Der Taoismus thematisiert das Nicht-Tun als die „höchste Tat“. Doch wie werde ich zum „höchsten Täter“?
Das Thema erscheint für das Verständnis verwirrend, denn eigentlich soll ich als Täter zurücktreten: Und das erscheint in dieser Identifikation als unmögliche Tat: Ich kann nicht tun, was das Wu Wei empfiehlt.
Um Wu Wei „zu tun“, muss ich als Verständnis nicht mehr tun, ala mich auf das zu besinnen, was ich wirklicher bin: „Das Licht, in dem das Ereignis (auch das Verständnis) geschieht“: Das Licht des Bewusstseins.
Wie ich mich auf mein ursprüngliches Wesen, blankes Bewusstsein zu sein, besinne, ziehe ich mich auch automatisch in meiner empfundenen Identität auf das „blanke Bewusstsein“ als mein absolutes Hier-Sein zurück.
Das Licht sein: Die Sonne sein: Sie scheint einfach nur. Sie tut nicht mehr, als hell zu strahlen. Und in ihrem Licht entfaltet sich automatisch das Leben. Alleine dadurch, dass sie IST.
Der Täter, der im Licht vor sich hindachte, hin wurstelte, wird zur Sonne, in deren Licht dies geschieht.
Leben geschieht doch auch ganz gewöhnlich so, selbst wird es nicht erkannt?
Ja, dem ist so.
Warum ist dann Wu Wei die „höhere Tat“?
Es gehen Reibungsverluste verloren. Es funktioniert effektiver, auch wenn keine Wunder zu erwarten sind. Es befreit mich als Verständnis davon, etwas sein zu müssen, was ich nicht sein kann: meine wahre Identität, die von meinem Hier-Sein ausgeht.
Erwarte ich von mir als Verständnis, meine wahre Identität sein zu müssen, erwarte ich ein Unmöglichkeit und setze mich als Verständnis unnötig unter Druck.
Je mehr ich einfach nur das bin, was ich im Wesen bin, das unerklärliche Licht unabhängig der Raumzeit, das Licht der Ewigkeit, desto weniger Wolken verdecken die Sonne und desto besser gedeiht das Gewächs.
Als Täter bin ich gerne ein Stümper, aber als das Licht die fruchtbarere Tat des Nicht-Tun. Das bedeutet nicht, dass der Mensch untätig ist, auch wenn er dann als überflüssige erkannte Tat gerne einspart: das nun als überflüssig erkannte blinde Gehample. Der Mensch tut dann mehr, worin er besser im Tun ist: „Nicht-Tun“.
Vieles klärt sich von selbst, bin ich einfach nur das Licht. Und was dann noch zu tun bleibt, ist gerne überschaubar und ergibt sich wie automatisch … eher angetrieben durch das Licht als durch das Fühlen/Denken
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