Eigentlich, so kündigte ich an, wollte ich über Atman Vichara schreiben. Und schreibe dann über dies und jenes, „Alles und Nichts“, denn was ist nicht „Atman Vichara“?
Und doch gibt es eine spirituelle Übung, die „Atman Vichara“ genannt wird. Und die aus meiner Erfahrung hilfreich sein kann.
Was ist nun „Atman Vichara“, ist im Grunde alles die Betrachtung „Atmans“?
Wie der Advaita im „nicht dies, nicht dies“ (neti,neti) thematisiert, geht es in dieser Übung um die Entkleidung des Ich bis zum Urgrund: Was ist Ich im Wesen?
Wenn Ramana sagt: „alles was kommt und geht ist nicht wirklich“, thematisiert er in dieser Aussage dieses „Wesen“ des Ich, das in dieser Übung gesucht wird.
Es geht in ihr also nicht um die Dinge, die kommen und gehen, sondern das permanente Ich, oder anders gesagt, um den permanenten Aspekt des Ich.
Das Ich, das nicht geboren wird, nicht stirbt, nicht dem Wandel unterliegt… und das es im westlichen Weltverständnis gar nicht gibt.
„Ich“ ist im westlichen Weltverständnis immer „Kleidung“, „Gestalt“…
Aber worauf fußt dieses ganz natürliche und selbstverständliche „Ich“, das jedem vertraut ist: „Ich“?
Der Vorteil dieser Selbstfindung ist der, dass ich in ihr in mein Herz sinke und zentriert im Hintergrund der Ereignisse in mir „ruhe“.
So lange ich mich selbst (Ich) nur als die sich verändernde Gestalt identifiziere, hängt alles was ich bin vom Ereignis ab. Alles, was ich bin, ist in permanenter „Gefahr“.
Und erkenne ich selbst das Herz, bin ich in diesem Aspekt des Ich zu jedem Zeitpunkt jedes Geschehens, egal wie es aussehen mag, vollständig ich – und damit vollständig ich selbst.
Der „Segen“ der Selbsterkenntnis liegt darin, mit einem Fuße (sinnbildlich) „jenseits“ (was keine außerhalb ist) der Ereignisse zu stehen.
Das hat in Rückwirkung auf die Persönlichkeit klare Vorteile, die sich nach und nach als „Vertiefungen“ erschließen.
Um zur eigentlichen „Übung“ zu kommen, kreise ich erst einmal wie der Falke in meinem Garten über dem Thema… und wie lange, weiß ich nicht, denn erst, habe ich die Beute zielsicher im Auge… ja, was? Das Nichts.
Das Nichts ist ein Segen, gerade in dieser Zeit.
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