Auch wenn der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit auf einen milden Winter unterstützt, könnte es uns im Winter trotzdem eiskalt erwischen.
Ich wagte einen Schritt vor die Türe, nass und kalt, und sitze nun hinter dem Ofen und überlege, ob ich überhaupt Lust habe, etwas zu unternehmen.
Weiter „Eichhörnchen-Yoga“, also Walnüsse sammeln? Schlotter.
Gestern traf ich Jean-Louis. Er hat riesige Mengen Brennholz eingelagert und war kräftig am Sägen: „Das Holz wird teurer.“
Da ich auch keine Ahnung habe, was kommt, über Befürchtungen (die weniger oder mehr gut durch brauchbare Daten unterfüttert sind) hinaus, könnte sich dieser Brennholzboom auch als „Klopapierboom“ erweisen.
Jedoch stimmt mich die Wahl in Italien politisch eher pessimistischer. Ich befürchte, ja, besser: bemerke, dass wir uns bereits in eine Art „neofaschistisches Zeitalter“ bewegen, passen wir nicht auf.
Nur, wer hört schon auf mich? Nicht einmal die Küken.
Das kann sich alles wieder auflösen, aber ziehen so dunkle Wolken wie derzeit auf, ist ein Gewitter wahrscheinlicher.
Wir haben immer noch, wenn auch nicht mehr so aggressiv, die Pandemie. Die hat zwischenzeitlich, das geht gerne unter, alleine in den USA über 1 Million Tote gefordert.
Dann den Klimawandel, der sich immer aggressiver als Wetter artikuliert.
Und dann den global-politischem Rechtsruck.
Und dann noch den Krieg in der Ukraine und weltwirtschaftliche Verwerfungen.
Eine brisante Mischung.
Und meine persönliche Tendenz ist eher, mit etwas kreativ umzugehen lernen, was mich dann eh erwartet.
Wir werden wohl erhebliche Wohlstandseinbußen erleben. Wie genau die alle aussehen? Keine Ahnung.
Aber je mehr ich, allen Werbeversprechen zum Trotze (auch „spirituellen“), für mich die „Kostenlosigkeit“ entdecke, also die Genüsse, die niemand bewirbt, da sich damit nichts verdienen lässt, desto eher kann ich mit umgehen (und wenn nicht, dann halt nicht), was da kommen mag.
Und kommt es dann ganz anders, auch gut.
Der Genuß des Augenblicks. Ja, seine Schönheit liegt auch in seinen Kontrasten, dem Spiel zwischen angenehmen und unangenehmen Empfindungen, Widersprüchen, relativer Verworrenheit und Konzentration.
Einfach genauer hinschauen, was hier passiert. Und ich befinde mich im größten Geheimnis, das wir kennen: Leben.
„Selber Denken“ ist im Wesen „selber Sehen lernen“, ist im Wesen „die Physik im Ereignis zu spüren“: Wirklichkeit.
Und sie ist über alle menschlichen Vorstellungen hinaus, die alle ihre relative Berechtigung haben: völlig ungeklärt.
Wenn es heißt: „Du bist frei“, klingt das gerne seltsam, in persönlich empfundener Gebundenheit. Da ich dieses „frei“ erst einmal selbst erforschen muss: Ich bin frei dazu, genau das zu sein, in seiner ganzen widersprüchlich erscheinenden Komplexität, was ich wirklich (gerade) bin.
Und schön daran ist, dass ich gar nichts anderes sein kann, weil ich immer das bin, was ich wirklich bin, egal, wie sich das relativ (vor dem Hintergrund der Welt) ausspielt und bewertet.
Leben ist ein Abenteuer. Und das Selbst greift in ihm im Prisma aller Gefühle nach sich selbst.
Der eine Griff des Selbst nach sich selbst. Und dass es etwas gibt, das zu solch einem Griff fähig ist, ist das Mysterium des Universums: des ICH.
Ein Blick in die Weite. Und alle Fragen offen.
Die Jungfräulichkeit einer Frage, die sich frei beantworten kann.
Und hier ist der Geist klar und still, und alle Fragen völlig offen. Wie ein Paradox: Ich sehe und sehe doch nichts.
Was ist das für ein „Sehen“?
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