengt, sondern, soweit mir angenehm möglich, einfach tief in den Unterleib.

Der Schwerpunkt des Körpers wandert so empfunden nach unten (ins „Hara“). Der tiefere Schwerpunkt empfindet sich als festeren – in sich ruhenden – Sitz.

Die Beruhigung des Schmerzes.

Mit der Zeit tut dieser Sitz weh: Hüfte, Oberschenkel, Knie. Aber das ist kein „bug“ an diesem Sitz, sondern das nächste „feature“: Die Beruhigung des Fühlens.

Ich lasse mich in den Schmerz sinken, entspanne mich in den Schmerz. Hierzu atme ich wieder tief ins Hara, der Unterleib dehnt sich, empfunden in die Hüften und Oberschenkel. Ich löse bewusst in der Bauchatmung die durch den Schmerz automatisch entstehende Anspannung in der Muskulatur der Beine und lasse mich selbst empfunden mit dieser Entspannung in den Schmerz sinken.

Das treibe ich so lange, wie ich Lust habe und werde mit der Zeit entdecken, dass sich das Denken beruhigt, was sich durch ein hintergründiges Wohlgefühl äußert.

Ich beruhige es bei dieser Methode also nicht, indem ich mich als die denkenden Instanz darin bewusst zu manipulieren versuche, sondern indem ich mich als Denker über den Körper beruhige, auf dem ich als Denker aufsattle.

Das erst einmal nur zum Sitz, alles weiter später.

Erst der beruhigte Geist ist fähig zu einer tieferen „Introspektion“, die dann das „Wesen“ des „Geist-Yoga“ ist. Das „Labor“, in dem er stattfindet.

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Der nonduale Charakter des Ich.

Der Begriff „Ewigkeit“ aus der Mystik versucht den nondualen Charakter des Ich zu benennen.

Ramana bezeichnete ihn als „den Samen“, aus dem Persönlichkeit und Welt zusammen auftauchen und wieder absinken.

Aber im Wesen bleibt er ein Mysterium, denn selbst wenn alle Ereignisse zusammen „null“ ergeben, nichts, rein gar nichts, der nonduale Charakter des Ich erlischt dadurch nicht. Er bleibt derselbe wie mit den Ereignissen.

Er wird mit dem Universum nicht mehr und ohne es nicht weniger, noch steht er in einem wirklichen Widerspruch zu irgendeiner Erscheinung, also zur Dualität.

Die Aussage: „Die Welt ist nicht wirklich“ beruft sich auf den nondualen Charakter des Ich, was nicht heißt, dass die Welt nicht ist – vielmehr ist sie keine letztlich verbindliche Realität des Ich.

Der Begriff Schöpfung passt hier für die Welt ganz gut, finde ich, denn sie ist eher eine Option als verbindlicher Ausdruck: Sie könnte auch ganz anders aussehen.

Kann ich mich als Persönlichkeit definieren, kann ich das in meinem nondualen Charakter nicht mehr, denn er ist nicht einmal wirklich Zeit. Er ist auch nicht unendlich viel Zeit. Zeit ist in ihm schon Schöpfung („virtuell“).

Was soll das sein, was Zeit erst erschafft und mit ihr Raum?

Wie will ich das definieren? Es mag so viel Raumzeit geben, wie will, trotzdem bleibt sie im nondualen Charakter des Ich wie „nichts“, wie „nicht vorhanden“.

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei 🙂 , nein, er hat kein Ende, da er keinen Anfang hat.

Das persönliche Ich (das im Wesen dasselbe wie das nonduale Ich ist) hat Anfang und Ende, Geburt und Tod, aber das Ich, das es gebiert und trägt, ist in Anfang wie Ende schon eine Schöpfung seiner selbst.

Da ist nichts, woran ich es ans Kreuz nageln könnte, denn es ist (ich bin in ihm) wie jenseits jeglicher Form: leere Wirklichkeit.

Das Verständnis scheitert so an dem, auf was es fußt: Ich weiß nicht, was das ist, was ich bin: Ich weiß nicht, wer ich bin (Bodhidharma).

Buddha kann ich nicht begegnen, denn hier bin ich dann Buddha … und Buddha war schon immer „ein Geist“, in allem und jedem.

Die eigentliche Intelligenz hinter und in diesem Ereignis ist keine Hierarchie von Mächten, auch wenn sie sich so dual ausdrücken mag, sie ist „ein Geist“ und in tieferer Motivation und Kreativität ein völliges Rätsel.

Ein Mensch zu sein gleicht mehr einem Ausdruck der Kreativität dieses „Ur-ich“, als dass er eine verbindliche Verkörperung des „Ur-ich“ wäre.

Ich kann als Persönlichkeit, wie wir an den Mitwesen schon sehen, so ziemlich alles sein, auch vieles, was ich mir nicht vorstellen kann.

Als Mensch bin ich das Opfer der Kreativität eines Ur-ich, das ich nicht verstehe (als Mensch zumindest nicht), aber mit dem ich trotzdem untrennbar über die Identität (Ich) verbunden bin.

Und das weitestgehend ohne Mitspracherechte und ohne wirklichen Einblick in die tieferen Zusammenhänge.

Wer das „Ur-Ich“ knackt (versteht), knackt das Rätsel der Schöpfung, aber das menschlich Verständnis kann nicht über die Raumzeit hinausschauen. Es ist in der Schöpfung als Schöpfung.

Aber vielleicht kann es aus der Schöpfung auf das „Ur-ich“ schließen, nach dem Motto: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?

Am „Werk“ auf seinen „Meister“ schließen?

Jedoch: Nur was nichts wirklich ist, kann alles sein.

Und die Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen, dass es das alles sein kann, da es im Wesen nichts wirklich (verbindlich) ist.

Das gäbe ihm völlige Freiheit in der Form. Ein unendliches Schöpfungspotenzial.

Es sprich so vieles dafür, dass das Ur-ich für immer ein Rätsel bleibt, denn so ist es ewiges Potenzial der Schöpfung:

Der nonduale Charakter des Ich:

„Da ich nichts bin, kann ich alles sein, denn keine Gestalt widerspricht meiner wahren Natur.“

Wie halte ich das, das gestaltlos ist?

Indem ich es BIN. 🙂

Wie bin ich es?

Indem ich mich selbst als es erkenne:

„Verbleibe im Ich bin.“

Verstehen erzeug nicht „ich bin“, Verstehen findet im „ich bin“ statt.

„Ich bin“ ist der Rahmen des Gesamtereignisses, der alles umfassende Hintergrund. „Ich bin“ mag keine wirkliche Größe haben, aber nichts findet außerhalb des „ich bin“ statt.

Und das bleibt immer absolut in dich selbst ruhende Gegenwart, so wild und groß das Universum erscheinen mag.

Sein Hintergrund ist in seinem Nichts immer um sich selbst größer als alles zusammen, da in ihm nichts eine wirkliche (unabhängige) Größe hat.

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