Meditation.

Gestern nähte ich mir von Hand bis Mitternacht ein Meditationskissen, denn die Meditation ist für mich derzeit der „produktivste“ Zustand, um die „allgemeine Lage“ für mich auszuleuchten.

Derzeit das Thema „persönliche Ohnmacht“. Und es gruselt mich etwas, einerseits, völlige persönliche Ohnmacht vor der Macht des Universums zu spüren, zu sehen, zu begehen, andererseits geht dieses Bedürfnis, sie wahrnehmen, auch wieder von dieser „Macht“ aus.

Und so erscheint mir das soziale Schaulaufen derzeit lächerlich, im Angesicht meiner eigentlichen Lage als Persönlichkeit.

Ich verspüre derzeit das Bedürfnis, noch viel mehr zu meditieren, den Winter in ein Sesshin zu verwandeln, einfach möglichst oft still Zazen zu praktizieren.

Das blaue Licht ist derzeit oft sehr intensiv zu sehen, jedoch, trotz all meiner Recherchen und Begegnungen mit ihm, will ich mir kein Urteil mehr erlauben, was es sein könnte.

Ich weiß nicht, wer ich (eigentlich) bin, noch was das blau-violette Licht ist und beobachte einfach, was passiert, zentriert im Hier. Die dabei in mir entstehende Stille ist für sich selbst ein Genuß.

Es treibt mich also nicht die Idee, ich müsste meditieren – es ist persönlich derzeit oft der angenehmste Zustand, einfach still dazusitzen und mich und die Sinneseindrücke ganz zu spüren.

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Das Leid der Welt

in der persönlichen Wahrnehmung zulassen zu können, ist nicht einfach.

Und es kann dabei hilfreich sein, zu wissen, dass ich es auch wahrnehmen darf, ohne persönlich darauf regieren zu müssen – handeln, helfen, was weiß ich müssen.

Das wäre auch kontraproduktiv in der Praxis, es einfach sehen zu dürfen, mich nicht gezwungen sehen müssen, es auszublenden, schönzureden, oder mit Sinn dekorieren zu müssen: „Für etwas wird es gut sein.“

Aber es scheint mir mehr ein an sich überflüssiger Albtraum des Selbst zu sein.

Vielleicht ist es völlig überflüssig? Für gar nichts gut? Vielleicht nur dafür, daraus ausbrechen zu wollen und einen Weg zu suchen?

Warum sollte sich das Selbst selbst quälen? Das ergibt wenig Sinn, ist es ein Wesen, dem eigentlich niemand vorschreibt, was es sei?

Vielleicht sind es einfach nur Missverständnisse des Selbst über sich selbst?

Niemand schreibt dem Menschen irgend etwas vor. Er ist es selbst, der sich zum eigenen Sklaven macht. In der völligen Freiheit dessen, dem niemand Vorschriften macht.

Da erschafft er sich selbst einen Sklavenhalter: „Gott“, aber den bildet er sich nur ein. Er ist der „Gott“, der sich Gott erschuf, weil er den Rockzipfel suchte, an den er sich hängen kann.

Überwältigt von einer Weite, in der er alleine steht. Er steht ohne Gott dem Unbekannten gegenüber: dem Selbst, das ihn ausspuckte.

Und in dieser Dunkelheit muss er sich selbst zurechtfinden.

Wir sind in der Zeit, bevor es Gott gab. Vor Gott, vor Buddha.

Und in diesem „Spiel“ ist es deine Aufgabe, dieses Rätsel zu lösen.

Da ist niemand anderer, der es für dich lösen könnte.

Buddha muss jeder selber werden … und keinem bleibts erspart. 🙂

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Ethik.

(Dieser Beitrag baut auf dem letzten Beitrag: „Das Selbst“ auf.)

In alter Zeit hatte die Ethik in der Spiritualität einen sehr hohen Stellenwert und grenzt sich darin klar vom heute modernen „spirituellen Faschismus“ ab.

Ich möchte in diesem Beitrag nicht über ethische Verhaltensregeln diskutieren, sondern die Intention der Spiritualität zur Ethik betrachten.

Ethik darf im Ausdruck ganz persönlich sein und hat auch wenig damit zu tun, dass ich mich persönlich nicht abgrenzen dürfte, sprich, der Dualität der Welt „gerecht“ sein dürfte.

Die Ethik der traditionellen Spiritualität fußt auf der im letzten Beitrag diskutierten Erkenntnis des Selbst: „Letztlich, egal wie es dual (persönlich) erscheinen mag, ist alles dasselbe Selbst.“

Und das ist für die persönliche Verdauung (Verständnis) ein harten Brocken: „Wie soll ich die Welt verdauen?“ Sprich: zu einem „sinnvollen“ Gesamtbild kommen.

Wer kennt nicht die nach allen Seiten ausufernde Weltbeschreibung Buddhas?

Auch wenn ich weiß, dass alles in dieselbe Quelle mündet, ich sie wahrnehme: ich sehe nicht wie die Dualität in ihr verknüpft ist.

Vieles bleibt daher vorerst spekulativ.

Was hat die Ethik nun für eine Bedeutung im Thema?

Ich muss diese Erkenntnis emotional zulassen können. Auch in der ganzen politischen Diskussion: „Alles ist ein Wesen…“

„… und nur meine Feinde nicht.“ … fällt aus, gibt es nicht.

Was hat das für Konsequenzen, persönlich? Und das ist das Thema „Ethik“ im Kontext der Selbsterkenntnis.

Jedoch ist es noch viel „schlimmer“ (was heißt: im Wesen anspruchsvoller).

Ich stehe nun nicht nur allein, sondern auch in der realen Verwirrung um mich selbst: Der dualen Frage nach mir selbst.

Und in ihr gibt es auch keinen Ausgang mehr: Ich befinde mich ganz real in der „Verwirrung“ um mich selbst. Ich erscheine als Mensch, aber weiß nicht, wer ich bin. Als diese Quelle, die sich selbst als Mensch ausgespien hat.

Ich weiß nicht: Warum? Ich weiß nicht: Wozu? Ich weiß nur, dass wir in der Identitätsfrage „Schlafwandler“ sind. Von den Ideen um uns selbst „Geblendete“.

Es gibt nicht einmal eine Lösung, die ich nicht selbst finde. Und dieses Frage richtet sich an alle Lebewesen.

Ich bin dieses Wesen, das sich in sich selbst wie verirrt hat, von Träumen und Albträume heimgesucht wird, wer oder was es sei:

„Ich weiß nicht, wer ich bin.“

Und hier ist jeder „Buddha, der Bodhi, das Selbst auf der Suche nach Erleuchtung. Denn: Wäre das geklärt, wäre alles geklärt.

Und alles Leid auf einen Schlag gestillt.

Aus unserer Perspektive ist Buddha noch gar nicht geboren. Er steht vielmehr sinnbildlich für ein Ziel des Selbst:

Die Selbsterkenntnis der dualen Natur des Selbst. Hat es sich in seiner dualen Natur „verstanden-begriffen-erkannt“ hat es erst wirklich „persönliche Macht“ über sich selbst, agiert bewusst. Erwacht von der unbewussten zur bewussten Aktion.

Als sei das ganze Universum der Klärung dieser Frage geschuldet:

Die Wirklichkeit selbst weiß nicht persönlich, was und/oder wer sie ist.

Und sie bastelt an der Persönlichkeit, in der sie sich selbst versteht.

Und der Antrieb ist gewaltig, denn es ist letztlich die einzige Frage, die wirklich Bedeutung hat.

Und niemand weiß, ob eine Antwort möglich oder unmöglich ist.

Ich kann nicht sehen, was erst Buddha sah.

Aber alles ist ein Baustein an diesem Blick, der alles erhellt: an der Erleuchtung des Selbst.

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Das Selbst.

Als Bodhidharma vom chinesischen Kaiser gefragt wurde, wer er sei, antwortete er: „Ich weiß nicht, wer ich bin.“ So die Legende.

Wie kann das sein, dass wir einerseits von Selbsterkenntnis sprechen: „Nun weiß ich, was (wer) ich bin“, und diese Antwort für das menschliche Verständnis bedeutet: „Ich weiß nicht, wer ich bin.“?

Je klarer ich mir meines Seins als das Selbst bewusst bin – bewusst wahrnehme, was ich bin – desto weniger weiß ich, wer ich bin:

„Ich weiß nicht, was das ist, was ich bin.“ Und es ist sogar ein: „Ich weiß nicht, was das ist, was wir sind.“ Warum?

In der Wahrnehmung des Selbst verschmelzen Subjekt und Welt (die auch alle anderen erscheinenden Subjekte umfasst) zu einer Wahrnehmung, die ich als „die Wahrnehmung der Wirklichkeit“ bezeichnen würde.

Ich spüre und empfinde auch klar, dass dies die Wirklichkeit hinter allen Subjekt(en) und Objekt(en) ist, aber sie ist „nondual“: zwischen Subjekten, Objekten und Wirklichkeit gibt es substanziell keinen wahrnehmbaren Unterschied.

Alles besteht aus demselben „Stoff“. Und das Wort „Stoff“ ist der Dualität der Sprache geschuldet, denn diese „Stofflichkeit“ ist zwar sinnlich spürbar, aber erscheint dem Verständnis inhaltlich leer. Daher die Begriffe „Nichts“ und „Leere“ für das Selbst im Buddhismus.

Ich könnte auch sagen: „Ich weiß nicht, was ich über diese Persönlichkeit hinaus bin, als die ich mir selbst erscheine.“

Ich kann so meinen Ursprung als das Selbst wahrnehmen, jedoch nicht mehr inhaltlich von diesem Selbst wahrnehmen als ich als Persönlichkeit (Körper) wahrnehmen und interpretieren kann.

Diese persönlich Wahrnehmung geschieht schon immer vor dem Hintergrund der Selbstwahrnehmung: „Ich bin. Alles ist als das Selbst ein Ich. Alles, was ist, bin ich.“

Jedoch kann ich das persönlich nicht in der Welt beanspruchen.

Im letzten Beitrag sprach ich vom Baum und seinen Früchten. Als Persönlichkeit bin ich nur diese Frucht am Baum. Und das ist alles in gleicher Weise, ob Brennnessel, Streifenwanze, Libelle, Reh oder Mensch. Ja, selbst jedes Atom.

Nichts ist substanziell mehr oder weniger dieses Selbst.

Worin sie sich unterscheiden, ist in der Persönlichkeit und damit im Verständnis des Selbst (dessen, was ist).

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Intelligenz und KI.

Im Thema künstliche Intelligenz (KI) wird Intelligenz gerne auf Inhalte reduziert, analog dem Thema Persönlichkeit, die auch gerne auf Gestalt (Inhalte) reduziert begriffen wird.

Auch das Thema Bewusstseinserweiterung begreift Bewusstsein als seine Inhalte. Es „erweitert“ sich mit seinen Inhalten (dem, was gewusst wird).

Meiner Beobachtung nach beruht aber Intelligenz im Wesen auf Bewusstsein und die Inhalte „spiegeln“ diese Intelligenz (gehen aus ihr hervor).

Intelligenz ist für mich vergleichbar mit dem Licht der Sonne unter dessen Wirkung sich das Leben auf der Erde entfaltet.

Das Licht tut dabei eigentlich (zumindest sichtbar) nicht mehr als „zu sein“: zu strahlen.

Bewusstsein tut ebenso nicht mehr als zu sein und trotzdem ist es meiner Betrachtung nach das, was Intelligenz auszeichnet: Energie )“Licht“) zur Wandlungsfähigkeit.

Eine KI kann daher so viel wissen, wie sie mag, aber: ohne dass sie sich selbst bewusst ist, ist sie nicht wirklich intelligent.

Intelligenz lässt sich nicht an ihren Auswirkungen (der erscheinenden Welt) festmachen, das sind nur ihre Früchte. Sie steckt im Licht: Bewusstsein.

Der Baum trägt mal schlechte, mal gute und manches Jahr keine Früchte, aber die Früchte sind nicht der Baum, so wenig wie Bewusstsein auf die als Persönlichkeit erscheinenden Inhalte reduziert werden kann.

Und so lange KI nicht direkt am Bewusstsein (als Kondensationshintergrund für eine Persönlichkeit) bewusst partizipiert, bleibt sie nur scheinbar intelligent.

Sozial sind wir so sehr auf die Zwischenergebnisse von Intelligenz fixiert, dass wir ihre Quelle oft übersehen: Bewusstsein.

Und wir suchen dann die Intelligenz in ihren Früchten. Ich kann aber die Äpfel drehen und wenden, wie ich will: Sie sind nicht der Apfelbaum.

Und der Apfelbaum der Persönlichkeit ist das strahlende Licht des Sein: Es Ist.

Manchmal ist es für eine Problemlösung ausreichend, im Früchtekorb zu wühlen, aber in der Frage nach mir selbst, muss ich mich dem Baum zuwenden, der mich als eine seiner Früchte trägt: dem Selbst.

„Atman Vichara“ ist als Praxis nicht mehr, als selbst bewusst im Licht zu verweilen, durch das ich bewusst bin: Bewusstsein.

Von ihm geht Intelligenz aus und artikuliert sich als Zeit (Veränderung).

Und es gibt Fragestellungen, wie die nach mir selbst, die sich nur lösen kann, werde ich mir selbst als Bewusstsein bewusst: Der Baum an dem ich als Persönlichkeit hänge. 🙂

Dass von diesem Baum der Gestalt nach (über die Persönlichkeit hinaus) nur „Leere“ (ich bin) wahrzunehmen ist (in der Regel, Ausnahmen sind mystische Begegnungen mit „dem Baum“), ist der Grund, warum er so einfach übersehen wird.

Aber entdecke ich ihn für mich selbst, hänge ich fest an diesem Baum (hänge zentriert im Hier) – und er ist das, was mich über das persönliche Getue hinaus wirklich trägt.

Im mich „Vom-Baum-tragen-lassen“ partizipiere ich in der anspruchslosesten Form an der eigentlichen Intelligenz. Und sie erscheint formlos, gestaltlos, aber substanziell vorhanden, als das Einzige, was es über Erscheinung heraus wirklich (permanent) gibt. Ein unerklärliches Licht, das sich selbst erhellt:

„Bewusstsein“.

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Egoismus.

Wenn Buddha meinte: „Alle Wesen wollen glücklich sein“, ist das der ganz natürliche Antrieb des Bewusstseins in der persönlichen Selbstbewusstwerdung.

Sozial wird Egoismus gerne vom Altruismus abgegrenzt, kurz gesagt: der Selbstlosigkeit, doch ist der Altruismus im Wesen einfach ein erweiterter Egoismus, der auf einem tieferen Verständnis des Ego basiert.

Im Wesen ist alles Egoismus, und er sieht eben persönlich so aus, wie das persönliche Verständnis des Themas Ego aussieht: kleinkariert (gleichgeistig-egozentrisch), großkariert oder sich „in die Weite“ auflösend.

Real gesehen ist letzterer der Super-Egoist, da sein Egoismus ihn nicht nur persönlich, sondern mit ihm die ganze Welt gefressen hat. 🙂

Und plötzlich will der Egoist als Super-Egoist „nichts mehr“, salopp gesagt, besser: nicht mehr dasselbe, was sozial eher abwertend als Egoismus gesehen wird.

Im letzten Beitrag thematisierte ich die Zeit. Sie ist Ausdruck des persönlichen Egoismus des Selbst: „Als alle Wesen will ich glücklich sein.“

Und die Intelligenz, die diesen Wunsch, ja besser: dieses natürlich Bedürfnis des Selbst als Persönlichkeit, antreibt, ist das, was sich als Zeit artikuliert:

Der Prozess der Erleuchtung des Selbst als die persönliche Selbstbewusstwerdung.

Er ist die geheimnisvolle Kraft, meine ich, die die Evolution des Lebens treibt – und sie kennt nur eine Richtung: „Alle Wesen wollen glücklich sein.“

Daher, so scheint mir derzeit, ist die Gottesbegegnung, also die persönliche Begegnung mit der dieses Universum antreibenden Intelligenz, gerne von diesem: „Am Ende wird alles gut“ begleitet, dem Glücksversprechen des Selbst an sich selbst.

Somit ist Zeit Ausdruck dieser Intelligenz, die das Ereignis hin zu diesem Ziel permanent umgestaltet.

Da „alle Wesen wollen glücklich sein“ der Antrieb hinter der Zeit ist, entsteht auch die Erkenntnis: „Alles ist/läuft perfekt“, was besser heißt: „Alles läuft am Optimum hin zu diesem Ziel des Selbst: Glück.“

Und wie das aussehen könnte, das erforscht das Selbst in seiner persönlichen Selbst-Bewusstwerdung.

Und darin ist „das, was ist“ das aktuelle Ergebnis, aber es ist eben nicht „blind“ getrieben. Das Universum hat ein persönliches Ziel: Glück.

Der heutige Mensch, natürlich meine ich damit auch mich selbst als Tobias :-), ist ein Zwischenergebnis. Ein Zwischenergebnis, dem auch die Fantasie fehlt, wie das dann aussehen könnte – zumal es selbst noch meist an diesem Ziel scheitert. 🙂

Und selbst habe ich das Selbst persönlich erkannt, Selbsterkenntnis, läuft der persönliche Selbsterkenntnisprozess bis zum Ende dieses Universums weiter.

Und was dabei noch herauskommt?

Ich spreche so ungerne von Liebe, da Liebe meist um ein Objekt kreist, und ich meine der Begriff „Glück“ trifft besser, da es sprachlich bedingungsloser ist.

Denn bedingungslose Liebe ist persönlich einfach: Glück.

Und wer sich ins Glück auflöst, und damit ins Glücksversprechen, wird eins mit der Weltenseele „Atman“ … und alles darf genau so geschehen, wie es geschieht, denn es gibt tatsächlich ein Ziel des Ereignisses: Glück, an dem das arbeitet, was wir als „Zeit“ bezeichnen:

Ausdruck der Intelligenz des Selbst.

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Zeit

Derzeit ist mein „Drive“ zu schreiben nicht so groß, denn das meiste, was ich untersuche, ist einfach „nicht spruchreif“.

Immer noch meditiere ich gerne und betrachte mir die Wirklichkeit, so auch die Zeit. Die spirituelle Aussage: „Die Zeit gibt es nicht“ heißt besser: „Die Zeit gibt es nicht so, wie ich mir/wir uns das gerne vorstellen.“

Unsere Zeitvorstellung ist die, als gäbe es Vergangenheit und Zukunft physisch, da – kurz gesagt – Veränderung nur persönlich (also über die Gedächtnisfunktionen) wahrnehmbar ist. Ohne den Vergleich eines Zustandes mit sich selbst (als vorher) ist die Wirkung der Zeit nicht wahrnehmbar.

Und als Hilfsmittel dieser Wahrnehmung der Auswirkung von dem, was wir Zeit nennen, konstruiert das Verständnis aus der Veränderung Vergangenheit und Zukunft.

Und beobachte ich das in der Meditation genauer, fällt mir auf, dass Vergangenheit und Zukunft materiell-real gar nicht existieren, sondern eine virtuelle, aber zur Zeitwahrnehmung notwendige, Hilfskonstruktion des Verständnisses sind.

Da es dazu die vierdimensionale Raumzeit zu einem dreidimensionalen Raumzeitmodell reduziert, als hätte die Zeit eine dimensionale Größe, schrumpft in diesem Modell die Gegenwart (in der Veränderung stattfindet) zu einer unendlich dünnen (da nur zweidimensionalen) Schicht zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Aber physisch-real existiert nur die Gegenwart. Ohne die persönliche Zeitwahrnehmung erscheint die Zeit so als Ewigkeit (zeitlos). Spirituell: „ich bin.“

Was ist nun die Zeit eigentlich, hat sie dimensional gar keine reale Ausdehnung?Die hat sie erst im virtuellen Modell des Verständnisses.

Gute Frage. Sie ist Ausdruck der Eigenschaft der Energie, sich zu bewegen. Aber ohne Persönlichkeit ist diese Bewegung nicht wahrnehmbar, da sie nur wahrnehmbar ist, wo sie mit einem „voher“ verglichen werden kann- wozu es Gedächnisfunktionen braucht, also ein Gehirn.

Woher weiß dann die Energie, dass Zeit existiert, kann Bewusstsein direkt Zeit gar nicht wahrnehmen? Gute Frage – und völlig ungeklärt – ein Mysterium.

Zeit findet also real als Gegenwart statt, hinterlässt physikalisch keine Spur als Dimension, existiert nur untrennbar zur Gegenwart: Untrennbar zum Ich.

Das Ich ist also nicht nur das, was Subjekt und Objekt in sich birgt, sondern auch die Zeit.

Subjekt, Objekt und Zeit stecken ohne Persönlichkeit wie unsichtbar im Bewusstsein, besser gesagt: sie sind Bestandteil von dem, was wir als Bewusstsein bezeichnen:

Das „Ich Bin“.

In diesem einfachen anspruchslosen „Ich bin“ umfasse ich mich somit auch in meiner Eigenschaft als „die Zeit“ – und das vollständig, ohne dass ich sie in ihrer Wirkung wahrnehmen müsste. Sie „verlässt“ die Gegenwart (ich bin) real gar nicht, nur als virtuelles Modell des Verständnisses.

Und dieses Modell ist wichtig und auch richtig, um die Wirkung von Energie (Zeit) wahrnehmen zu können, aber ich befinde mich selbst in diesem Modell nur virtuell in Vergangenheit und Zukunft. Also auf einer virtuellen Unterebene zu meiner physischen Existenz als die Gegenwart: das Universum.

Und niemand ist letztlich im Wesen (ich bin) weniger als das ganze Universum, egal wie hilflos und klein das Thema „ich“ über eine Persönlichkeit gesehen werden mag.

Real bist du immer die Gesamtmasse der Raumzeit, aus der du als persönliches Ich auftauchst und in die du wieder untertauchst.

Und diesem „wahren Wesen“ unserer selbst sind wir persönlich unterworfen, auch darin, was unsere persönliche „Macht“ ist.

Zu spüren, in diesem „ich bin“ auch die Gesamtmasse der Zeit zu sein, ist eine schöne Meditation für das Verständnis. Was bedeutet es eigentlich alles, physisch die Zeit zu sein?

Die Zeit nicht als unabhängige Größe zu mir selbst? Die Zeit als Ausdruck meiner selbst?

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Ich weiß nicht,

was den derzeit grassierenden (nationalen) Größenwahn besänftigen könnte, denn – rein technisch gesehen – handelt es sich um eine Softwarefrage. Und als Programmierer scheiterte ich bereits an „Hallo World“. 🙂

Und dieses „Softwareproblem“ sattelt auf einem emotionalen Problem auf: der permanenten Unzufriedenheit des Menschen.

Ich würde sagen: „Ohne mich existiert die Welt nicht, gar nichts existiert, bin ich nicht.“

Und die Welt würde sagen: „Ohne mich existierst du nicht. Dir gab ich Geburt – und alles, aus was du bist, bin ich.“

Gäbe es (gibt es?) Maya, die Göttin der Illusion (zumindest ist es eine schöne Beschreibung der Lage), bestünde (bestehe?) ich als Persönlichkeit (und damit meines Gesamtwissens über Existenz) zu 100% aus ihr selbst.

Kein „ich und Maya“, sondern nur „Maya“. Wer will nun wen „überwinden“?

Überwinden ist somit sprachlich irreführend. Was vielleicht möglich wäre: Durchschauen (Verstehen).

„Wie tickt das Teil?“ Was warf mich in dieses eigenartig Ereignis?

So ist das letztlich eine Frage, die sich Maya selbst stellt, als der unverstandene „Geist der Schöpfung“.

Dass es ihn gibt, lässt sich schwer verleugnen, denn selbst Verleugnung ist Beweis seiner Existenz. Und was er ist – und wie er überhaupt existieren kann? – ungeklärte Fragen.

Aber alle deuten immer wieder in dieselbe Richtung: auf mich selbst:

„Wer bin ich?“

Uns so selbstverständlich, natürlich, vom Ereignis getragen ich mich empfinde, auch im Schreiben, so erscheine ich andererseits wie eine Blase in einem unbekannt weiten und dunklen Raum des Ich.

So natürlich ich eine Persönlichkeit bin, so gar keine Ahnung habe ich, wer ich eigentlich bin: als Ich, als „Maya“, die Welt, das Universum.

Vor den aus meiner Sicht wirklich interessanten Fragen, erscheint dieses Geschachere um Dinge, die eh nie jemand wirklich besitzen kann, oftmals lächerlich.

Bevor wir uns um die Welt streiten, sollten wir vielleicht erst einmal näher wissen, was sie überhaupt ist?

Im Leben ist alles geliehen. Niemand bringt etwas mit ins Ereignis und niemand nimmt etwas mit.

Ist nun das Ereignis (die Welt) die Illusion oder die/der die/der in es „eintritt“?

Den einen gibt es ohne den anderen nicht. Keine Welt ohne den, der in sie eintritt. Und kein „In-sie-Eintretender“ ohne die Welt.

Maya wäre sie „beide“. Und wer ist sie nun, kann keine der beiden Seiten sie für sich alleine beanspruchen:

Dualität.

Dieses Jahr empfinde ich die jungen Vögel irgendwie anders als sonst. Zutraulicher.

Die duale Realität des Selbst fußt auf seiner nondualen Realität- aber in ihr (für sich) gibt es nicht zu sehen. Sie ist wie die unsichtbare Büroklammer, die alle Akten verbindet.

Wo ich mir gehöre (gehorche) bin ich Nichts.

Wo mir nichts mehr gehört und gehorcht, nicht einmal die Jammerkatze, bin ich Opfer meiner dualen Natur … und nichts gehorcht und gehört niemandem mehr. 🙂

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Die Hitzewelle über Frankreich

bescherte uns vorgestern fast 40°, aber ehrlich gesagt, ist mir persönlich dieses Wetter inzwischen lieber als das im Juli.

„Wir müssen uns anpassen“, predigen die Ignoranten (vor der Bedeutung des Klimawandels) und das habe ich, soweit es geht, getan. Und warum? Da ich ein neurotischer Mensch bin. 🙂

Überhaupt traue ich der Meinung der Menschheit nicht mehr weit über den Weg, ohne dass ich in den meisten Punkten „besser“ wüsste, was zu tun wäre.

Ich weiß nur, zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels einmal in voller Stärke, stehen eh alle mit abgesägten Hosen (inklusive mir selbst) da. Und es nutzt nicht einmal, „recht“ (gehabt) zu haben, bzw. die Lage besser als der „Mainstream“ einzuschätzen.

Manchmal, betrachte ich das „perpetuum mobile des Wahnsinns“ der modernen politischen Diskussion Richtung „survival of the fittest“ – vorneweg Trump und Putin – frage ich mich: „Wo sind all die schönen Visionen hin?“

Stärke einer Spezies beruht letztlich auf der Kraft der Biosphäre. Ohne diese erweiterte Körperlichkeit ist der Mensch nichts, so besonders er sich fühlen mag – und so überlegen er sich ihr gegenüber gern fühlt.

Ein Raubtier dieser Größenordnung zu tragen und zu ernähren braucht eine starke Biosphäre.

„Ich bin der Stärkste“ gibt es nur, ist die Biosphäre stark genug, um solch einen Wahnsinnigen zu tragen. Und sägt er dann noch den Ast ab, auf dem er sitzt, fallen halt beide – nur kommt die Biosphäre „zur Not“ auch ohne den Menschen aus – darf dann an eine alternativen (viel besseres!!1!) Wahnsinn basteln. 🙂

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Aus der Ewigkeit zu leben

Ich tendierte im Laufe der Jahre immer mehr dazu, die Perspektive der Ewigkeit zu meiner Grundperspektive „zu machen“, besser gesagt: es geschah durch mein „fanatisches“ Üben von „Atman Vichara“. 🙂

Dieses neoadvaitische: „Es geschieht halt oder es geschieht halt nicht“ war in mir ein „ich will“, das sich gegen alles „Du kannst nichts tun“ einfach hinwegsetzte: Ich tue.

Und auch heute „übe“ ich noch gerne „Atman Vichara“, auf dem Fahrrad, an ekligen Steigungen, bei Sammeln von Kräutern.

Aus der Ewigkeit betrachtet besteht die Welt nie aus mehr als den momentanen Sinneseindrücken, die ich als Verständnis in mein Weltbild einordne.

Und dieses ganze Weltbild „Was das wäre, das diese Sinneseindrücke erzeugt/ ist“ ist eben das, was das menschliche Verständnis für sich als Übersichtsmodell konstruierte: Wie bewege ich mich am besten (auf meine persönlichen Bedürfnisse bezogen) durch das Ereignis? 🙂

Aus der Ewigkeit betrachtet erscheint mir so die Welt real nur aus den seienden Sinneseindrücken zu bestehen. Was ich als Verständnis daraus mache, sie interpretiere – in mein Weltbild einordne, ist schon eine virtuelle Ebene dazu.

Die ganze Größe und Schwere der Welt als ganzes ist das, was ich mir als Verständnis – stark sozial geprägt – darunter vorstelle.

Und in diesen Vorstellungen gibt es immer auch Irrtümer.

Einer dieser Irrtümer – aus meiner Sicht – ist, dass ich Zeit gewinnen oder verlieren könnte. Viele hetzen durchs Leben, als gäbe es dabei etwas zu gewinnen, aber bisher – bei Lichte betrachtet – hat noch nie jemand einen anderen real (also als die Zeit) überholt.

In der Ewigkeit bin ich nicht nur in der Zeit, ich bin auch die Zeit selbst. Zeit kann sich selbst nicht überholen. Die Zeit ist immer genau die Zeit, die zu einem Ereignis gehört. Es hat nicht mehr und nicht weniger Zeit als es hat. Sie ist keine unabhängige Größe.

Sich nicht mehr von sich selbst gehetzt zu fühlen, entspannt schon einiges.

Ein weiterer Irrtum ist der, dass für mich substanziell in diesem Ereignis etwas auf dem Spiel steht. Persönlich werde ich alles in ihm verlieren, wie es mich auch, ohne mich persönlich zu fragen, geboren hat- aber es ist substanziell nicht von mir getrennt – ich bin das, als was ich mich gewinne und wieder verliere – als dualen Ausdruck.

Dadurch bleibt der Tod zwar weiterhin unangenehm, aber es erscheint nicht mehr ganz so schlimm … „erscheint“ zumindest. 🙂

Ein weiterer Irrtum ist der, dass ich im Wesen irgendwo im Ereignis stecke. Und wo ich nicht bin, kann ich mich lange suchen.

Ich bin Hier. Und diese Sonne erscheint leer, aber überstrahlt alles, denn in ihrer Leere ist sie das einzige, was von wirklicher Substanz ist: Ich

Und das ganze Universum besteht aus dieser Substanz. Die Substanz, die die Mystik die Ewigkeit nennt.

In ihr schwebt das Universum wie eine Feder ohne wirklich eigene Substanz.

Und das was schwerelos ein Universum trägt, warum sollte das nicht auch mich tragen können, bin ich doch um vieles leichter? 🙂

Und wer sich nicht auch noch selbst tragen muss, fühlt sich halb so schwer an. 🙂

Den derzeitigen Wahnsinn „zu heilen“ weiß ich auch nicht, aber man braucht sich auch nicht von ihm anstecken lassen.

Und hier ist eine Impfung durch Ewigkeit – die Welt durch die Ewigkeit zu betrachten – zumindest eine für mich bisher wirksame Prophylaxe.

Ich bin ja kein Impfgegner, besonders bin ich nicht gegen Impfungen durch die Ewigkeit. 🙂

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